Alaska Aces

Alaska Aces
Gründung1989
GeschichteAnchorage Aces
1989–2003
Alaska Aces
2003–2017
Maine Mariners
seit 2018
StadionGeorge M. Sullivan Arena
StandortAnchorage, Alaska
Teamfarbenschwarz, glacierblau, silber, weiß
LigaECHL
ConferenceWestern Conference
DivisionMountain Division
General ManagerTerry Parks
BesitzerTerry Parks
KooperationenVancouver Canucks (NHL)
Utica Comets (AHL)
Kelly Cups2005/06, 2010/11, 2013/14

Die Alaska Aces waren ein US-amerikanisches Eishockeyteam aus der ECHL, das in Anchorage im US-Bundesstaat Alaska beheimatet war. Von 2015 bis 2017 fungierte es als Farmteam der Vancouver Canucks aus der National Hockey League. Das Franchise stellte den Spielbetrieb zum Ende der Saison 2016/17 ein.

Das Team wurde 1989 unter dem Namen Anchorage Aces gegründet und spielte in der Pacific Southwest Hockey League. 1992 wechselten sie in die Pacific Northwest Hockey League, bevor sie 1996 in die West Coast Hockey League wechselten. 2002 stand das Team vor dem finanzielle Ruin und wurde auf eBay zum „Verkauf“ angeboten. Durch lokale Geldgeber wurde der Club letztlich unter dem neuen Namen in die ECHL eingebracht, nachdem diese die WCHL übernommen hatte. In der Saison 2005/06 gewann das Team erstmals den Kelly Cup, die Meisterschaft der ECHL. Fünf Saisons später wurde der zweite Meistertitel in der ECHL errungen.

Die Aces trugen ihre Heimspiele in der George M. Sullivan Arena aus, einer Mehrzweckhalle mit 6.399 Plätzen. Ihre Teamfarben waren schwarz, glacierblau, silber und weiß.

Geschichte

Gründung und Anfangsjahre

Dennis Sorenson gründete ein Amateur Eishockeyteam mit dem Namen Anchorage Aces, um einen regionalen Gegner für die in Fairbanks spielenden Gold Kings zu schaffen. In der Saison 1989/90 bestritten beide Mannschaften untereinander vier inoffizielle Begegnungen. In der folgenden Saison gab es 22 Spiele, 20 davon mit der Beteiligung von USA Hockey, die als Senior Men's Open National Championship in Fairbanks ausgetragen wurde. Aus dieser Serie gingen die Anchorage Aces als Sieger hervor.

1991/92 traten die Aces der Pacific Northwest Hockey League (PNHL) bei, in der sie sechs ihrer Heimspiele in der Sullivan Arena und acht „Heimspiele“ im Central Peninsula Sports Center in Soldotna austrugen. Sie beendeten die PNHL-Saison mit 16 Siegen, zwölf Niederlagen und zwei Overtime-Niederlagen auf dem zweiten Platz, den sie im selben Jahr auch in der nationalen Amateurliga belegten.

In der Folgesaison gewannen sie unter dem Trainer Mike Ashley 19 Spiele bei nur drei Niederlagen die PNHL-Meisterschaft und erreichten erneut den zweiten Platz in der Nationalen Amateurliga hinter den Chicago Chargers. 1993/94 führte Cheftrainer Steve Gasparini die Mannschaft zum Gewinn der nationalen Amateurmeisterschaft, in der sie im Finale als Sieger gegen die Fresno Falcons vom Eis gingen. Ein Jahr später mussten sie sich im Finale den Fairbanks Gold Kings geschlagen geben.

West Coast Hockey League

Nach dem fehlgeschlagenen Versuch, eine neue Liga zu gründen, schlossen sich die Aces 1995/96 der neuen West Coast Hockey League an, in der sie bis zu deren Zusammenschluss mit der East Coast Hockey League in der Saison 2002/03 spielten.

Nach der Saison bekamen das Team aus Alaska mit Mike Cusack Jr. einen neuen Besitzer. In den Liga-Playoffs lag die Mannschaft im Halbfinale gegen die Fresno Falcons 3:1-Siege zurück, da die Falcons jedoch im vierten Spiel aufgrund von Verletzungen und Sperren nicht die Mindestanzahl an Spielern stellen konnten, wurde dieses Spiel für Alaska gewertet. Anschließend entschieden sie das entscheidende fünfte Spiel 5:3 für sich und zogen ins Finale um den Taylor Cup – der Meisterschaftstrophäe der WCHL – ein, welches allerdings verloren ging.

Im November 2000 wurde zudem Stirling Wright als Assistenztrainer und Personaldirektor in das Franchise geholt, der die Mannschaft mit den früheren NHL-Spielern Vincent Riendeau im Tor und Kevin Brown im Angriff verstärkte.

Zur Folgespielzeit ernannte die Teamführung Wright zusätzlich zum Vizepräsidenten und General Manager. Wright verpflichtete den früheren NHL Spieler- und -trainer Butch Goring als neuen Cheftrainer für die Aces. Lediglich mit vier Spielern aus der Vorsaison verlängerte er die Verträge. Stattdessen wurden weitere frühere NHL Spieler – Verteidiger Jim Paek, Torwart Scott Bailey sowie die Stürmer Todd Harkins, Daniel Goneau und Clayton Beddoes – verpflichtet. Beddoes beendete seine Karriere nach nur fünf Spielen jedoch wegen einer Schulterverletzung. Die Aces führten eine Sieggarantie ein, wonach die Fans im Falle einer Niederlage mit Freikarten für das nächste Spiel „entschädigt“ wurden.

Nach einem schlechten Saisonstart wurde Butch Goring entlassen und durch den früheren Cheftrainer Poddubny ersetzt. Nach Meinungsverschiedenheiten mit der Teamführung verließ auch General Manager Wright die Mannschaft, sowie ein Großteil der Spieler. Das Team wirtschaftete zwar gut, aber von den finanziellen Schwierigkeiten des Besitzers Cusack blieb auch die Eishockeymannschaft nicht verschont, sodass einige Spieler und Mitarbeiter nur noch unregelmäßige Gehaltszahlungen erhielten.

Im Mai 2002 stellten Mike Cusack und seine Geschäftspartner einen Insolvenzantrag, da die Aces mit etwa zwei Millionen US-Dollar verschuldet waren. Im Juni wurde das Franchise bei einem Internet-Auktionshaus zum „Verkauf“ angeboten und Cusack akzeptierte das Höchstgebot von Duncan Harrison, der für das Team 1,862 Millionen US-Dollar geboten hatte. Jedoch lehnte der Insolvenzrichter Donald MacDonald das Angebot von Harrison ab und verkaufte die Anchorage Aces für 1,05 Millionen US-Dollar an eine siebenköpfige regionale Investorengruppe, welche von Terry Parks angeführt wurde.

ECHL

In der Spielzeit 2003/04 wurde die WCHL in die ECHL integriert, in der sie seitdem unter dem neuen Namen Alaska Aces am Spielbetrieb teilnimmt. Mit der Namensänderung erhielt die Mannschaft zudem ein neues Logo sowie ein neues Trikotdesign.

In der Saison 2004/05 machte das Team auf sich aufmerksam, als sie den aus Anchorage stammenden NHL Stürmer Scott Gomez während des NHL-Lockout in die Mannschaft holten, welcher die Saison als Topscorer und MVP der Liga beendete.

2006 bestritten die Aces mit 113 Minuten und 30 Sekunden das drittlängste Spiel der ECHL-Geschichte, als sie in der dritten Verlängerung gegen die Las Vegas Wranglers als Sieger das Eis verließen. Außerdem wurden sie neben den South Carolina Stingrays der zweite Club der ECHL-Geschichte, der in der gleichen Saison den Henry Brabham Cup und den Kelly Cup gewann. Der Titelgewinn über die Gwinnett Gladiators nach fünf Spielen war der erste professionelle Sporttitel in dem nördlichsten US-Bundesstaat seit 1980. In der Saison 2006/07 erreichte das Team das Conference-Finale und in der Saison 2008/09 standen sie erneut im Finale um den Kelly Cup, welches in der Serie knapp mit 4:3 gegen die South Carolina Stingrays verloren ging. Zur Saison 2009/10 übernahm Brent Thompson das Amt des Cheftrainers. In der Spielzeit 2010/11 gewannen die Aces ihren zweiten Kelly Cup nach einem Sieg in der Finalserie gegen die Kalamazoo Wings.

Trotz eines weiteren Kelly-Cup-Gewinns am Ende der Saison 2013/14 musste das Franchise stetig sinkende Zuschauerzahlen sowie schwindende Unterstützung von Sponsoren verkraften, sodass das Team im Februar 2017 bekanntgab, den Spielbetrieb aufgrund finanzieller Nöte zum Ende der Saison 2016/17 einzustellen.[1]

Saisonstatistik

Legende: Sp. = Spiele, S = Siege, N = Niederlagen, U = Unentschieden, NNV = Niederlage nach Verlängerung, PNL = Niederlage nach Penaltyschießen, Pkt. = Punkte, PCT = Siegquote, GF = Geschossene Tore, GA = Gegentore, PIM = Strafminuten

SaisonLigaSp.SNUNNVPNLPkt.PCTGFGAPIMCheftrainerPlayoffs
1995/96WCHL582429050530.4142712991758Steve GaspariniNicht qualifiziert
1996/97WCHL644118050870.6413492602142Walt PoddubnyNiederlage im Finale
1997/98WCHL643620080800.5623082612075Walt PoddubnyNiederlage in der zweiten Runde
1998/99WCHL714622030950.6483322601759Walt PoddubnyNiederlage in der zweiten Runde
1999/00WCHL743134090710.4192723341828Walt Poddubny, Bob Wilkie, Derek Donald, Steve MacSwainNicht qualifiziert
2000/01WCHL722741040580.3752643241820Walt Poddubny, Stirling WrightNicht qualifiziert
2001/02WCHL721944090470.2642223501573Butch Goring, Stirling Wright, Walt PoddubnyNiederlage in der ersten Runde
2002/03WCHL722146050470.2922103271926Rod Davidson, Perry FlorioNicht qualifiziert
2003/04ECHL723828600820.5692202101648Davis PayneNiederlage in der zweiten Runde
2004/05ECHL724519800980.6812331871389Davis PayneNiederlage in der dritten Runde
2005/06ECHL7253127001130.7852891681786Davis PayneKelly Cup
2006/07ECHL7249167001050.7292701761972Davis PayneNiederlage im Conference-Finale
2007/08ECHL724126041870.6042452491319Keith McCambridgeNiederlage im Conference Halbfinale
2008/09ECHL724524120930.6462321811537Keith McCambridgeNiederlage im Finale
2009/10ECHL723628440800.5562322401566Brent ThompsonNiederlage in der ersten Runde
2010/11ECHL724722210970.674241174947Brent ThompsonKelly Cup
2011/12ECHL724318380970.674224172929Rob MurrayNiederlage in der dritten Runde
Gesamt211235974223765112970.57741823991264371313 Playoffteilnahmen, 2 Meisterschaften

Bekannte Spieler

NHL-erfahrene Spieler

  • KanadaKanada 1997–1999 Wade Brookbank
  • KanadaKanada 1997/98 David Latta
  • EnglandEngland 2000/01 Kevin Brown
  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 2000/01 Rick Hayward
  • KanadaKanada 2000/01 Vincent Riendeau
  • Korea SudSüdkorea KanadaKanada 2001/02 Jim Paek
  • KanadaKanada 2001/02 Clayton Beddoes
  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 2001/02 Parris Duffus
  • KanadaKanada 2002/03 Christian Soucy
  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 2002/03 Ty Jones
  • KanadaKanada 2004/05 Matt Underhill
  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 2004/05 Scott Gomez
  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 2005/06 Mike Stuart
  • KanadaKanada 2005/06 Colin Hemingway
  • KanadaKanada 2013/14 Laurent Brossoit

Spieler in Europa

  • SchweizSchweiz 1995/96 Stefan Grogg
  • RusslandRussland 1999/00, 2002/03 Ruslan Batyrschin
  • RusslandRussland 1999–2002 Denis Pigolitsin
  • KanadaKanada 1999/00 Bob Wilkie
  • LettlandLettland 1999/00 Georgijs Pujacs
  • SchwedenSchweden 2000/01 Olie Sundström
  • WeissrusslandWeißrussland 2001/02 Juri Kriwochija
  • KanadaKanada 2004/05 Chris Lipsett
  • KanadaKanada 2009/10 Josh Soares
  • DanemarkDänemark 2010/11 Sebastian Dahm
  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 2012–2014 Evan Trupp
  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 2016/17 Jack Combs

Die Listen sind nicht abschließend

Gesperrte Trikotnummern

  • 8 – Keith Street
  • 18 – Dean Larson

Weblinks

Commons: Alaska Aces – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Doyle Woody: Financially struggling Alaska Aces will fold at season's end. adn.com, 23. Februar 2017, abgerufen am 23. Februar 2017 (englisch).

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