Akzessorische Geschlechtsdrüse

Als akzessorische Geschlechtsdrüsen (von lateinisch accedere „hinzutreten“) bezeichnet man Drüsen, die entlang des Genitaltrakts ausgebildet sind. Sie sind somit zusätzlich zu den eigentlichen Geschlechtsdrüsen (Hoden und Eierstöcken) zu erwähnen.

Männliche Säugetiere

Übersichtsorientierung: Anatomie des männlichen kleinen Beckens im Sagittalschnitt
Prostata mit Samenbläschen, Glandula vesiculosa und Samengängen, Ductus seminalis von vorne und oben gesehen.

Bei den männlichen Säugetieren (einschließlich des Mannes) unterscheidet man prinzipiell vier akzessorische Geschlechtsdrüsen, wobei nicht alle bei jeder Spezies ausgebildet sind:

Die Ausführungsgänge dieser Drüsen münden in den Samenleiter (Samenleiterampulle) bzw. in das Beckenstück der Harnröhre (übrige).

Funktion

Bei männlichen Säugetieren bildet deren Sekret das Seminalplasma, welches zusammen mit den Spermien des Hodens das Sperma (Ejakulat) bildet. Das Seminalplasma dient der Ernährung der Spermien und als Transportmedium. Die genaue Bedeutung einzelner Anteile ist nach wie vor unbekannt. Schwierig ist dies auch, weil die Zusammensetzung der Sekrete stark tierartlich differiert, ja einzelne Drüsen bei einigen Spezies auch ganz fehlen. Auch Variationen in Abhängigkeit von Jahreszeit, Ernährung etc. sind beschrieben. Außerdem sind auch Spermien ohne Seminalplasmazusatz prinzipiell befruchtungsfähig.

Das Sekret der Drüsen enthält unter anderem

Weibliche Säugetiere

Bei den weiblichen Säugetieren (einschließlich der Frau) sind Drüsen im Bereich des Scheidenvorhofs ausgebildet:

Die Bartholinsche Drüse wird der Bulbourethraldrüse, die Paraurethraldrüse der Prostata der männlichen Individuen gleichgesetzt.

Literatur

  • Uwe Gille: Harn- und Geschlechtssystem, Apparatus urogenitalis. In: Franz-Viktor Salomon, Winnie Achilles (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. 2., erweiterte Auflage. Enke, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8304-1075-1, S. 389–403 (884 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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Schematische Darstellung eines Sagittalschnitts durch die weiblichen Becken- und Genitalorgane des Menschen. [1], [2], [3].
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Glandula(e) paraurethrale(s)(Skene-Drüsen) und Glandula vestibularis major (Bartholini-Drüsen).
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Drawing of the Male Internal Sexual Anatomy From alt.sex FAQ. GFDL issue resolved in 2003, see old revision of Talk:Penis. © Elf Sternberg. The following is a version without English text, for use in other languages: Male reproductive system lateral nolabel.png
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Prostate with seminal vesicles and seminal ducts, viewed from in front and above. (Spalteholz.)
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