Agfa Movexoom

Mit Movexoom bezeichnete Agfa mit einer Ausnahme sämtliche Schmalfilmkameras, die ein Zoomobjektiv besaßen. Die erste Kamera erschien bereits 1963 und damit noch mit dem Format Normal 8, die Produktion der letzten Modelle endete 1977.

Zoomobjektiv

Bedeutung für den Schmalfilm

Im Gegensatz zu den Fotokameras stellten Zoomobjektive beim Filmen nicht nur eine Bedienungsvereinfachung dar, indem man für eine Brennweitenänderung auf einen Objektivwechsel verzichten konnte, sie ermöglichten mit dem Zoomen während des Filmens auch neue gestalterische Möglichkeiten, die sehr schnell zum Standard eines Amateurfilms gehörten. Deswegen hob Agfa das Zoomobjektiv bei der Modellbezeichnung hervor und verwandelte dafür den schon aus der Vorkriegszeit bekannten Namen Movex in Movexoom. Eine Ausnahme machte nur die Microflex, bei der es wichtiger erschien, ihre kompakten Ausmaße zu betonen.

Technische Entwicklung

Die Berechnung von Zoomobjektiven verlangte unbedingt nach einer einigermaßen leistungsfähigen Rechnerunterstützung. Bei Agfa wurde dies mit dem Übergang von dem Zuse Z 11 auf dem Zuse Z22 im Jahr 1958 möglich, woraufhin 1963 die erste Schmalfilmkamera mit einem solchen Objektiv in Produktion ging.

Modelle

Movexoom

Als erste Agfa-Kamera mit Zoomobjektiv kam 1963 die Movexoom heraus, die man an einem langen Hebel am Objektiv erkennen konnte, mit dem man die Brennweite von 9 mm bis 30 mm einstellte. Agfa bezeichnete sein erstes Zoom mit Vario, die Lichtstärke betrug f/1,8. Den Film bewegte bereits ein elektrischer Antrieb, also kein Federwerkmotor mehr.

Movexoom S, S 1, S 2

Die Movexoom S erschien 1967 als erste Agfa-Kamera mit Zoomobjektiv für das gerade neue System Super 8. Es gab sie in drei Varianten, als S mit Varigon f/1,8; 10 mm bis 35 mm Brennweite, als S 1 mit Movaron f/1,8; 9 mm bis 36 mm Brennweite und als S 2 mit Movaron f/1,8; 7,5 mm bis 60 mm Brennweite, also achtfachem Zoom.

Es handelte sich um eine Spiegelreflexkamera mit automatischer Belichtungssteuerung, die mit TTL-Messung arbeitete. Die S 1 beschränkte sich als einfaches Modell auf 18 Bilder/s und 24 Bilder/s. die beiden anderen boten auch noch ein Zeitlupengang mit 45 Bilder/s.

Movexoom 2000, 3000, 4000

Die Serie Movexoom 2000 bis 4000 löste 1970 die Movexoom S ab, sie fiel auf den ersten Blick durch ihr ungewöhnliches Design auf, das nicht zu der aktuellen Agfa-Linie passen wollte, Es handelte sich nämlich um keine Entwicklung des Camerawerk Münchens, sondern um Minolta-Kameras, die Agfa unter eigenem Namen verkaufte.

Die Varianten unterschieden sich vor allem durch den Zoombereich ihres Objektivs, so besaß die 2000 ein Variostar f/1,8 mit 8,5 mm bis 35 mm Brennweite (also vierfachen Zoom), die 3000 ein Variostar f/1,8 mit 7 mm bis 42 mm Brennweite (sechsfachen Zoom) und das Top-Modell 4000 ein Variostar f/2,5 mit 6 mm bis 60 mm Brennweite (zehnfachen Zoom). Darüber hinaus gab es bei der 2000 keine Zeitlupe, sie lief nur mit 18 Bilder/s und 24 Bilder/s. Die 3000 bot darüber hinaus Zeitraffer mit 9 Bilder/s und Zeitlupe mit 50 Bilder/s sowie eine Einzelbildschaltung, für die man auch ein Blitzgerät anschließen konnte. Und man konnte die automatische Belichtungssteuerung abschalten.

Von den beiden großen Modellen gab es noch die Versionen 3000 Synchrosound und 4000 Synchrosound für Tonfilmaufnahmen. Da die Super-8-Tonfilmkassette erst 1973 herauskam, arbeiteten diese Kameras noch nach dem Zweibandverfahren, man konnte also ein Tonbandgerät mit Impulskopf anschließen.

Allen gemeinsam war der Betrieb mit 6 Mignonzellen, die sich im fest montierten, nicht umklappbaren Handgriff befanden, motorischer Zoom sowie Überblendmöglichkeit. Das Gewicht lag zwischen 1220 g und 1430 g.

Movexoom 10 Sound

Movexoom 6 und Movexoom 10

1976 präsentierte Agfa eine moderne Kamera im gewohnter Formgestaltung von Schlagheck Schultes Design. Es gab sie mit sechs- und zehnfachen Zoomobjektiv zu kaufen, entsprechend hieß sie Movexoom 6 mos electronic bzw. Movexoom 10 mos electronic. Das mos bezog sich dabei auf die fortschrittliche Steuerung, es steht für Metal Oxid Semiconductor und bezieht sich auf den seinerzeit noch bemerkenswerten Einsatz integrierter Schaltkreise in der Elektronik. Agfa warb dabei vor allem mit der Zuverlässigkeit, so hieß es in der zugehörigen Annonce:

„Die neue MOVEXOOM mos electronic ist die erste Super 8 Kamera mit MOS-Technik und Servo-Digital-Motor. Alle wichtigen Funktionen werden über ein neues elektronisches Schaltelement (MOS = Metal-Oxid-Semiconductor) geregelt. Dieses Schaltelement ist kleiner als ein Streichholzkopf, aber durch seine beispiellose Präzision der herkömmlichen Steuerung weit überlegen. Und es ist – genau wie das neue digitalgesteuerte Lichtmeß-System – völlig verschleißfrei.
Die neue MOS-Technik und die jahrzehntelange Konstruktionserfahrung im Kamerabau führten zu optimaler Präzision und absoluter Zuverlässigkeit. Deshalb erhalten Sie auf die nach strengsten Qualitätsmaßstäben in deutscher Wertarbeit gefertigten MOVEXOOM weltweit 3 Jahre Garantie.“

Die Movexoom 6 besaß ein Agfa Variostar f/1,8 mit 7 mm bis 42 mm Brennweite und 1 m Naheinstellgrenze, die Movexoom 10 ein Agfa Variostar Makro f/1,8 mit 6 mm bis 60 mm Brennweite, das Motive ab Frontlinse scharf stellen konnte. Darüber hinaus konnte besaß sein Motorzoom zwei anstatt nur einer Geschwindigkeit.

Beide Kameras konnten mit ihrer elektronischen Steuerung automatisch auf-, ab- und überblenden sowie alle 0,3 s, 1 s oder 60 s ein Einzelbild belichten, wozu auch ein Fotoblitzgerät angeschlossen werden konnte. Der Selbstauslöser ließ die Kamera nach 10 s Vorlauf 5 s oder 10 s lang laufen. Als Filmgeschwindigkeiten standen 9 Bilder/s 18 Bilder/s und 24 Bilder/s zur Verfügung. Die Zeitlupe arbeitete mit 54 Bilder/s.

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Cinepresa automatica, elettronica, sonora, per pellicole Super 8 - Museo scienza tecnologia Milano 09786.jpg
Autor/Urheber:
AGFA AG (costruttore/ progettista)
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Cinepresa in metallo e plastica di forma parallelepipeda, con impugnatura ergonomica in plastica nera fissata sotto all'apparecchio ma ripiegabile per ridurre l'ingombro durante il trasporto. Davanti all'impugnatura un tasto avvia la ripresa. All'impugnatura è collegata una maniglia in pelle È presente in una borsa in pelle con tracolla e tasca esterna All'interno dell'apparecchio si ha un motore elettrico alimentato con sei batterie da 1,5V.(che alimentano anche l'esposimetro). È inoltre necessaria una batteria da 9V per le funzioni di registrazione del suono (livello audio di registrazione automatico) Nella parte superiore è inserito un mirino con messa fuoco e esposimetro (non TTL) e sul retro, il vano porta batterie, chiuso da un coperchio in plastica. Sulla parete superiore si trovano tre pulsanti di cui uno per fissare la velocità di rotazione della pellicola a 54 fotogrammi al secondo o per istantanee Lateralmente, da una parte è ricavato il vano porta cartuccia nella quale è inserita la pellicola Super8 e, sopra, un selettore a slitta permette di selezionare le condizioni di luce: sole o artificiale. La pellicola è tutta contenuta all'interno della cartuccia tranne un breve tratto. In corrispondenza del punto dove la pellicola emerge dalla cartuccia, è inserita una guida che permette di farla scorrere dietro all'obiettivo. Dall'altra parte si trovano diversi comandi d'uso: per esposizione manuale o automatica, per la dissolvenza dell'audio all'inizio o alla fine della registrazione, per la selezione della velocità di rotazione della pellicola ( 9, 18, 24 fotogrammi al secondo), per la sovrapposizione di due immagini sullo stesso fotogramma Nella parete frontale è inserito l'obiettivo Agfa Variostar 1:1,8 con zoom (manuale/automatico) f= 6/60mm a due velocità e messa fuoco macro. L'obiettivo è protetto da un tappo in plastica Ruotando un anello in gomma posto sull'obiettivo è possibile la messa a fuoco per distanze da 1,2 a 10 m (da 4 a 30 ft) e, ruotando un altro anello in gomma, la regolazione macro da 6 a 60mm. Sotto all'obiettivo è presente una boccola per il collegamento di cuffie Vicino allo sportello del vano cartuccia ci sono due fori: uno per il collegamento di un comando a distanza e l'altro per un microfono (mancante).
Funzione

Cinepresa portatile per usi amatoriali. Molto semplice da usare e leggera, utilizzava pellicole formato Super 8 in caricatori da 15m. L'obiettivo Variostar zoomè uno dei pochi che permetter riprese grandangolari a 6mm di distanza focale, senza aberrazioni sferiche La cinepresa è una macchina che impressiona una sequenza di immagini fotografiche su una pellicola continua.

Notizie storico-critiche
Il primo spettacolo a pagamento della storia del cinema fu tenuto dai fratelli Lumiere a Parigi nel 1895 ed usava una pellicola da 35mm. Questa pellicola veniva prodotta dalla Eastmann Kodak con quattro perforazioni rettangolari poste sui lati di ciascun fotogramma, che inizialmente aveva dimensioni 18x24m. Venne utilizzato soprattutto per riprese e proiezioni professionali Successivamente vennero prodotti diversi formati sia più grandi che ridotti rispetto a questo. I più grandi come il 70mm, per immagini più luminose e proiezioni su schermi più grandi, i più piccoli per questioni economiche a d uso amatoriale In generale bisogna anche ricordare che il più grande passo avanti rispetto all'uso amatoriale di cineprese e proiettori venne fatto con l'avvento delle pellicole in acetato in sostituzione di quelle in nitrato, altamente infiammabile I formati ridotti che ebbero maggiore diffusione furono il 9.5mm, il 16mm, l'8mm in tutte le sue varianti e il Super 8. Il formato 9.5mm della Pathé, introdotto nel 1922, aveva perforazione al centro del fotogramma e questo massimizzava l'area disponibile della pellicola. Però queste pellicole perforate al centro si danneggiavano e rompevano più facilmente di quelle alle estremi. Furono le prime pellicole economiche e di ampia diffusione. Furono anche le prime pellicole invertibili ovvero che in fase di sviluppo divenivano direttamente positive sulla stessa pellicola ed erano quindi proiettabili Negli stessi anni, la Kodak introdusse sul mercato il formato 16mm (in bianco e nero nel 1923 e a colori nel 1935 con le pellicole Kokachrome) di solito venduto in bobine da 30m. Fu un formato, nato per gli amatori ma un po' caro ed infine utilizzato soprattutto per documentari, per l'industria, per la TV. Inizialmente le pellicole 16mm erano forate su entrambi i lati, successivamente una riga di perforazioni venne tolta per inserire il sonoro (anni '60). Già nel 1929 si ebbero comunque i primi film con il sonoro Il formato 16mm era troppo caro per l'amatore così venne ideato l'8mm (Regular 8) nel 1932: una pellicola 16mm venne tagliata a metà e il numero di perforazioni raddoppiato. Negli anni '30 nacquero anche le pellicole Single 8 (prodotte dalla Fuji), con perforazioni più piccole e quindi area disponibile più ampia, e Double 8 in cui la pellicola da 16mm veniva utilizzata prima in un senso e poi nell'altro e poi tagliata a metà longitudinalmente. Il successo delle pellicole 8mm fu dovuto al prezzo contenuto e all'ampia diffusione che permettevano di acquistarle e svilupparle facilmente. Si diffusero anche numerosi film (ad esempio di Chaplin), cartoni animati, ecc. Nel 1935 venne anche introdotto un nuovo sistema di caricamento delle cineprese, quello a cartuccia Intorno al 1965 nasce la pellicola Super 8, con perforazioni ancora più piccole e 15m di pellicola racchiusa in caricatori in plastica di facile uso I formati 8mm potevano essere arricchiti da bande magnetiche contenenti il sonoro applicate sulle pellicole sviluppate. Nel 1973 nasce invece il Super8 Sonoro con banda magnetica per la registrazione simultanea Le cineprese e i proiettori seguirono l'evoluzione delle pellicole, diventando sempre più piccoli e maneggevoli, adattandosi ai nuovi formati disponibili (alcuni proiettori potevano leggere tutti i formati 8mm). Dal punto di vista tecnico l'evoluzione di obiettivi, diaframmi, otturatori, telemetri, ottiche porterà ad apparecchi sempre più accessoriati ma anche di facile uso soprattutto per il cineasta amatoriale Questo modello di cinepresa del 1976-77, fu uno degli ultimi. Infatti la massima diffusione delle cineprese Super 8 si ebbe tra il 1980 e il 1982. Nel 1985 la produzione cessò a causa dell'avvento del nastro magnetico. Oggi a sua volta superato dalle videocamere digitali Questa cinepresa fu acquistata dal Museo insieme ad un proiettore Silma con l'idea di registrare le lezioni di laboratorio tenute dal Prof. Orlandini al Centro di Fisica del Museo stesso e visionarle col proiettore e poi farne delle copie da consegnare agli insegnanti per usi successivi. Venne in realtà girato un unico filmino attualmente conservato presso gli Uffici dello Sviluppo Patrimonio Storico del Museo.