Aequitas

Justitia (li.) auf dem Revers mit Waage und Füllhorn

Aequitas (lateinisch Gleichheit, Gleichmaß, Gelassenheit, Gleichmut) bezeichnete im römischen Recht die grundlegenden Prinzipien der Gerechtigkeit und Billigkeit, über die moralische und ethische Vorstellungen in das geltende Recht einflossen. Sie wurden auf Münzen der römischen Republik als Göttin Justitia dargestellt. Auf Münzen der Kaiserzeit häuften sich die Darstellungen etwa seit der Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. Auf den Darstellungen hält sie eine Waage, ein Füllhorn und ein Zepter.

Im englischen Recht hat sich aus dieser allgemeinen Gerechtigkeitsmaxime die rechtliche Kategorie der Equity entwickelt. Die Einzelfall-Gerechtigkeit wird der Rechtssicherheit durch formale Strenge des Rechts im Common Law gegenübergestellt.[1]

Als persönliche Tugend bezeichnet Aequitas den Gleichmut, vermöge dessen ein Römer auch in äußerst kritischen oder aufwühlenden Situation die Würde (Dignitas) zu bewahren wusste.

Literatur

  • Lars Ostwaldt: Aequitas und Justitia. Ihre Ikonographie in Antike und Früher Neuzeit. Signa Iuris 3, Halle a.d. Saale 2009. Zugl.: Heidelberg, Univ.-Diss., 2008. Inhaltsverzeichnis.
  • Theo Mayer-Maly: Aequitas. In: Der Kleine Pauly, Bd. 1, 1964, Sp. 97–98.

Einzelnachweise

  1. Martin Illmer: Equity EuP 2009, abgerufen am 5. Juni 2021.

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Antoninianus Claudius II-RIC 0137.jpg

Claudius II Gothicus, AE Antoninianus (4.0 gr. 20 mm). Mediolanum mint (end of 268).

IMP CLAVDIVS P F AVG, radiate draped bust right
AEQUITAS AVG, Aequitas standing left holding scales and cornucopia, S in ex.
RIC 137, Cohen 12.