Adolf Nußbaumer

Adolf Nußbaumer (* 21. Februar 1931 in Wien[1] oder Lassee, Niederösterreich[2]; † 18. Oktober 1982 in Wien) war ein österreichischer Wirtschaftswissenschaftler und Politiker (parteilos). Von 1977 bis 1982 war er Staatssekretär im Bundeskanzleramt.

Leben

Adolf Nußbaumer legte am Bundesgymnasium in Wien-Währing die Matura ab. Anschließend begann er ein Studium der Volkswirtschaft und der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wo er 1954 zum Dr. jur. und 1956 zum Dr. rer. pol. promovierte.[3] Postgraduale Studien betrieb er am Berea College in den Vereinigten Staaten und am College of Europe in Brügge.[1]

1959 wurde er Assistent für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Wien, wo er sich 1961 für Volkswirtschaft habilitierte. 1963 wurde er als ordentlicher Professor und Vorstand des Instituts für Wirtschaftspolitik an die Universität Graz berufen. 1966 kehrte er an die Universität Wien als ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre und Volkswirtschaftstheorie zurück. Im Studienjahr 1970/71 war er Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät.[4][5]

Von 1969 bis 1977 fungierte er als Präsident des Verwaltungsrats der Österreichischen Postsparkasse, 1977 wurde er zum Leiter der Abteilung für wirtschaftliche Koordination im Bundeskanzleramt bestellt. Ab dem 5. Oktober 1977 bis zu seinem Tod war er als Nachfolger von Ernst Eugen Veselsky unter Bundeskanzler Bruno Kreisky während den Bundesregierungen Kreisky III und IV Staatssekretär im Bundeskanzleramt.[6] Er war Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Landwirtschafts- und Forstpolitik, stellvertretender Vorsitzender der Nationalökonomischen Gesellschaft sowie ab 1972 stellvertretender Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Raumforschung und Raumplanung.[2][1]

Ehrenhalber gewidmetes Grab am Neustifter Friedhof

Nußbaumer starb 1982 im Alter von 51 Jahren und wurde in einem Ehrenhalber gewidmeten Grab am Neustifter Friedhof bestattet.[7]

Auszeichnungen

Publikationen (Auswahl)

  • 1962: Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspraxis, Jupiter-Verlag, Wien 1962
  • 1963: Wettbewerb und öffentliche Unternehmungen: Zur ordnungspolitischen Bedeutung öffentlicher Unternehmungen in der sozialen Marktwirtschaft, Herausgegeben vom Institut für Angewandte Sozial- und Wirtschaftsforschung, Jupiter-Verlag, Wien 1963
  • 1973: Die Abfertigungsrücklage als Instrument der Stabilitäts-, Vermögensbildungs- und Wachstumspolitik, Wiedergabe eines am 14. Juni 1973 im Institut für Finanzwissenschaft und Steuerrecht gehaltenen Vortrages, Wien 1973
  • 1974: Die gewerbliche Wirtschaft an den Grenzen des Wachstums? Vortrag des Professors an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien DDr. Adolf Nussbaumer vor der Vollversammlung der Handelskammer Niederösterreich am 13. Dezember 1973, Handelskammer Niederösterreich, Wien 1974

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Adolf Nussbaumer im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. a b Felix Czeike (Hrsg.): Nußbaumer, Adolf. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 425 (Digitalisat, Eintrag im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien).
  3. Fassung und Problematik des Begriffs "Volkswirtschaftliche Produktivität", besonders im deutschen Schrifttum. Dissertation Universität Wien 1956.
  4. Eintrag zu Adolf Nußbaumer im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  5. Universität Wien: Adolf Nußbaumer. Abgerufen am 30. Mai 2019.
  6. Adolf Nussbaumer auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
  7. Ehrengräber Friedhof Neustift am Walde. Abgerufen am 30. Mai 2019.
  8. Wien Geschichte Wiki: Adolf Nußbaumer: Auszeichnungen. Abgerufen am 30. Mai 2019.

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Austria Bundesadler.svg
Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
Neustifter Friedhof - Adolf Nußbaumer.jpg
(c) I, Michael Kranewitter, CC BY 2.5
Neustifter Friedhof, Grabstätte von Adolf Nußbaumer (Ehrengrab der Stadt Wien)