Adolf Grahn

Porträt von Adolf Grahn auf seinem Grabmal auf dem Stadtfriedhof Engesohde

Adolf Grahn (* 23. Juli 1841 in Hannover; † 2. September 1916 ebenda)[1] war ein deutscher Kaufmann, Sportfunktionär und Turnwart.[2] Der „Turnvater“ beeinflusste über Jahrzehnte das Turnen in Niedersachsen und gilt mit 36-jähriger Amtszeit als der am längsten amtierende niedersächsische Turnführer.[3]

Leben

Die Halle des Turn-Klubbs zu Hannover in der Maschstraße wurde im Deutschen Kaiserreich Mittelpunkt turnfachlicher Ausbildung

Adolf Grahn war der Sohn eines Polizeidirektors. Nach dem Besuch der Höheren Bürgerschule begann er seine Laufbahn – noch zur Zeit des Königreichs Hannover – 1857 in der Hannoverschen Baumwollspinnerei und -weberei. Aus der dortigen, sicheren beruflichen Stellung heraus und ohne eigene Familie konnte Grahn seine gesamte Freizeit der Turnerei widmen. 1861 wurde er Mitglied des Turn-Klubbs zu Hannover (TKH), ab 1867 war er Turnwart.[1] Laut dem Adressbuch der Stadt Hannover von 1868 wohnte Grahn zu dieser Zeit in der Schillerstraße 16 II.[4]

Seine Tätigkeit als Turnlehrer musste Grahn aufgrund eines Gehörleidens nach 23 Jahren aufgeben.[5]

Nach der Ausrufung des Deutschen Kaiserreichs hatte Adolf Grahn von 1875 bis 1911 den Vorsitz[1] („Kreisvertreter“)[3] über den „VI. Turnkreis Hannover-Braunschweig“ inne.[1] Unter seiner Leitung begann die Ausbildung von Turnlehrern und Vorturnern,[3] begannen regelmäßige „Vorturnschulungen“ in der Halle des TKH, die damit zum „Mittelpunkt der turnfachlichen Ausbildung des gesamten Turnkreises“ wurde.[1] Zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum als Kreisvertreter stiftete Grahn 2500 Mark für eine Unfallkasse.[3]

1911 trat Grahn von seinem Sportamt zurück.[3] Er starb zur Zeit des Ersten Weltkrieges 1916.[1]

Grabmal (Nr. D-40E-33) von Adolf Grahn auf dem Stadtfriedhof Engesohde

Ehrungen

Literatur

  • Lothar Wieser (Red.): Sport in Hannover. Von der Stadtgründung bis heute. 1. Auflage. Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte, Hoya 1991, ISBN 3-923478-56-9, S. 54.
  • Kurt Hoffmeister: Wegbereiter – Macher – Sieger des niedersächsischen Sports. 160 Kurzportraits. Braunschweig 1998, S. 156–171.
  • Dirk Böttcher: GRAHN, Adolf. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 134.

Weblinks

  • Arnd Krüger (Verantw.): @1@2Vorlage:Toter Link/www.nish.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Adolf Grahn) mit einer Porträt-Fotografie des „Turnvaters“ auf der Seite des Niedersächsischen Instituts für Sportgeschichte, zuletzt abgerufen am 24. Dezember 2013.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. a b c d e f Dirk Böttcher: GRAHN ... (siehe Literatur)
  2. Vergleiche die GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek.
  3. a b c d e f Arnd Krüger (Verantw.): Adolf Grahn (siehe unter dem Abschnitt Weblinks).
  4. Vergleiche die Angaben im GenWiki.
  5. Anmerkung: Abweichend von den Informationen zum Rücktritt (rechnerisch im Jahr 1890) auf der Seite des NISH (siehe unter dem Abschnitt Weblinks) gibt das Hannoversche Biographische Lexikon eine Beschäftigung als Turmwart von 1867 bis 1900 an.
  6. Helmut Zimmermann: Grahnstraße. In: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 96.

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Porträtrelief des Sportfunktionärs und Turnwarts Adolf Grahn (23.07.1841-02.09.1916) auf seinem Grabmal (Nr. D-40E-33) auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover
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Grabmal (Nr. D-40E-33) des Sportfunktionärs und Turnwarts Adolf Grahn (23.07.1841-02.09.1916)) auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover im Stadtteil Südstadt