Adolf Ferdinand Krech

Adolf Ferdinand Krech (* 13. Juni 1803 in Oschatz; † 12. Mai 1869 in Berlin) war Gründungsdirektor des Friedrichs-Gymnasium Berlin.[1]

Leben

Der Sohn eines Buchdruckers zog mit der Familie zuerst nach Meißen und dann nach Breslau, wo er das Gymnasium zu St. Maria Magdalena besuchte. Der Oberlehrer Linge, der 1819 zum Direktor des neu gegründeten Gymnasiums in Ratibor berufen war, hatte ihn in seinem Haus aufgenommen. Als dieser die Leitung des Gymnasiums in Hirschberg übernahm, zog Krech mit und verließ die Anstalt am 31. März 1822. An der Universität Breslau studierte er alte Sprachen und Geschichte. Michaelis 1824 setzte er sein Studium in Berlin bei Böck, Hegel, Schleiermacher und Friedrich von Raumer fort.

1826 legte er seine Prüfung ab und wurde Hauslehrer der Familie des Grafen von Schwerin. Zu Ostern 1829 trat er als Candidatus probandus in das Köllnische Realgymnasium ein und wurde dort zu Ostern 1833 vierter Oberlehrer. Er unterrichtete Deutsch und Geschichte in der Prima. Als Oberlehrer aufgerückt auf die zweite Lehrstelle hatte er ein Jahresgehalt von 800 Reichstalern.

ehemaliges Friedrichsgymnasium in der Friedrichstraße 126 in Berlin-Mitte

1834 ernannte die Berlinische Gesellschaft für deutsche Sprache ihn zu ihrem Ehrenmitglied. 1835 verfasste er eine Biografie zu Johann Joachim Winckelmann, der hundert Jahre zuvor am Köllnisches Gymnasium aufgenommen war. 1836 befürwortete er Naturkundeunterricht. 1839 wurde er vom Ministerium zum Professor ernannt. Ostern 1847 ernannte man ihn, nach dem Tod von Direktor Zinnow, zum Direktor der Dorotheenstädtischen höheren Bürgerschule in der Georgenstraße.

Als am 11. April 1850 die neue Friedrich-Wilhelmstädtische höhere Lehranstalt mit 143 Schülern eröffnet wurde (im Mai 1856 in Friedrichs-Gymnasium und -Realschule umbenannt), wurde er ihr Direktor. 1852 wurde sein Sohn Adalbert Krech geboren, der später ein bekannter Schiffskapitän der HAPAG war. 1860 verlieh man ihm den Roten Adlerorden 4. Klasse. Er engagierte sich im Gustav-Adolf-Verein, dessen „Hauptverein der Provinz Brandenburg“ er als Vorsitzender leitete.

Am 6. Mai 1869 erkrankte er an einer Lungenentzündung und starb sechs Tage später.

Quellen

  1. Zeitschrift für das Gymnasialwesen 23, 1869, S. 486–494

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Berlin, Mitte, Friedrichstraße, Friedrichsgymnasium, Ullstein Buchverlage.jpg
Autor/Urheber: Jörg Zägel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das ehemalige Friedrichsgymnasium in der Friedrichstraße 126 in Berlin-Mitte, seit 2004 Zentrale der Ullstein Buchverlage, die von München umgesiedelt sind. Die 1848-1849 als erste Schule der Friedrich-Wilhelm-Stadt errichtete Anlage bestand ursprünglich aus einem Vorder- und einem Hintergebäude; ein zweites Hintergebäude wurde 1889 erbaut. Das Vorderhaus ist ein nüchterner, viergeschossiger Klinkerverblendbau mit neun Achsen. Die hohen Rundbogenfenster im vierten Stockwerk verweisen auf die Lage der früheren Schulaula. Im zweiten Hintergebäude ist der ehemalige Musiksaal mit fein gearbeiteter Holzdecke erhalten geblieben. Das Gebäude diente in der DDR-Zeit als Sitz der Fach-/Berufsschule für Gaststätten und Hotelwesen. Danach war hier das Oberstufenzentrum Verkehr, Wohnungswirtschaft, Steuer untergebracht. Für die Ullstein Buchverlage wurde der Komplex 2003-2004 nach Plänen des englischen Architekten David Chipperfield umgebaut; das Hintergebäude wurde dabei um zwei Etagen aufgestockt. Der gesamte Komplex ist als Gesamtanlage denkmalgeschützt.