Adlerpult

Adlerpult in St. Lambertus (Erkelenz), um 1450

Das Adlerpult war im Mittelalter eine bevorzugte Variante des Lesepultes im Altarraum christlicher Gotteshäuser. Es erfuhr als Träger des Evangelienbuches, des Lektionars oder des Antiphonales eine seinem hohen liturgischen Rang entsprechend aufwändige Gestaltung.

Die ausgebreiteten Schwingen des Adlers waren formal und funktional als Unterlage der aufgeschlagenen Folianten geeignet. An frühen Kanzeln und Lettnern war, wie Beispiele in Italien zeigen, der Adler noch Teil der steinernen Brüstung. Gelegentlich stand er in einer Folge von Evangelistensymbolen; als Attribut des Evangelisten Johannes verselbständigte er sich aber später.

Im 14. und 15. Jahrhundert fand das Adlerpult als freistehendes Einzelmöbel weite Verbreitung. Zahlreiche herausragende Beispiele wurden in den maasländischen Produktionszentren aus Gelbguss gegossen und finden sich noch im Rheinland und den Niederlanden. Dem Adlerpult verwandt sind vereinzelt als Pelikan oder Greif ausgebildete Lesepulte.

Beispiele

Einige Adlerpulte befinden sich heute in Museen.

Literatur

Weblinks

Commons: Adlerpult – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Adlerpult mit Fledermaus.jpg
Adlerpult in der Chorhalle des Aachener Doms mit einer im Jahre 1874 in Stolberg gegossenen Fledermaus. Die Fledermaus auf dem Rücken des Adlers dient der Stabilisierung des damals zerbrochenen und zerstörten Pultes.
Düsseldorf, Maxkirche, Adlerpult.jpg
Das Adlerpult in St. Maximilian, Düsseldorf.
Adlerpult Reinoldikirche-IMG 1152.JPG
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Adlerpult in der Reinoldikirche
Lambertus (Erkelenz) 05.jpg
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Adlerpult in der Lambertuskirche zu Erkelenz