Adam Opel

Adam Opel
Adam-Opel-Denkmal vor dem Hauptportal des Opelwerks in Rüsselsheim am Main
Opel-Mausoleum in Rüsselsheim am Main

Adam Opel (* 9. Mai 1837 in Rüsselsheim; † 8. September 1895[1] ebenda) war ein deutscher Unternehmer, Gründer der Firma Opel und Begründer eines eigenen Zweiges der Familie Opel.

Leben

Adam Opel, ältester Sohn des Schlossermeisters Philipp Wilhelm Opel (1803–1867),[2] begann seine berufliche Laufbahn, wie auch seine Brüder Georg und Wilhelm Opel, als Schlosserlehrling in der Werkstatt seines Vaters. Die Wanderjahre führten ihn ab 1857 über Belgien und England nach Paris, wo er in zwei Nähmaschinenfabriken arbeitete. Wieder in seine Heimatstadt zurückgekehrt, gründete Opel 1862 eine eigene Nähmaschinen­manufaktur. Im Jahre 1884 stellte sein Betrieb bereits 18.000 Nähmaschinen pro Jahr her. Damit war der Grundstein für die Firma Opel gelegt.

Am 17. November 1868 heiratete Opel die Gastwirtstochter Sophie Marie Scheller. Im Jahre 1886 begann Opel auch mit der Herstellung von Fahrrädern. Die Firma Opel entwickelte sich schnell zum größten Fahrradhersteller Deutschlands. Nach seinem Tod im Jahr 1895 infolge einer Typhuserkrankung übernahm seine Witwe Sophie Opel gemeinsam mit den fünf Söhnen Carl (1869–1927), Wilhelm (1871–1948), Heinrich (1873–1928), Fritz (1875–1938) und Ludwig Opel (1880–1916) die Leitung der Firma.[3] Vier Jahre später, im Jahre 1899, begann die Familie Opel mit der Automobilproduktion. Wilhelm und Heinrich wurden 1917 schließlich in den großherzoglich hessischen Adelsstand erhoben, Carl folgte 1918. Fritz und Ludwig blieben bürgerlich.

Kurz vor seinem Tod soll Adam Opel beim Anblick eines Automobils angeblich ausgerufen haben: „Aus diesem Stinkkasten wird nie mehr werden als ein Spielzeug für Millionäre, die nicht wissen, wie sie ihr Geld wegwerfen sollen!“[4] Tatsächlich erwarb er im Februar 1895 einen Benz Phaeton mit 4 PS – am 14. März, wenige Monate vor seinem Tod, ausgeliefert.[5] Adam Opel ist im Opel-Mausoleum in Rüsselsheim am Main bestattet. Er war seit 1890 Mitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und des Frankfurter Bezirksvereins des VDI.[6]

Literatur

  • Hans Pohl: Adam Opel – Unternehmer im Zeitalter der Industrialisierung. Zum 100. Todestag von Adam Opel. Opel AG, Rüsselsheim 1995.
  • Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß: Opel, Adam. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 542 (Digitalisat). (dort nur genealogische Information, der eigentliche Artikeltext zu allen Familienmitgliedern steht in der Online-NDB unter Opel, Friedrich Karl Adam Georg von)

Weblinks

Commons: Adam Opel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. siehe Hessisches Staatsarchiv Marburg (HStAMR), Best. 906 Nr. 441, S. 177 (Digitalisat).
  2. Opel, Adam von. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Sieger Heinzmann: Die visuelle Biografie Adam Opel 1837–1895 – Wie alles begann; tredition GmbH, Hamburg. 2016, ISBN 978-3-7345-6237-2.
  4. Opel Jugend Kalender 1965, S. 31.
  5. Joachim Stange: Stillstand ist Rückschritt (Memento vom 28. Dezember 2019 im Internet Archive). In: Der Zuverlässige (Clubmagazin der ALT-OPEL IG von 1972 e.V.), Ausgabe 2/2003, Sonderveröffentlichung Opel - die ersten 40 Jahre Teil 2., S. 4.
  6. Angelegenheiten des Vereines. In: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. Band 34, Nr. 37, 13. September 1890, S. 968.

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Opel-Hauptportal und Portalgebäude in der Marktstraße von Rüsselsheim am Main in der Nähe des Bahnhofs; vor dem Portal eine überlebensgroße Statue des Firmengründers Adam Opel
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Autor/Urheber: Dontworry, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Mausoleum der Opel-Familie in Rüsselsheim.