Acolon

Acolon
SynonymeWeinsberg 71-816-102
ZuchtnummerWe 71-816-102
Acolon
ArtEdle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Beerenfarbeschwarz
Verwendung
HerkunftDeutschland
ZüchterHelmut Schleip Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau
Züchtungsjahr1971
VIVC-Nr.17123
Abstammung

Kreuzung aus
Blaufränkisch × Dornfelder

Liste von Rebsorten

Acolon ist eine Rotweinsorte, die 1971 unter der Leitung von Helmut Schleip (1910–1987) von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg aus den Rebsorten Lemberger (Blaufränkisch) und Dornfelder gekreuzt wurde. Aus der gleichen Kreuzung entstammen ebenfalls die Rebsorten Cabernet Dorsa und Cabernet Dorio.

Ab 1977 übernahm Bernd H. E. Hill die Leitung der Sämlingsauslese der Acolon-Kreuzungsreihe, er gilt somit offiziell als Züchter dieser Kreuzung. Die Rebsorte erhielt erst 2002 vom Bundessortenamt die Sortenzulassung und den Sortenschutz als Neuzüchtung. Acolon ist ein reiner Phantasiename.

Acolon wird zum Anbau empfohlen in traditionell guten Schwarzriesling- und Spätburgunderlagen. Die Sorte ist frühreifend (die Ernte kann fast zeitgleich mit dem frühreifenden Gutedel erfolgen) und erreicht hohe Mostgewichte. Die Weine aus der Acolon-Traube sind Lemberger-ähnlich und farbintensiv. Sie werden als füllig und harmonisch beschrieben, bei gleichzeitig dezenter Gerbstoffnote. Im Jahr 2014 waren in Deutschland 479 Hektar (= 0,5 % der deutschen Rebfläche)[1] mit der Rebsorte Acolon bestockt. Im Jahr 2016 waren 469 Hektar in Deutschland[2] Anbaufläche bestockt, nachdem im Jahr 2001 nur 76 Hektar[3] erhoben wurden.

Abstammung und Verbreitung

Kreuzung aus den Rebsorten Blaufränkisch und Dornfelder.

Die Rebflächen in Deutschland verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Anbaugebiete:[4]

WeinbaugebietRebfläche (Hektar)
Ahr3
Baden27
Franken44
Hessische Bergstraßeunter 0,4[5]
Mittelrhein
Mosel4
Nahe6
Pfalz116
Rheingau
Rheinhessen55
Saale-Unstrutunter 0,5
Sachsenunter 0,5
Stargarder Land
Württemberg217
Deutschland 2007473

Kleine Bestände gibt es in der Schweiz – 2,45 ha, Stand November 2018.[6]

Synonyme
WE 71-816-102, Weinsberg 71-816-102

Siehe auch

Literatur

  • Walter Hillebrand, Heinz Lott, Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13. Auflage. Fachverlag Fraund, Mainz 2003, ISBN 3-921156-53-X.
  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3., vollständig überarbeitete Auflage. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9 (englisch: Oxford companion to wine. 2006. Übersetzt von Reinhard Ferstl u. a.).
  • Jancis Robinson, Julia Harding, José Vouillamoz: Wine Grapes. A complete guide to 1368 vine varieties, including their origins and flavours. 1. Auflage. ecco, New York 2012, ISBN 978-0-06-220636-7 (englisch).
  • Hartmut Keil: Die 33 häufigsten Rebsorten in Deutschland. 1. Auflage. Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2012, ISBN 978-3-89735-740-2.

Weblinks

Wiktionary: Acolon – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Statistik 2015/2016 des deutschen Weininstituts, auf www.deutscheweine.de, abgerufen am 18. Mai 2016
  2. K. Anderson, N. R. Aryal: Database of National, Regional and Global Winegrapes Bearing areas by Variety, 1960 to 2016, Format: xlsx, (englisch), 3. September 2020.
  3. Deutscher Wein Statistik. Deutsches Weininstitut, abgerufen am 23. Januar 2022 (PDF Archivlink).
  4. Beschreibende Sortenliste des Bundessortenamtes 2008 (PDF; 519 kB).
  5. Nach Bereich Umstadt: Rebsortenspiegel abgeschätzt; abgerufen am 14. Oktober 2019
  6. Das Weinjahr 2018. (PDF; 6,2 MB) Weinwirtschaftliche Statistik. Bundesamt für Landwirtschaft, November 2018, S. 10, abgerufen am 16. Juli 2019.

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Acolon, Tauberland