Abteilung Abwehr

Die Abteilung Abwehr wurde am 1. Januar 1921 durch den damaligen Oberstleutnant Friedrich Gempp aus Resten der ehemaligen Abteilung III b als Heeres-Nachrichtendienst der Reichswehr und einzelnen Nachrichtenoffizieren aus den Gruppenkommandos gebildet, nachdem es nach der Ausrufung der Republik im November 1918 und Bildung der Weimarer Republik keinen offiziellen militärischen Geheimdienst des Heeres in Deutschland mehr gab.

Eingegliedert wurde die „Abwehr“ in das Truppenamt TA des Reichswehrministeriums, den verkappten Generalstab der Reichswehr, unter der Tarnbezeichnung der Heeresstatistischen Abteilung T 3. Zu dieser Abteilung gehörten die Bereiche „Fremde Heere“, die Pressearbeit, der Organisationsbereich für die Militärattachés und der Bereich„Abwehr“. Zwischen 1927 und 1928 wurde die „Abwehr“ umstrukturiert und ihr der bis dahin separat tätige Marinenachrichtendienst angegliedert. Auf Grund deutlicher Rechtsverletzungen einzelner Führungspersönlichkeiten innerhalb der Reichswehr wurde ab 1. April 1928 der Bereich des militärischen Nachrichtendienstes dem Reichswehrminister Wilhelm Groener (1867–1939) direkt unterstellt.

Ab diesem Zeitpunkt war die „Abwehr“ kurzzeitig im militärischen Bereich allein für nachrichtendienstliche Informationsbeschaffung, Fragen der innerer Geheimhaltung, die Spionageabwehr und Auslandsspionage allein zuständig. Doch bereits 1931 erfolgte eine Trennung der Nachrichtenbeschaffung von der Nachrichtenauswertung. In diesem Zuge wurde auch der Marinenachrichtendienst wieder als selbständige Einheit abgetrennt. Erst 1938, mit der Bildung des Amtes Ausland/Abwehr im OKW, erfolgte wieder eine Zusammenführung beider militärischen Nachrichtendienste.

Leiter der Abteilung Abwehr

Literatur