Abraham Schrameck

Schrameck 1925

Abraham Schrameck (* 26. November 1867 in Saint-Étienne; † 19. Oktober 1948 in Marseille) war ein französischer Politiker. Er machte in der Dritten Republik als Verwaltungsbeamter Karriere und war von 1920 bis 1940 Mitglied des Senats.

Leben

Abraham Schrameck entstammte einer jüdischen Familie aus dem Elsass. Mit nur 24 Jahren wurde er zum Präfekten des Départements Loire ernannt. 1894 wurde er leitender Beamter bei der Pariser Polizeipräfektur. 1900 wurde er mit 33 Jahren zum Präfekten des Départements Tarn-et-Garonne im Süden Frankreichs ernannt. Von 1906 bis 1907 nahm er diese Position kurzzeitig im Département Aisne ein. 1911 wurde er schließlich Präfekt des einwohnerstarken Département Bouches-du-Rhône mit Marseille als Hauptort. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde Schrameck 1918 zum Generalgouverneur Madagaskars.

Zwei Jahre später gelang ihm als Vertreter des Département Bouches-du-Rhône der Einzug in den französischen Senat. Dort schloss er sich der gemäßigten Linken an. 1925 übernahm er für einige Monate den Posten des Innenministers. Er wurde immer wieder zum Ziel antisemitischer Angriffe. Charles Maurras rief 1925 in einem offenen Brief dazu auf, Abraham Schrameck „wie einen Hund“ zu töten.[1]

Bei der Machtergreifung des Vichy-Regimes zählte Schrameck zu den Abgeordneten, die die Gesetze der neuen Regierung ablehnten. Daraufhin blieb er bis zur Befreiung 1944 inhaftiert.[2][3]

Literatur

  • Claire Darmon: Abraham Schrameck, administrateur et homme politique de la Troisième République. Institut d'études politiques. Paris 1979.

Einzelnachweise

  1. Charles Maurras: La politique. II. Lettre ouverte à M. Abraham Schrameck, ministre de l’Intérieur. In: L’Action française, Jg. 18, Nr. 160 vom 9. Juni 1925, S. 1.
  2. Anciens sénateurs IIIe république - SCHRAMECK Abraham, senat.fr
  3. David P. Boder interviews Abraham Schrameck, voices.iit.edu


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