Abel (Dänemark)

Abel
Abel auf einem Wandtepich im Schloss Kronborg in Helsingør. Die Überschrift gibt einen kurzen Lebenslauf wieder.

Abel (* 1218; † 29. Juni 1252 bei Oldenswort) war Herzog von Schleswig (1232–1252) und König von Dänemark (1250–1252).

Leben

Abel, der zweite Sohn von König Waldemar II. von Dänemark und dessen zweiten Frau Berengaria von Portugal, folgte 1232 seinem älteren Bruder Erik als Herzog von Schleswig, während dieser als Erik IV. Mitkönig ihres Vaters wurde. Als sein Bruder nach dem Tod des Vaters am 28. März 1241 alleiniger König wurde, kämpfte Abel gegen ihn um den dänischen Thron.

In diesem Bruderkrieg zerstörten Truppen des Königs 1248 mehrere schleswigsche Handelsplätze, darunter auch Flensburg.[1] 1250 bat Abel König Erik IV., vorgeblich zu Versöhnungsgesprächen, in seine Residenzstadt Schleswig. Im Fährort Missunde ließ er den König, angeblich auf einem Boot, ermorden und die Leiche in der Schlei versenken. Um dieses blutige Ereignis ranken sich zahlreiche Legenden. Abel bestieg am 1. November 1250 selbst den Königsthron, nachdem er 24 Ritter gefunden hatte, die auf dem Thing in Viborg seine Unschuld beschworen (doppelter Zwölfer-Eid). Er fiel aber am 29. Juni 1252 in der Schlacht von Oldenswort gegen die Friesen, von denen er höhere Abgaben verlangte. Nach einer Legende spukte er in der Domkirche von Schleswig, weshalb man ihn exhumierte und bei Gottorf in ein Sumpfloch warf, zur Sicherheit trieb man ihm zuvor noch einen Pfahl durch die Brust.

Gedenkstein mit Angabe von Abels Todesjahr im Schleswiger Tiergarten

Als König folgte ihm sein jüngerer Bruder Christoph I. nach, während sein Sohn Waldemar Herzog von Schleswig wurde. Abels Nachkommen regierten das Herzogtum Schleswig bis zum Aussterben des Mannesstammes 1375. Der Grabstein Abels befindet sich im Waldgebiet Tiergarten in der Nähe des Barockgartens von Schloss Gottorf.

Genealogie

1237 heirateten Abel und Mechthild von Holstein, Tochter des Grafen Adolf IV. von Schauenburg und Holstein. Der Ehe entstammten vier Kinder:[2]

  • Waldemar III. (* 1238; † 1257), Herzog von Schleswig 1252–1257
  • Sophie (* 1240; † nach 1284) ⚭ Bernhard I. (Anhalt-Bernburg) († 1286/87), Fürst von Anhalt-Bernburg
  • Erich I. († 1272), Herzog von Schleswig 1260–1272 ⚭ Margarethe von Rügen
  • Abel (* 1252; † 1279), Herr von Langeland 1261–79 ⚭ Mechthilde von Schwerin.

In zweiter Ehe war Mechthild von Holstein mit Birger Jarl von Schweden verheiratet.

Siehe auch

Literatur

  • Ernst Willkomm: Der Möwenberg bei Schleswig. In: Die Gartenlaube. Heft 45–46, 1853, S. 485–488, 497–500 (Volltext [Wikisource] – historische Erzählung).

Einzelnachweise

  1. Horst-Dieter Landeck: Flensburg. Ein Reisebegleiter. Verlag Boyens, Heide 2006, ISBN 3-8042-1193-3, S. 9.
  2. Horst Windmann: Stammtafel Abtl. II (1200–1375). In: Ders.: Schleswig als Territorium. Grundzüge der Verfassungsentwicklung im Herzogtum Schleswig. Wachholtz, Neumünster 1954 (zugl. Dissertation, Universität Kiel 1952).
VorgängerAmtNachfolger
Erik IV.König von Dänemark
1250–1252
Christoph I.
Erik IV.Schleswig Arms.svg
Herzog von Schleswig
1232–1252
Waldemar III.

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Abels grav i Slesvig Dyrehave
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Coat of arms of the Duchy of Schleswig.

Blazon: Or, two lions passant azure, armed and langued gules.
Abell von Dänemark Wandteppich in Helsingør.jpg
König Abel von Dänemark, auf einem Wandtepich im Schloss Helsingør (die Inschrift in deutsch schreibt von seiner Ursurpation und dem eigenen, jähen Ende)

Text: Abell, Waldemars des 2. Sohn

Nach dem regiment ich fast tracht
Derhalb meinen brüder umbracht
Erlangt also, nach ihm, die Thrön
Was schendlich tombt thütt schendtlich go
Dan, alß baldt hernach die Frießlandt
An der Eindor (Eider?), machen ufstandt
Und ich sie dempffen wolt in ill
Ward ich erschlagen an der Myll
Der bosen thätt, die straf folgt baldt
Gar selden sie lest werden alltt
Und was men wirbtt, durch sünd und schäd

Zergehtt, kombt nicht an Erbes handt