Abd al-Aziz al-Hakim

Abd al-Aziz al-Hakim bei der Stimmabgabe zur irakischen Nationalversammlung am 30. Januar 2005
Abd al-Aziz al-Hakim und G.W. Bush im Dezember 2006

Ajatollah Abd al-Aziz al-Hakim, auch Abdul Aziz al-Hakim, (arabisch عبد العزيز الحكيم, DMG ʿAbd al-ʿAzīz al-Ḥakīm; * 1950[1] oder 1953[2] in Nadschaf; † 26. August 2009 in Teheran) war ein irakischer Geistlicher und Politiker. Er war der Sohn von Großajatollah Muhsin al-Hakim.

Ajatollah al-Hakim opponierte gegen Saddam Hussein; um seiner Verfolgung zu entgehen, floh er nach Iran. Dort gründete sein Bruder, Großajatollah Muhammad Baqir al-Hakim, den Obersten Rat für die Islamische Revolution im Irak (SCIRI), eine islamistische Partei, deren Hauptziel der Sturz Saddam Husseins war und die heute für eine betont islamische Identität Iraks eintritt.

Nach 23 Jahren im Exil kehrte Abd al-Aziz al-Hakim aus Iran zurück und wurde zum Mitglied im von den USA ernannten Irakischen Regierungsrat berufen.

Nachdem sein Bruder im August 2003 bei einem Anschlag umgekommen war, wurde er der neue Vorsitzende des SCIRI. Außerdem führte er bei der irakischen Wahl am 30. Januar 2005 das überwiegend schiitische Parteienbündnis Vereinigte Irakische Allianz an, dem auch das SCIRI angehörte. Die Vereinigte Irakische Allianz ging mit 48 % der Stimmen klar als Sieger aus der Wahl hervor und erlangte auch die absolute Mehrheit der Sitze in der Nationalversammlung. Er machte den Vorschlag, den schiitisch dominierten Südirak als autonome Region mit dem Namen Sumer zu konstituieren, was insbesondere die sunnitische Minderheit sogleich ablehnte.

Am 26. August 2009 starb er in einem Krankenhaus in Teheran an einem Bronchialkarzinom.[3] Er wurde in der Krypta neben seinem Bruder in Nadschaf beigesetzt.[4]

Weblinks

Commons: Abdul Aziz al-Hakim – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Obituary: Abdul Aziz al-Hakim BBC news vom 26. August 2009
  2. Abdul Aziz al- Hakim im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. Schiitenführer Hakim an Lungenkrebs gestorben Spiegel online vom 26. August 2009
  4. Hassan Abdul Zahra: Iraq's Shiite leader Hakim buried in Najaf. Agence France-Presse, 29. August 2009, archiviert vom Original am 31. Januar 2014; abgerufen am 10. Mai 2020 (englisch).

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Al-Hakim meets G.W. Bush.jpg
U.S. President George W. Bush welcomes Sayyed Abdul-Aziz Al-Hakim, Leader of the Supreme Council for the Islamic Revolution in Iraq, to the White House Monday, Dec. 4, 2006. Said the President, " I appreciate so very much His Eminence's commitment to a unity government. I assured him the United States supports his work and the work of the Prime Minister to unify the country."
Abdul Aziz al-Hakim at Iraqi election, 2005Jan30.jpg
Abdul Aziz al-Hakim, the leader of the Supreme Council for the Islamic Revolution in Iraq party, casts his ballot in Iraq's first free election at a polling station in the Baghdad Convention Center in Baghdad, Iraq, on Jan. 30, 2005. Millions of Iraqis throughout the country are participating in Iraq's first free election in over 50 years. DoD photo by Staff Sgt. Angelique Perez, U.S. Air Force. (Released) 050130-F-3252P-021