A Momentary Lapse of Reason

A Momentary Lapse of Reason
Studioalbum von Pink Floyd

Veröffent-
lichung(en)

7. September 1987

Label(s)

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Rock, Progressive Rock

Titel (Anzahl)

11

Länge

51:14

Besetzung
  • u. a.

Produktion

Bob Ezrin, David Gilmour

Studio(s)

Astoria Hausboot, Mayfair Studios

Chronologie
The Final Cut
(1983)
A Momentary Lapse of ReasonDelicate Sound of Thunder
(1988)
Singleauskopplungen
14.09.1987Learning to Fly
14.12.1987On the Turning Away
13.06.1988One Slip / Terminal Frost

A Momentary Lapse of Reason ist der Titel eines Albums der englischen Rockgruppe Pink Floyd, erschienen am 7. September 1987. Der Titel ist ein Zitat aus dem auf dem Album enthaltenen Stück One Slip. Nach der Veröffentlichung erreichte das Album in den Musik-Charts in Großbritannien und den USA Platz 3, in Deutschland Platz 2. Ein Teil der Aufnahmen der Platte fand im Studio von David Gilmour statt: dem Hausboot Astoria.

Entstehung

(c) Motmit, CC BY-SA 3.0
Astoria, in dem ein Großteil der Aufnahmen zu der Platte entstanden.

Das Album wurde von Bob Ezrin und David Gilmour produziert, das Cover wurde von Storm Thorgerson[1] gestaltet. Es war das erste Album von Pink Floyd, nachdem die Anwälte des früheren Bassisten und Hauptsongwriters Roger Waters 1985 die Band (vergeblich) für aufgelöst erklärt hatten.[2] Die Stücke wurden überwiegend von David Gilmour und Anthony Moore geschrieben. Yet Another Movie hatte Gilmour Waters 1983 für The Final Cut vorgeschlagen (noch ohne Text), war aber auf Ablehnung gestoßen.

Sowohl bei Fans als auch bei Kritikern stand man dem Album anfangs sehr kritisch gegenüber, ging man durch das Ausscheiden von Waters doch von dem Verlust der treibenden kreativen Kraft bei Pink Floyd aus. Umso mehr war Gilmour entschlossen, nach dem enttäuschenden The Final Cut wieder ein „floydianisches“ Album zu präsentieren, und scheute sich trotz der anhaltenden gerichtlichen Auseinandersetzung mit Roger Waters nicht, eigene finanzielle Mittel sowie diverse Co-Songwriter und Gastmusiker einzusetzen, um dies zu erreichen. Ein zusätzlicher pikanter Umstand war die Mitarbeit von Bob Ezrin an dem Album, erhob doch Waters den Vorwurf, dass Ezrin ihm (Waters) zuerst die Zusage gegeben habe, sein Album „Radio K.A.O.S.“ zu produzieren.

Auf dem Album sollte zunächst auch das Stück Peace Be With You erscheinen, das als versöhnliches Abschiedslied an Waters gedacht war. Letztendlich wurde es jedoch nicht veröffentlicht.[3]

Zu Beginn der Aufnahmen bestanden Pink Floyd nur aus Gilmour und dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied, Nick Mason. Der Keyboarder Richard Wright, der 1979 am Ende der Produktion von „The Wall“ von Roger Waters aus der Band gedrängt worden war, kehrte aber während der Aufnahmen für A Momentary Lapse of Reason zur Band zurück. Er spielte Keyboard u. a. auf dem Lied Sorrow, wo auch sein Gesang im Hintergrund zu hören ist. Außerdem brachte er auf On the turning away ein Keyboard-Solo ein, was aber von Gilmour wieder gestrichen wurde. Da Wright der Band zunächst nicht offiziell beitrat, ist er in frühen Ausgaben des Albums nur als Gastmusiker aufgeführt. Auf der Tour zum Album wurde er jedoch, ebenso wie in späteren Ausgaben des Albums, wieder als vollwertiges Bandmitglied vermerkt.[4] An den Aufnahmen waren daneben zahlreiche Studiomusiker beteiligt, die ihre Beiträge teils in Großbritannien, teils in Los Angeles einspielten.

Rezeption

Kommerziell war das Album, im Unterschied zu Gilmours Soloveröffentlichungen, ein großer Erfolg, ebenso wie die anschließende Welttournee. Auch wenn dem Album letztlich anzumerken war, dass Waters als Gilmours Partner und Kontrahent fehlte (ebenso wie umgekehrt Waters’ Dominanz auf dem letzten gemeinsamen Album The Final Cut spürbar war[5]), kann es im Rückblick als ein typisches, auf Hochglanz produziertes Werk der späten 1980er Jahre gelten. Bei vielen Fans ist das Album umstritten: Während die Rückkehr zu flächigen, sphärischen Sounds allgemein begrüßt wurde, bemängeln viele Kritiker und Fans Schwächen im Songmaterial. Gerade textlich gelten die Stücke von „A Momentary Lapse of Reason“ im Vergleich zu den Waters-dominierten Alben als enttäuschend.[6] Titel wie Sorrow und Yet Another Movie werden allerdings von vielen Fans bis heute geschätzt.

Ende 2019 wurde eine neu gemischte Version des Albums veröffentlicht, bei der insbesondere die für Pink Floyd ansonsten untypischen 1980er-Synthesizer stark in den Hintergrund treten. Zudem spielte Nick Mason mehrere Drum-Parts neu ein.

Titelliste

  1. Signs of Life (Gilmour/Ezrin) – 4:24
  2. Learning to Fly (Gilmour/Moore/Ezrin/Carin) – 4:53
  3. The Dogs of War (Gilmour/Moore) – 6:05
  4. One Slip (Gilmour/Manzanera) – 5:10
  5. On the Turning Away (Gilmour/Moore) – 5:42
  6. Yet Another Movie (Gilmour/Leonard) – 6:18
  7. Round and Around (Gilmour/Leonard) – 1:10
  8. A New Machine (Part 1) (Gilmour) – 1:46
  9. Terminal Frost (Gilmour) – 6:17
  10. A New Machine (Part 2) (Gilmour) – 0:38
  11. Sorrow (Gilmour) – 8:46

Besetzung

Rezeption

William Ruhlmann verlieh dem Album in Allmusic lediglich zwei Sterne und schrieb, letztlich sei dies bis auf den Namen ein David Gilmour-Soloalbum, das stark von der atmosphärischen Instrumentalmusik und dem Gilmour-Gitarrensound geprägt sei, die für Pink Floyd typisch waren, bevor dieser nach dem Ausscheiden von Roger Waters die Leitung übernahm, dem jedoch Waters‘ vereinende Vision und sein lyrisches Können fehlten.[7]

Einzelnachweise

  1. Homepage von Storm Thorgerson (Memento desOriginals vom 22. Juli 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stormthorgerson.com
  2. Biografie bei laut.de
  3. Interview mit Roger Waters 1988 (Memento vom 9. Juni 2011 im Internet Archive)
  4. Last.fm Biografie von Richard Wright
  5. Allmusic.com Review von The Final Cut
  6. Allmusic.com - Kurzreview
  7. Besprechung des Albums von William Ruhlmann bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 1. Dezember 2023.

Weblinks

Auf dieser Seite verwendete Medien

Astoria (Péniche).jpg
(c) Motmit, CC BY-SA 3.0
Astoria House Boat