RUR-5 ASROC

RUR-5A ASROC

Start einer RUR-5 ASROC auf der USS Mahan (DLG-11)
Start einer RUR-5 ASROC auf der USS Mahan (DLG-11)

Allgemeine Angaben
TypAnti-U-Boot-Rakete[1][2]
HerstellerAlliant Group
Technische Daten
Länge4,42 m
Durchmesser337 mm[3]
Gefechtsgewicht454 kg
Spannweite1120 mm[3]
AntriebFeststoff-Raketentriebwerk
GeschwindigkeitMach 1[3]
Reichweite9,2 km
Ausstattung
GefechtskopfW44-Nuklearsprengkopf 10 kT oder MK.46 Torpedo
WaffenplattformenSchiffe
Listen zum Thema

Die RUR-5 ASROC (kurz für: Anti Submarine Rocket) ist eine Anti-U-Boot-Rakete zur Bekämpfung von Unterwasserzielen in großer Entfernung. Die RUR-5 wurde Anfang der 1960er-Jahre in den USA für große und mittlere Überwasserkampfschiffe von der Alliant Group (USA) entwickelt. Das Kürzel RUR steht nach der amerikanischen Nomenklatur für schiffsgestützt (R), Angriff auf Unterwasserziele (U) und eine ungelenkte Rakete (R).[4]

Beschreibung

Das ASROC-System ist eine Kombination aus einem U-Jagd-Torpedo Mk. 44 oder 46 (Ø 324 mm, Gefechtsladung 45,5 kg) und einem Raketentreibsatz. Abgefeuert wurden die Flugkörper aus einer nachladbaren, schwenkbar angeordneten Acht-Zellen-Box. Nach dem Start fliegt die ASROC ballistisch ohne Lenkung in die vordefinierte Richtung. An einer vorausberechneten Position der Flugphase wird der Raketensatz abgesprengt, und der Torpedo schwebt an einem Fallschirm zu Wasser. Beim Eintritt ins Wasser löst er sich, taucht unter und geht selbständig auf Suchkurs gegen feindliche U-Boote.[1]

Die RUR-5 wurde auf einer Vielzahl von US-amerikanischen Zerstörern und Fregatten eingesetzt, etwa der modernisierten Gearing-Klasse, der Charles-F.-Adams-Klasse oder der Knox-Klasse.[1]

Ab 1969 wurde sie auch auf Zerstörern der Klasse 103 (Lütjens-Klasse) der deutschen Bundesmarine eingesetzt.[5] Mit der Außerdienststellung der Zerstörer der Lütjens-Klasse 2003 endete der Einsatz von ASROC bei der deutschen Marine.

Die United States Navy rüstete später ältere ASROC-Flugkörper aus ihrem Bestand auf Torpedos des Typs Mk. 50 um. Eine von den USA 1967 getestete Variante mit erhöhter Reichweite (Extendes Range – ERA) ging nicht in Produktion. Eine Version mit nuklearer Wasserbombe statt des Torpedos wurde 1989 aus der Nutzung genommen.[1]

Inzwischen wurde die RUR-5 bei der US Navy durch die RUM-139 VL-ASROC ersetzt. Diese wird nicht mehr aus der acht-Zellen-Starterbox gestartet, sondern aus Vertical Launching Systems (VLS). Seit Ende der 1990er Jahre gibt es auf aktiven Schiffen der US Navy diese auf das Ziel ausrichtbaren Achtfachstarter nicht mehr. Der Einsatz der noch verbliebenen, ursprünglich ungelenkten RUR-5 war somit nur noch nach einer Umrüstung möglich.[1]

Verbreitung

Quelle sipri.org:[6]

Fotos

Literatur

  • Stefan Terzibaschitsch: Kampfsysteme der U.S. Navy. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2001, ISBN 3-7822-0806-4

Weblinks

Commons: RUR-5 ASROC – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Stefan Terzibaschitsch: Kampfsysteme der U.S. Navy. S. 70 f.
  2. RUR-5 ASROC / RUM-139 Vertical Launch ASROC (VLA). Globalsecurity.org (englisch) abgerufen am 7. Oktober 2019
  3. a b c Hajime Ozu: RUR-5 ASROC. In: missile.index.ne.jp. The Missile Index, abgerufen am 7. Januar 2021 (englisch).
  4. Bezeichnungssystem für Flugkörper der US-Streitkräfte auf GlobalSecurity.org (archivierte Version)
  5. Bundeswehr Raketenzerstörer – Weit in die Ostsee. In: Der Spiegel. Nr. 12, 1969 (online).
  6. SIPRI Arms Transfers Database. In: sipri.org. Stockholm International Peace Research Institute, abgerufen am 16. Mai 2022 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
ASROC launcher.JPG
Autor/Urheber: WerWil, Lizenz: CC BY 2.5

ASROC U-Jagd-Torpedoraketen-Starter an Deck des Zerstörers "Mölders" im deutschen Marinemuseum Wilhelmshaven. Starter mit 8 Raketen. Reichweite etwa 9000 m (10000 yards).

ASROC (Anti Submarine Rocket) Raketen bestanden hier aus einem MK 46 Jagdtorpedo und einem Raketentreibsatz, der nach abbrennen abgetrennt wurde. Der Torpedo wurde zum Eintauchen von einem Fallschirm abgebremst. Trotzdem tauchten die Torpedos so tief ein, dass ASROC in Nord und Ostsee nur bedingt einsetzbar war.
Nuclear depth charge explodes near USS Agerholm (DD-826) on 11 May 1962.jpg

Swordfish spray dome and plume with USS AGERHOLM in foreground.

National Archives Identifier: 146764210 Local Identifier: 374-ANT-26-JTF-8-62-12648-H-14 Creator(s): Department of Defense. Defense Atomic Support Agency. 5/6/1959-3/29/1971 (Most Recent)

From:File Unit: PROJECT 26 - OPERATION DOMINIC (Johnston Island, Christmas Island, Maui, Hawaii) Detonation, 1946 - 1962, Series: Photographs of Atmospheric Nuclear Testing at Pacific Island and Nevada Test Sites, 1946 - 1962, Record Group 374: Records of the Defense Threat Reduction Agency, 1943 - 2005
USS Mahan (DLG-11) launching ASROC in 1961.jpg
The U.S. Navy guided missile destroyer USS Mahan (DLG-11) launching an RUR-5 ASROC.
ASROC launch from USS Jouett (DLG-29) in 1969.jpg
The U.S. Navy guided missile cruiser USS Jouett (DLG-29) launching an RUR-5 ASROC from the Mk 10 missile launcher.