AHSS

AHSS steht für Advanced High Strength Steel (Deutsch etwa: weiterentwickelter hochfester Stahl) und bezeichnet moderne hochfeste, unlegierte Stahlsorten, die auch als Kohlenstoffstahl, Karbonstahl, C-Stahl und AHS-Stahl bezeichnet werden. Außerdem werden auch einige traditionelle Stähle wie Messerstahl Kohlenstoff- oder Karbonstahl genannt.[1] AHSS-Stähle zählen in der Regel zu den Edelstählen.

Die Bezeichnungen AHSS und HSS sind nicht verwandt. Während AHSS zu den unlegierten Stählen gehört, steht HSS für High Speed Steel, also für legierten Schnellarbeitsstahl.

Zu den AHSS-Stählen gehören beispielsweise Kaltarbeitsstähle (unlegierte Werkzeugstähle),[1] Dualphasenstahl, Mehrphasenstahl, höchstfester Komplexphasenstahl und Bake-hardening-Stahl. Eine Besonderheit ist TRIP-Stahl (TRansformation Induced Plasticity, zu Deutsch „umwandlungsbewirkte Plastizität“) und TWIP-Stahl (Twinning Induced Plasticity, zu Deutsch etwa „zwillingsbildungs-induzierte Plastizität“). TRIP- und TWIP-Stähle ändern ihre Festigkeit bei Verformung.

AHSS-Stähle zeichnen sich durch martensitische und bainitische Gefügeanteile aus, was hohe Festigkeit bei guter Formbarkeit bewirkt.

AHSS-Stähle finden als Bleche im Automobilbau Anwendung. Hier werden sie für sicherheitsrelevante Elemente zur Aufnahme von Verformungsenergie eingesetzt. Dadurch werden die Karosserien leichter und fester, was sowohl zur Gewichtseinsparung als auch zur Crashsicherheit beiträgt.

Als C-Stahlrohre bezeichnete Rohrleitungen werden mit äußerer Verzinkung im Klima- und Heizungsbau eingesetzt. Als dünnwandige Präzisionsstahlrohre mit Pressverbindungen werden sie vielfach anstelle der früher eingesetzten Gewinderohre verwendet. Mit äußerer und innerer Verzinkung dienen sie als Leitungen in Sprinkleranlagen.

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Was ist Werkzeugstahl? (Memento vom 16. Mai 2018 im Internet Archive), In: Kontur-Werkzeugstahl.de