A. Köbis (Schiff, 1974)

A. Köbis
Als Vineta im Sommer 2017 in Berlin-Spandau auf der Havel
Schiffsdaten
FlaggeDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Deutschland Deutschland
andere Schiffsnamen
  • Bellevue
  • Preussen
  • Vineta
SchiffstypMotoryacht
HeimathafenBerlin
Eignerprivat
BauwerftVEB Yachtwerft Berlin, Köpenick
Baunummer1583-1
Stapellauf1974
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
35,57 m (Lüa)
Breite5,1 m
Tiefgangmax. 1,6 m
Verdrängung200 t
 
Besatzung13
Maschinenanlage
Maschine2 × MAN-Schiffsdiesel
Maschinen-
leistung
340 PS (250 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
10 kn (19 km/h)
Propeller2 Schottel-Ruderpropeller
Sonstiges
Registrier-
nummern
DSRK / Skr - Nr. 40671

Die 1974 vom Stapel gelaufene A. Köbis ist eine deutsche Motoryacht und ehemalige Staatsyacht der DDR. Sie wurde nach dem Matrosen Albin Köbis benannt, der wegen Beteiligung an einer Meuterei während des Ersten Weltkriegs hingerichtet wurde.

(c) Bundesarchiv, Bild 183-1982-0610-101 / Reiche, Hartmut / CC-BY-SA 3.0
Fahrt mit einer Regierungsdelegation aus Grenada 1982

Geschichte

Die Yacht ersetzte die 1952 im Auftrag Wilhelm Piecks ebenfalls bei der VEB Yachtwerft in Berlin-Köpenick gebaute gleichnamige DDR-Staatsyacht. Sie war nur für die Binnenschifffahrt zugelassen und für eine Fahrgastzahl von maximal 63 Personen ausgelegt. Es wurde besonders für Rundfahrten von Delegationen des Diplomatischen Korps und zur Abhaltung von Konferenzen eingesetzt. Eigner war das Büro des Ministerrates der DDR. Allerdings wurde seine Besatzung durch das Ministerium für Staatssicherheit gestellt. Im Vergleich zu dem aus Edelhölzern gebauten Vorgängerschiff sei der von Erich Honecker genutzte Nachfolgebau ein „potthässlicher, stählerner Viereckkasten“, so zumindest beurteilt dies Uwe Giesler, Fachmann für DDR-Binnenschiffe.[1][2]

1990 wurde sie von der Ost-Berliner Weißen Flotte übernommen und kam 1992 durch Fusion in Besitz der Stern und Kreisschiffahrt, Berlin. Seit 1994 gehörte sie unter dem Namen Vineta dem Werfteneigner Detlef Hegemann. Als Teil der Insolvenzmasse der Stralsunder P+S Werften stand das Schiff dann zum Verkauf.[3] Am 7. Dezember 2014 wurde die Yacht für 130.000 Euro versteigert.[4]

2017 kehrte das Schiff nach Berlin zurück. Dort lag es zunächst ein Jahr in Spandau. 2018 wurde es von seinem neuen Eigentümer, dem Betreiber einer Segelschule, auf die Spree nach Berlin-Alt-Treptow überführt. Dort liegt es gegenüber dem Treptower Park und wird als schwimmendes Büro und Schulungsort genutzt. Der Eigentümer hat mit einem weiteren Namenswechsel der A. Köbis wieder ihren ersten Namen zurückgegeben.[5]

Literatur

  • Dieter Schubert: Deutsche Binnenfahrgastschiffe. Illustriertes Schiffsregister, Uwe Welz Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-933177-10-3. S. 428

Fußnoten

  1. n-tv: "Amtszimmer auf See" - DDR-Staatsjacht steht zum Verkauf, abgerufen am 9. Juni 2014.
  2. Interessengemeinschaft - Schiffshistorik Berlin DDR - Binnenschiffahrt, abgerufen am 9. Juni 2014.
  3. ZEIT online: Einstige DDR-Staatsjacht steht zum Verkauf (Memento vom 30. Dezember 2014 im Internet Archive), In: Zeit Online, 9. Juni 2014.
  4. Unternehmer aus Großraum Berlin ersteigert ehemalige DDR-Staatsjacht, Die Welt, 7. Dezember 2014, abgerufen am 8. Dezember 2014.
  5. tagesspiegel.de: Die Staatsyacht der DDR kehrt zurück vom 20. Juli 2018

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Albin Köbis (ship, 1974) (2).jpg
Autor/Urheber: Biberbaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die 1974 vom Stapel gelaufene Albin Köbis ist eine deutsche Motoryacht und ehemalige Staatsyacht der DDR. Sie wurde nach dem Matrosen Albin Köbis benannt, der wegen Beteiligung an einer Meuterei während des Ersten Weltkriegs hingerichtet wurde. Seit 1994 gehörte sie unter dem Namen Vineta dem Werfteneigner Detlef Hegemann. Als Teil der Insolvenzmasse der Stralsunder P+S Werften stand das Schiff dann zum Verkauf. Am 7. Dezember 2014 wurde die Yacht für 130.000 Euro versteigert.
Bundesarchiv Bild 183-1982-0610-101, Berlin, Besuch Regierungsdelegation Grenada, Bootsfahrt.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1982-0610-101 / Reiche, Hartmut / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
ADN-ZB Reiche 10.6.82 Berlin: Besuch Bishop

Die Partei-und Regierungsdelegation Grenadas unter Leitung des Vorsitzenden des Politbüros des ZK der Neuen Jewel Bewegung und Ministerpräsidenten der Revolutionären Volksregierung Grenadas, Maurice Bishop, unternahm am 9.6. mit dem Motorschiff "Köbis"eine Seerundfahrt auf den Berliner Gewässern.
Der Gast wurde von Hermann Axen, Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED
(3.v.l.), und Heinz Kuhrig, Minister für Land, Forst und Nahrungsgüterwirtschaft (l.) begleitet.

Rechts; Unison Whitemann, Mitglied des Politbüros der Neuen Jewel Bewegung und Minister für Auswärtige Angelegenheiten Grenadas.