7,7-cm-Feldkanone 16

7,7-cm-Feldkanone 16


FK16 im Belgrader Militärmuseum

Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung7,7 cm Feldkanone 16
Entwickler/HerstellerKrupp, Essen
Produktionszeit1916 bis 1918
Stückzahl3.020
Technische Daten
Rohrlänge2,695 m
Kaliber7,7 cm
KaliberlängeL/35
Kadenz5[1] Schuss/min
Höhenrichtbereich–10° bis +40° Winkelgrad
Seitenrichtbereich[2]
Ausstattung
VisiereinrichtungRundblickfernrohr
VerschlusstypFlachkeil

Die 7,7-cm-Feldkanone 16 (kurz FK 16) war eine leichte Feldkanone, die vom deutschen Heer im Ersten Weltkrieg und modifiziert in der Reichswehr, der belgischen und niederländischen Armee bis in die 1920er Jahre verwendet wurde.

Geschichte

Erster Weltkrieg

Die 7,7-cm-Feldkanone 16 ersetzte die 7,7 cm Feldkanone 96 n.A. (n.A. = neuer Art)[3] in der Feldartillerie und brachte eine Vereinfachung der Produktion mit sich. Bei Einsatzbeginn zeigten sich jedoch zahlreiche Mängel durch die Verwendung von minderwertigen Ersatzmetallen, die zu Nachbesserungen in der Produktion zwangen. Durch ähnliche Mängel bei der Herstellung der Granaten kam es zudem vermehrt zu Rohrkrepierern.

Im Gegensatz zur 7,7-cm-Feldkanone 96 n.A. war das Geschütz wegen seines größeren Gewichts weniger beweglich, erzielte aber durch die vergrößerte Kaliberlänge und den größeren Rohrerhöhungsbereich eine höhere Reichweite.

Das Kaliber von 7,7 cm verhinderte die Verwendung des Geschützes als Beutewaffe für alliierte Nationen, deren Munition bei Kalibern von 7,5 cm (Frankreich) oder 7,62 cm (Russland und Großbritannien) nicht verschossen werden konnte, während umgekehrt französische oder russische Beutegeschütze aufgebohrt und auf das Kaliber von 7,7 cm erweitert werden konnten.

Nachkriegsverwendung

Auf das gängigere Kaliber von 7,5 cm umgerüstet, wurde die Waffe als 7,5 cm Feldkanone 16 n.A. zum Standardgeschütz der Reichswehr.[4] Die Artillerie der Wehrmacht verfügte bei Kriegsbeginn 1939 noch über 298 Geschütze dieses Typs.

Munition

Der volle Schuss bestand aus dem Geschoss mit Zünder sowie der Treibladung mit rauchlosem Pulver, die mittels Metallkartuschen geladen wurde. Neben Sprenggeschossen wurden Schrapnellgeschosse, Tankabwehrgranaten, Rauchgeschosse, Leuchtgeschosse und Gasgranaten verschossen. Dabei wurden Aufschlag- oder einstellbare Zeitzünder verwendet.

Bilder

Quellen

Literatur

  • Ian Hogg: Artillerie des 20. Jahrhunderts. 2. Auflage. Spezialausgabe. Gondrom, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1878-6

Weblinks

Commons: 7.7 cm Feldkanone 16. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. aufgerufen am 1. April 2013 (Memento vom 4. April 2013 im Internet Archive)
  2. 7,7 cm le. FK 16 L / 35 (Memento vom 4. April 2013 im Internet Archive),aufgerufen am 1. April 2013
  3. Lueger 1904, aufgerufen am 1. April 2013
  4. aufgerufen am 1. April 2013 (Memento vom 20. Januar 2016 im Internet Archive)

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77 K-16 kalemegdan.jpg
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A gun labeled as German WWI 7,7cm Feldkanone 16, part of Belgrade Military Museum outer exhibition at Kalemegdan fortress. In fact it seems to be a Belgian modification of it called Canon de 75 mle GP III.
7.7 cm FK 16 CMHM Brantford 5.JPG
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German 7.7 cm FK 16 cannon at Canadian Military Heritage Museum in Brantford, Ontario
7.7 cm FK 16 With Ammunition.jpeg
Photograph of German 7.7 cm FK 16 with ammunition.
1wk frankreich.jpg
Deutsche Soldaten in Frankreich während des Ersten Weltkriegs
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(c) Bundesarchiv, Bild 102-11934 / Georg Pahl / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Deutschlands Wehrmacht im Gegensatz zu dem Wettrüsten der Anderen!
Eine interessante Gegenüberstellung der uns nach dem Versailler Vertrag zugelassenen Waffen, die gegen die Rüstung der Entente-Länder völlig machtlos sind.
7.7 cm FK 16 CMHM Brantford 4.JPG
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German 7.7 cm FK 16 cannon at Canadian Military Heritage Museum in Brantford, Ontario
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7.7 cm FK 16 gun displayed next to Guelph Armory.