46. Internationale Sechstagefahrt

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Veranstaltungsort Isle of Man der 46. Internationalen Sechstagefahrt

Die 46. Internationale Sechstagefahrt war ein Motorrad-Geländesportwettbewerb, der vom 20. bis 25. September 1971 auf der Isle of Man stattfand. Die Veranstaltung wurde zudem zum ersten Mal als offizielle Mannschaftsweltmeisterschaft ausgetragen.

Die Nationalmannschaften der ČSSR konnten zum insgesamt neunten und gleichzeitig zweiten Mal in Folge die Trophy-Wertung sowie zum insgesamt zwölften und gleichzeitig zweiten Mal in Folge die Silbervasenwertung gewinnen.

Wettkampf

Organisation

Die Kronbesitzung Isle of Man trug die Veranstaltung zum zweiten Mal aus, nachdem bereits die 40. Internationale Sechstagefahrt 1965 hier stattgefunden hatte.

Für den Wettkampf waren 300 Fahrer von 19 Motorsportverbänden der FIM gemeldet. Um die Trophy-Wertung fuhren Mannschaften aus zehn Nationen. Zudem waren 21 Silbervasen-, 35 Fabrik- und 26 Club-Mannschaften am Start.

Die BRD und DDR nahmen jeweils an der World Trophy sowie mit zwei Silbervasenmannschaften teil. Die Schweiz nahm an der World Trophy teil. Fahrer aus Österreich waren nicht am Start.

Es waren insgesamt 1713,7 Kilometer Strecke zu bewältigen.

1. Tag

Von den 300 gemeldeten Fahrern nahmen 297 den Wettkampf auf. Die Strecke war 306,9 Kilometer lang und führte von Douglas nach Nordosten ins Hochland. Das Wetter war spätsommerlich und niederschlagsfrei. Nebel und Wolken im Hochland lösten sich gegen Mittag auf.

Die zwei Sonderprüfungen waren eine Beschleunigungsprüfung über 200 Meter und eine 5 Kilometer lange Geschwindigkeitsprüfung.

In der Trophy-Wertung führte die Mannschaft der ČSSR, vor der Mannschaft der BRD und der DDR-Mannschaft. Die Schweizer Mannschaft lag auf dem 8. Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte die A-Mannschaft der ČSSR vor der B-Mannschaft der BRD und der B-Mannschaft der ČSSR.

24 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

2. Tag

Die Strecke des zweiten Tages führte über die auf 295 Kilometer geringfügig verkürzte Strecke des Vortags und wurde in entgegengesetzter Richtung gefahren. Das Wetter war niederschlagsfrei.

Die Sonderprüfungen waren identisch des Vortags.

In der Trophy-Wertung führte die Mannschaft der BRD, vor der ČSSR und der Mannschaft der DDR. Die Schweizer Mannschaft rutschte auf den 9. Platz ab.

Bei der Silbervasenwertung führte die A-Mannschaft der vor der B-Mannschaft der ČSSR und der B-Mannschaft Italiens.

19 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

3. Tag

Der zweimal zu durchfahrende Rundkurs führte von Douglas in den Nordwesten. Gesamtlänge: 305,8 Kilometer. Das Wetter war weiter spätsommerlich und sonnig.

An Sonderprüfungen waren eine Beschleunigungsprüfung und eine 5 km lange Geländeprüfung zu absolvieren.

In der Trophy-Wertung führte weiter die Mannschaft der BRD, vor der ČSSR und der Mannschaft der DDR. Die Schweizer Mannschaft rutschte auf den 10. und damit letzten Platz ab.

Bei der Silbervasenwertung führte die A-Mannschaft vor der der B-Mannschaft der ČSSR und der A-Mannschaft der BRD.

23 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

4. Tag

Gefahren wurde die geringfügig auf 301 Kilometer verkürzte Strecke des Vortags in entgegengesetzter Richtung. Das Wetter war morgens bewölkt, die sich gegen Mittag auflöste.

Es waren wieder die gleichen Sonderprüfungen zu absolvieren.

In der Trophy-Wertung führte nach wie vor die Mannschaft der BRD, vor der ČSSR und der Mannschaft der DDR. Die Schweizer Mannschaft lag auf dem letzten Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte wie am Vortag die A-Mannschaft vor der der B-Mannschaft der ČSSR und der A-Mannschaft der BRD.

13 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

5. Tag

Mit 324,1 Kilometern war die Tagesetappe die längste der Veranstaltung und führte von Douglas durch den flachen Südwestteil der Insel. Das Wetter war weiter spätsomerlich und niederschlagsfrei.

Die Sonderprüfungen waren wie die Tage zuvor eine Beschleunigungsprüfung und eine Geländeprüfung.

In der Trophy-Wertung führte unverändert die Mannschaft der BRD, vor der ČSSR und der Mannschaft der DDR. Die Schweizer Mannschaft belegte nach wie vor den letzten Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte ebenso unverändert die A-Mannschaft vor der der B-Mannschaft der ČSSR und der A-Mannschaft der BRD.

6. Tag

Die Strecke war mit 160,9 Kilometern die kürzeste der Veranstaltung. Das Wetter war kühl und bedeckt.

Das Abschlussrennen war ein Straßenkurs, der Teile der Isle of Man TT benutzte. Eine Rundkurs von 5 Kilometern musste viermal absolviert werden.

Von 297 am ersten Tag gestarteten Fahrern erreichten 203 das Ziel.

Endergebnisse

Trophy

PlatzTeamStrafpunkteWertungs-Punkte
1.Tschechoslowakei Tschechoslowakei099,4
2.Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland0108,5
3.Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik0339,8
4.Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten400-
5.Niederlande Niederlande400-
6.Schweden Schweden500-
7.Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich600-
8.Italien Italien602-
9.Spanien 1945 Spanien1792-
10.Schweiz Schweiz2077-

Silbervase

PlatzTeamStrafpunkteWertungs-Punkte
1.Tschechoslowakei Tschechoslowakei (B-Mannschaft)0264,2
2.Tschechoslowakei Tschechoslowakei (A-Mannschaft)0292,0
3.Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland (A-Mannschaft)0333,7
4.Italien Italien (B-Mannschaft)0605,9
5.Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich (B-Mannschaft)0942,5
6.Polen 1944 Polen4766,5
7.Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik (B-Mannschaft)9470,9
8.Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik (A-Mannschaft)11-
9.Schweden Schweden181852,6
10.Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten (A-Mannschaft)751202,5
11.Italien Italien (A-Mannschaft)300-
12.Finnland Finnland (B-Mannschaft)300-
13.Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland (B-Mannschaft)301-
14.Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich (A-Mannschaft)401-
15.Irland Irland (A-Mannschaft)439-
16.Niederlande Niederlande500-
17.Finnland Finnland (A-Mannschaft)604-
18.Kanada Kanada921-
19.Irland Irland (B-Mannschaft)10121565,2
20.Spanien 1945 Spanien (A-Mannschaft)1181-
21.Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten (B-Mannschaft)1504-

Club-Mannschaften

PlatzTeamStrafpunkteWertungs-Punkte
1.Finnland SMK Eskjo09233,9
2.Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Hessen09271,7
3.Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Württemberg29047,2
4.ItalienItalien Costa Volpino159745,7
5.Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Western Enduro2010211,8
6.SchwedenSchweden SMI229228,4
7.ItalienItalien Motoclub Bergamo100-
8.Deutschland Bundesrepublik DMV Landesgruppe Hessen1639820,0
9.Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Nordrhein205-
10.NiederlandeNiederlande Holland Oost313-
11.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Scottish ACU A401-
12.Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Hansa509-
13.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Knock MC & CC555-
14.Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Nord-Baden600-
15.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Scottish ACU B600-
16.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Metropolitan Police MCC610-
17.Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Niedersachsen706-
18.Deutschland Bundesrepublik ADAC Gau Mittelrhein802-
19.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich MCC of Wales945-
20.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich RAF MCC1060-
21.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Army MCA (Royal Marines)1094-
22.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ramsey & DMC1200-
23.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sunbeam MCC1309-
24.NiederlandeNiederlande Holland Nord1338-
25.Sambia Ndola MCC13434308,4
26.Irland Dublin & District MCC1600-

Fabrik-Mannschaften

PlatzTeamStrafpunkteWertungs-Punkte
1.Tschechoslowakei Jawa B08494,9
2.Tschechoslowakei Jawa A08502,9
3.Deutschland Demokratische Republik 1949 MZ A08593,3
4.Deutschland Demokratische Republik 1949 MZ B08709,4
5.Tschechoslowakei Jawa D08721,2
6.Tschechoslowakei Jawa C08728,7
7.OsterreichÖsterreich Puch B08890,6
8.Deutschland Bundesrepublik Zündapp A08955,0
9.ItalienItalien KTM A09068,0
10.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cheney Triumph09170,6
11.SchwedenSchweden Monark-Crescent A09190,4
12.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ossa09268,0
13.OsterreichÖsterreich Puch A09421,6
14.SchwedenSchweden Monark-Crescent C09840,3
15.Deutschland Bundesrepublik Zündapp B010158,8
16.ItalienItalien Ducati B29465,3
17.ItalienItalien KTM B29529,0
18.Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ossa29681,2
19.Deutschland Demokratische Republik 1949 MZ C (ADMV)98829,2
20.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bultaco A99399,1
21.Deutschland Demokratische Republik 1949 Simson11-
22.Spanien 1945 Ossa200-
23.Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bultaco B251-
24.ItalienItalien Morini A300-
25.SchwedenSchweden Monark-Crescent B500-
26.ItalienItalien Morini B500-
27.Spanien 1945 Bultaco A600-
28.ItalienItalien Ducati A600-
29.Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dalesman618-
30.Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jawa627-
31.Kanada Kawasaki642-
32.Spanien 1945 Bultaco C750-
33.FrankreichFrankreich M.C.B943-
34.Spanien 1945 Bultaco B1592-
35.Vereinigte StaatenVereinigte Staaten MZ1656-

Einzelwertung

KlasseStarterGoldSilberBronzeAusfallDisqualifikationKlassensieger (Motorrad)StrafpunkteWertungs-Punkte
50 cm³431000Deutschland Bundesrepublik Josef Wolfgruber (Zündapp)00,0
75 cm³742100Deutschland Demokratische Republik 1949 Ewald Schneidewind (Simson)00,0
100 cm³20141050Deutschland Bundesrepublik H. Beranek (Zündapp)00,0
125 cm³6636125130OsterreichÖsterreich Heribert Dietrich (Puch)00,0
175 cm³561975241Deutschland Bundesrepublik Erwin Schmider (Zündapp)00,0
250 cm³7732136251Tschechoslowakei Petr Čemus (Jawa)00,0
350 cm³25153070Tschechoslowakei Květoslav Mašita (Jawa)00,0
500 cm³321431122Deutschland Demokratische Republik 1949 Fred Willamowski (MZ)00,0
750 cm³1060040Deutschland Bundesrepublik Heribert Schek (BMW)00,0
Gesamt2971434218904

Trivia

Mit dem Ndola MCC nahm erstmals eine Clubmannschaft aus Sambia an der Veranstaltung teil. Die drei Fahrer waren H. J. Fulcher (175 cm³), F. H. Row (250 cm³) und B. G. Taylor (250 cm³). Alle drei erreichten jedoch nicht das Ziel.

Aus deutscher Sicht bemerkenswert: Für die Nationalmannschaft der DDR im Trophy-Wettbewerb war seitens des Allgemeinen Deutschen Motorsport Verbandes (ADMV) Peter Uhlig auf MZ ETS 350 nominiert. Uhlig verstarb jedoch knapp drei Wochen vor Beginn der Sechstagefahrt bei einem Verkehrsunfall. Ersatzweise wurde Klaus Teuchert (mit gleicher MZ) aus der für den Silbervasen-Wettbewerb vorgesehenen B-Mannschaft berufen. Seinen Platz wiederum übernahm der Einzelfahrer Dieter Salevsky, der auf einer Simson GS 100 teilnehmen wollte. Salevsky musste auf die für ihn ungewohnte MZ ETS 350 umsteigen und beendete die Fahrt trotz dieses Handicaps mit dem Gewinn einer Goldmedaille in der Klasse bis 350 cm³.

Literatur

  • Eberhard Pester: Marathon, aber sanft. In: Allgemeiner Deutscher Motorsport-Verband (Hrsg.): Illustrierter Motorsport. 21. Jahrgang, Heft 11. Sportverlag Berlin, 1971, ISSN 0442-3054, S. 243–251.
  • Eberhard Pester: Parallelen zu 1965? In: Allgemeiner Deutscher Motorsport-Verband (Hrsg.): Illustrierter Motorsport. 21. Jahrgang, Heft 9. Sportverlag Berlin, 1971, ISSN 0442-3054, S. 199.

Weblinks

Commons: 46. Internationale Sechstagefahrt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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