3,7-cm-Schnelladekanone C/30

3,7-cm-Schnelladekanone C/30

(c) Bundesarchiv, Bild 101II-MN-0945-08 / Winkelmann / CC-BY-SA 3.0

3,7 cm SK C/30 in Doppellafette auf dem Schulboot Drache
Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung3,7 cm S.K. C/30
Entwickler/HerstellerRheinmetall
Entwicklungsjahr1930
Produktionszeit1935 bis 1943
WaffenkategorieFlugabwehrgeschütz
Technische Daten
Gesamtlänge3.074
Rohrlänge2.960
Kaliber37 mm
Kaliberlänge83
Anzahl Züge16
Drallansteigend RH 1 in 50 zu 1 in 35
Kadenz30 Schuss/min
Höhenrichtbereich90 Winkelgrad
Seitenrichtbereich360
Ausstattung
VerschlusstypFallblockverschluss

Die 3,7-cm-Schnelladekanone C/30 (3,7-cm-S.K. C/30) war ein von der Reichsmarine und der Kriegsmarine auf vielen Schiffstypen eingesetztes Schiffsgeschütz.

Beschreibung

Das Geschütz wurde unter anderem auf Admiral Hipper, Bismarck, Deutschland, Prinz Eugen und Scharnhorst eingesetzt. Besonderheit der Schiffslafetten war die mit einem Kreiselinstrument unterstützte (Vor-)Stabilisierung der Waffe, die Schiffsbewegungen bis zu 19,5° ausglich. Die Lafette war dreiachsig stabilisiert, um die Schiffsbewegungen durch Rollen und Stampfen zu kompensieren. Dadurch wurden erforderliche Korrekturbewegungen verringert und der Richtvorgang vereinfacht. Durch die vergleichsweise hohe Anfangsgeschwindigkeit der Projektile war der erforderliche Vorhaltewinkel rund 30 % geringer als bei anderen Geschützen aus der Entstehungszeit. Bedingt durch den manuellen Ladevorgang war die Feuergeschwindigkeit relativ gering, was letztlich die Ablösung dieses Geschützes auslöste.[1]

Technische Daten

Lafette 3,7 cm Dopp.L. C/30

  • Gewicht: 3670 kg
  • Kaliber: 3,7 cm
  • Rohrzahl: 2
  • Anzahl der Richtachsen: 3
  • Mündungsgeschwindigkeit: 1000 m/s
  • größte Erhöhung: 85°
  • größte Senkung: −9°
  • größte Schussweite: 8500 m
  • effektive Reichweite: bis 2400 m
  • größte Flughöhe: 6800 m
  • Lebensdauer: 3000 Schuss
  • Feuergeschwindigkeit: 40–55 Schuss je Rohr und Min.
  • Schwenkgeschwindigkeit: 4° bei einer Handradumdrehung
  • Höhenrichtgeschwindigkeit: 3° bei einer Handradumdrehung
  • Kantgeschwindigkeit (dritte Achse): 4° bei einer Handradumdrehung

Neben der Doppellafette gab es die Einzellafette Einh.L. C/34.[2]

Munition

Zur Munition sind verschiedene Varianten bekannt, die auch wie folgt bezeichnet wurden:[1][3]

  • 3,7 cm Psgr L’spur Zerl.
  • 3,7 cm Spgr L/4,1 Lh 37
  • Sprenggranatpatrone Leuchtspur – 3,7 cm L’Spur Spgr.Patr. C/30 L/4,1 zu 2,1 kg; davon Geschoss 0,745 kg

Literatur

  • Mike J. Whitley: German Capital Ships of World War Two. Arms & Armour Press, London 1989, ISBN 0-85368-970-9.
  • Ian Hogg: Deutsche Artilleriewaffen im Zweiten Weltkrieg. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-87943-504-9 (englisch: German artillery of World War Two. 1975. Übersetzt von Hugo Friedrich).

Weblinks

Commons: 3,7 cm S.K. C/30 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Tony DiGiulian: 3.7 cm/83 SK C/30. In: navweaps.com. NavWeap, 10. März 2019, abgerufen am 16. Februar 2021 (englisch).
  2. Hauptsächliche Angaben über an Bord befindliche Geschütze für das Handbuch für Admiralstabsoffiziere. Stand 1. Januar 1939.
  3. M.Dv. Nr. 185,2 Abmessungen, Gewichte und Raumbedarf der Munition und ihrer Packgefäße.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Bundesarchiv Bild 101II-MN-0945-08, Schulboot "Drache", Doppelflak.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 101II-MN-0945-08 / Winkelmann / CC-BY-SA 3.0
3.7cm SK C/30 semi-automatic gun upon LC/30 mount