251

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Staatsoberhäupter

251
Münze des Trebonianus Gallus
Münze des Trebonianus Gallus
Trebonianus Gallus
wird Kaiser
des Römischen Reichs.
Münze des Volusianus
Nach dem Tod von Hostilian ernennt er seinen Sohn Volusianus zum Mitregenten.
251 in anderen Kalendern
Äthiopischer Kalender243/244
Buddhistische Zeitrechnung794/795 (südlicher Buddhismus); 793/794 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender49. (50.) Zyklus, Jahr des Metall-Schafes 辛未 (am Beginn des Jahres Metall-Pferd 庚午)
Griechische Zeitrechnung2./3. Jahr der 257. Olympiade
Jüdischer Kalender4011/12 (3./4. September)
Römischer Kalenderab urbe condita MIV (1004)
Seleukidische ÄraBabylon: 561/562 (Jahreswechsel April); Syrien: 562/563 (Jahreswechsel Oktober)
Spanische Ära289
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender)307/308 (Jahreswechsel April)

Ereignisse

Politik und Weltgeschehen

Römisches Reich

  • Der römische Kaiser Decius gibt das Amt des Censors an Valerian. Der Censor hat unter anderem die Aufgabe, die Bürger des Römischen Reichs in verschiedene Wählerklassen und Tribus einzuordnen. Außerdem ernennt Decius seinen älteren Sohn Herennius Etruscus zum Augustus und somit zum ihm gleichgestellten Mitregenten.
Züge der „skytischen“ Allianz der Goten 250–251
  • Frühjahr: Goten, Gepiden und Karpen überqueren erstmals in großer Zahl die Donau und plündern römische Städte in der römischen Provinz Dacia (Dakien), anschließend auch in Moesia (Mösien), Thracia (Thrakien) und Illyricum (Illyrien). Es beginnt der so genannte „Gotensturm“. Als die Karpen die Stadt Nikopolis belagern, werden sie von der römischen Armee unter Decius und Herennius Etruscus überrascht und vertrieben. Die weitgehend unverteidigte Provinz Moesia inferior (Niedermösien) wird währenddessen Ziel der gotischen Krieger unter König Kniva. Die Römer können nicht verhindern, dass Philippopolis in die Hand der Goten fällt.
  • Priscus, der Bruder des von Decius gestürzten Kaisers Philippus Arabs, dem die östlichen Provinzen unterstehen, verbündet sich mit den Goten und ruft sich in Naissus zum Gegenkaiser aus. Vom Senat zum Staatsfeind (hostis) erklärt, wird Priscus bald darauf erschlagen und verfällt der damnatio memoriae.
  • Juni: Die Goten, geschwächt durch die Belagerung von Philippopolis, bieten Decius an, ihm für freies Geleit aus dem Reich ihre gesamte Beute und ihre Gefangenen zu überlassen. In Anbetracht seiner gestärkten militärischen Lage verweigert Decius Verhandlungen mit den Goten. Knivas Truppen verlassen Philippopolis und versuchen, die römischen Grenzen zu erreichen.
    Außerhalb von Philippopolis treffen Römer und Goten aufeinander. Kaiser Herennius Etruscus wird von einem Pfeil tödlich getroffen. Die Goten können mitsamt ihrer Beute entkommen.
  • Juni: Anstatt sich neu zu formieren, verfolgt Herennius’ Vater, Kaiser Decius, die Goten und versucht ihnen den Weg zur römischen Grenze abzuschneiden. Bei Abrittus (heute Razgrad, Bulgarien) kommt es erneut zum Kampf. In der Schlacht von Abrittus gelingt es König Kniva, die Römer ins Sumpfland abzudrängen. Er teilt seine 70.000 Krieger in mehrere kleinere Gruppen auf und kann so die römische Legion umzingeln. Der Kampf wird für die Römer zur bedeutenden Niederlage: Auch Decius kommt durch die Goten ums Leben. Er und sein Sohn Herennius Etruscus sind die ersten römischen Kaiser, die im Kampf gegen eine fremde Armee sterben.
  • Als der Tod der Kaiser bekannt wird, wird Decius’ 16-jähriger Sohn Hostilian Kaiser. In Moesia aber erheben die Truppen nach Decius’ Tod ihren Heerführer, den Statthalter von Moesia superior (Obermösien), Trebonianus Gallus zum Gegenkaiser. Um weitere Kämpfe zu vermeiden, wird Hostilian von Gallus adoptiert. Nominell sind beide als Kaiser gleichgestellt, de facto hat Hostilian wegen seines jungen Alters noch wenig Einfluss auf das Geschehen im Reich.
  • Trebonianus Gallus handelt in Moesien mit Kniva einen Friedensvertrag aus: Die Goten dürfen mit ihrer Beute in ihre Heimat zurückkehren. Sie geloben die Respektierung der Grenzen des Römischen Reichs und erhalten dafür jährliche Tributzahlungen. Der Vertrag gilt als eine der schwersten Niederlagen der Römer.
  • November: Kaiser Hostilian erkrankt in Viminatium an der seit dem Vorjahr im Reich wütenden Cyprianischen Pest und stirbt binnen kurzer Zeit. Sein Leichnam wird vor Ort verbrannt und in einem eigenen Mausoleum bestattet. Hostilian ist der erste römische Kaiser seit 40 Jahren, der eines natürlichen Todes stirbt.
    Die Überreste der Stadt Viminatium und des Mausoleums, heute auf serbischem Gebiet, werden derzeit erforscht.
  • In Rom ernennt Kaiser Trebonianus Gallus seinen Sohn Volusianus zum Mitherrscher.
  • 250/251: Während Decius nicht in Rom ist, ernennt sich der Senator Licinianus zum Gegenkaiser. Er hat dabei möglicherweise die Rückendeckung des römischen Senats und eines Teils der Bevölkerung, wird aber binnen weniger Tage getötet.

Kaiserreich China

  • Zeit der Drei Reiche: Kriegsherr Wang Ling plant den Sturz des Wei-Regenten Sima Yi, um seinen eigenen Sohn Cao Biao das Amt übernehmen zu lassen. Sima Yi erfährt von der Verschwörung und kann sie vereiteln.
  • Die Kaiserin der Wei-Dynastie Zhen stirbt in Luoyang. Sie wird unter dem postumen Namen sanfte, aber früh verstorbene Kaiserin mit kaiserlichen Ehren bestattet.
  • Der Wei-Regent Sima Yi stirbt. Sein Sohn Sima Shi übernimmt sein Amt.
  • Der Kaiser der Wu-Dynastie Sun Quan ernennt in Nanjing Pan, die Mutter seines Kronprinzen, zur Kaiserin.

Religion

  • März: Während einer Unterbrechung der Christenverfolgung wird Cornelius zum Bischof von Rom gewählt. Dieser will die während der Verfolgung aus der Gemeinde ausgetretenen Christen (lapsi) wiederaufnehmen. Novatian empört sich darüber, da nicht die Kirche, sondern nur Gott die Macht zur Vergebung habe.
  • Mai: Die Synode von Karthago behandelt das Thema der Lapsi.
  • Juli: Der römische Senat beschließt, dass Herennius Etruscus und Decius in den Götterhimmel aufgenommen werden.
  • Herbst: Novatian wird auf einer kirchlichen Synode in Rom exkommuniziert. Er gründet daraufhin die kirchliche Gemeinschaft der Novatianer.

Katastrophen

  • Die Cyprianische Pest fordert weiterhin Tausende Todesopfer im Römischen Reich.

Geboren

Gestorben

Todesdatum gesichert

  • 7. September: Sima Yi, General, Militärstratege, Politiker und Regent des Kaiserreiches Wei in China zur Zeit der Drei Reiche (* 179)

Genaues Todesdatum unbekannt

Büste des Decius
  • Juni: Decius, römischer Kaiser (* 190 od. 200/201)
  • Juni: Herennius Etruscus, römischer Kaiser (* um 227)
  • November: Hostilian, römischer Kaiser (* um 235)
  • Ambrosius von Alexandria, christlicher Mäzen und Heiliger
  • Zhen, chinesische Kaiserin

Gestorben um 251

Weblinks

Commons: 251 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Traianus Decius.jpg
Autor/Urheber: Mary Harrsch, Lizenz: CC BY-SA 2.0
A marble bust of the Roman Emperor Traianus Decius from the Capitoline Museum in Italy. He ruled Rome for 2 short years between 249 to 251 AD before he was killed in a campaign against the invading Goths--who had ravaged the Roman province of Thrace--in the swamps of Dobrudja in eastern Romania/Bulgaria. Unlike some of his immediate predecessors such as Maximinus or Philip the Arab, Decius had been a distinguished Roman senator and had served in office as a governor of several Roman provinces as well as the urban prefect of Rome during the early reign of Philip the Arab. This portrait "conveys an impression of anxiety and weariness, as of a man shouldering heavy [state] responsibilities." (source: Chris Scarre, Chronicle of the Roman Emperors, Thames & Hudson, 1995. pp.168-169.)
Radiate of Trebonianus Gallus (YORYM 2001 775) obverse.jpg
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Photographed by: York Museums Trust Staff
, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Obverse (front) of a radiate of w:Trebonianus Gallus head facing right radiate, draped cuirassed
GothicInvasions250-251-en.svg
Autor/Urheber: Dipa1965, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Gothic invasion in the Balkans, 250-251 AD, and the battle of Abritus