1725

1725
Die Partner des Wiener Vertrages (Blau) und diejenigen der Herrenhausener Allianz (Rot) 1725/30
Die Partner des Wiener Vertrages (Blau) und diejenigen der Herrenhausener Allianz (Rot) 1725/30
Mit dem Vertrag von Wien und der Allianz von Herrenhausen
werden zwei große europäische Bündnisse geschlossen.
Zarin Katharina I.
Zarin Katharina I.
Katharina I. wird
Kaiserin von Russland.
Porträt Maria Leszczynskas, Öl auf Leinwand, châteaux de Versailles et de Trianon
Porträt Maria Leszczynskas, Öl auf Leinwand, châteaux de Versailles et de Trianon
Die polnische Prinzessin Maria Leszczyńska heiratet den französischen König Ludwig XV.
1725 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender1173/74 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender1717/18 (Jahreswechsel 10./11. September)
Bengalischer Solarkalender1130/31 (Jahresbeginn 14. oder 15. April)
Buddhistische Zeitrechnung2268/69 (südlicher Buddhismus); 2267/68 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender73. (74.) Zyklus

Jahr der Holz-Schlange 乙巳 (am Beginn des Jahres Holz-Drache 甲辰)

Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam)1087/88 (Jahreswechsel April)
Dangun-Ära (Korea)4058/59 (2./3. Oktober)
Iranischer Kalender1103/04
Islamischer Kalender1137/38 (Jahreswechsel 8./9. September)
Jüdischer Kalender5485/86 (7./8. September)
Koptischer Kalender1441/42 (10./11. September)
Malayalam-Kalender900/901
Seleukidische ÄraBabylon: 2035/36 (Jahreswechsel April)

Syrien: 2036/37 (Jahreswechsel Oktober)

Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender)1781/82 (Jahreswechsel April)

Ereignisse

Politik und Weltgeschehen

Russland

Alexander Danilowitsch Menschikow

Am 8. Februar stirbt Kaiser Peter der Große 52-jährig ohne Nachkommen, und ohne einen Nachfolger benannt zu haben. Da sich sein Tod schon seit Jahresbeginn abgezeichnet hat, haben sich zwei Fraktionen am Kaiserhof gebildet, von denen die eine die Sukzession des jungen Enkels des Kaisers, Peter Alexejewitsch, die andere hingegen die Thronerhebung der Witwe des Kaisers befürwortet, Katharina, einer in Kurland geborenen Magd und Tochter eines litauischen Bauern, die der Zar 1712 geheiratet hat. Zur ersteren Gruppierung gehörten Mitglieder alter russischer Adelsgeschlechter, die erbitterte Gegner des Fürsten Alexander Danilowitsch Menschikow waren. Sie wollen mit Peters Hilfe die unter Peter dem Großen aufgestiegenen homines novi stürzen und den ehemaligen Einfluss der Bojaren wiederherstellen. Die sich insbesondere aus den Reihen der homines novi rekrutierenden Unterstützer einer Thronfolge Katharinas führt Alexander Menschikow an, weiters der russische Adlige Pjotr Andrejewitsch Tolstoi und Admiral Fjodor Matwejewitsch Apraxin. Diese entschlossen und rasch handelnde Gruppierung kann sich, da Menschikow Befehlshaber des ersten Garderegiments und Generalfeldmarschall war, auf beide Garderegimenter stützen. Katharina, die verspricht, Peter zu ihrem Nachfolger zu ernennen, kann den Erzbischof von Nowgorod, Theodosius III. Janowskij, der an der Spitze des Klerus steht, durch Bestechung auf ihre Seite ziehen. Danach versichert sie sich des Reichsschatzes und der Zitadelle und gewinnt den Heiligen Synod, die kaiserliche Leibwache und zahlreiche Große für sich. Die beiden Garderegimenter marschieren vor dem Palast auf. Kriegsminister Generalfeldmarschall Fürst Anikita Iwanowitsch Repnin gelingt es nicht, Menschikow an der Ausführung seiner Pläne zu hindern. Noch am Todestag ihres Mannes übernimmt Katharina I. die russische Kaiserkrone. Die tatsächliche Macht liegt aber bei General Menschikow.

Großbritannien

Um weitere Aufstände in Schottland zu verhindern, wird im Königreich Großbritannien der zweite Disarming Act erlassen. Die Entwaffnung der schottischen Clans wird durch George Wade sehr effektiv umgesetzt.

Europäische Bündnissysteme

Nordamerika

Persien

Als der zunehmend paranoide Mir Mahmud Hotaki, Schah von Persien aus der Hotaki-Dynastie, das Gerücht zugetragen bekommt, die Söhne des letzten Safawiden-Schahs Sultan Hosein planten einen Aufstand, lässt er im Februar mehrere safawidische Prinzen ermorden.

Am 22. April befreien afghanische Offiziere Mahmuds Cousin Aschraf Khan aus dem Gefängnis und beginnen eine Palastrevolution. Aschraf wird neuer Schah, Mahmud kommt am 25. April ums Leben. Persien steht zu diesem Zeitpunkt unter militärischem Druck durch das Osmanische Reich ebenso wie durch Russland.

Afrika

Als die Fulbe in Mali sie zu unterwerfen und zum Islam zu bekehren versuchen, ziehen die Susu in ihr heutiges Siedlungsgebiet in Guinea.

Wirtschaft

  • 27. September: Die Erstausgabe des Hanauer Anzeigers, der drittältesten deutschen Tageszeitung, erscheint.

Wissenschaft und Technik

Kultur

Johann Sebastian Bach in Leipzig

Seite aus dem zweiten Notenbüchlein

Musik und Theater

Gesellschaft

Ticket zur Hinrichtung von Jonathan Wild
  • 24. Mai: Mit Jonathan Wild wird einer der bekanntesten Kriminellen Englands am Galgen von Tyburn gehenkt. Laut Daniel Defoe zieht die Hinrichtung die größte Menschenmenge an, die je in London zusammengekommen ist.
Maria Leszczyńska 1726

Religion

Theophan Prokopowitsch wird Erzbischof von Nowgorod.

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Klösterl Walchensee

Wegen eines Streits um Jagd- und Fischereirechte sowie um die Ausschank von Bier wird das Klösterl Walchensee aufgelöst.

In der Nähe von Philadelphia wird von deutschen Einwanderern die calvinistische German Reformed Church gegründet.

Katastrophen

Beim Untergang des niederländischen Ostindien-Seglers Akerendam vor der norwegischen Insel Runde kommen alle 200 Besatzungsmitglieder ums Leben.

Geboren

Erstes Halbjahr

  • 05. Januar: Martin Crugot, deutscher evangelischer Geistlicher († 1790)
  • 24. Januar: Heinrich XXVI. Reuß zu Ebersdorf, deutscher Diplomat und Historiker († 1796)
  • 04. Februar: Dru Drury, britischer Entomologe († 1804)
  • 05. Februar: James Otis, US-amerikanischer Jurist, Politiker und Unabhängigkeitskämpfer († 1783)
  • 12. Februar: Johann Jakob Dusch, deutscher Dichter und Prosaiker († 1787)
  • 15. Februar: Abraham Clark, US-amerikanischer Politiker und Gründervater der USA († 1794)
  • 15. Februar: Johann Anton von Pergen, österreichischer Diplomat und Staatsmann († 1814)
  • 21. Februar: Johann Jacob Tischbein, deutscher Maler († 1791)
  • 25. Februar: Karl Wilhelm Ramler, deutscher Dichter und Philosoph (der „deutsche Horaz“) († 1798)
  • 07. März: Simon Grynaeus, Schweizer evangelischer Geistlicher und Übersetzer († 1799)
  • 12. März: Nicolás del Campo, spanischer Offizier, Kolonialverwalter und Vizekönig des Río de la Plata († 1803)
  • 20. März: Abdülhamid I., Sultan des Osmanischen Reiches († 1789)
  • 21. März: Johann Franz Coing, deutscher Theologe und Hochschullehrer († 1792)
  • 24. März: Samuel Ashe, US-amerikanischer Politiker († 1813)
  • 24. März: Thomas Cushing, Mitglied des Kontinentalkongresses und Gouverneur des Bundesstaates Massachusetts († 1788)
  • 25. März: Gaetano Besozzi, italienischer Oboist und Komponist († 1798)
  • um den 28. März: Michael Christoph Emanuel Hagelgans, deutscher Maler († 1766)
Porträt des Giacomo Casanova, (um 1750–1755)

Zweites Halbjahr

Genaues Geburtsdatum unbekannt

Selbstporträt Theresa Mengs, Pastell auf Leinwand
  • Theresa Mengs, deutsche Malerin († 1806)
  • Jeanne-Catherine Quinault, Geliebte von Denis Diderot († 1812)
  • Tupaia, polynesischer Priester, Navigator und Übersetzer für James Cook, begleitete ihn auf dessen erster Südseereise († 1770)
  • Patience Wright, amerikanische Bildhauerin († 1786)
  • Alexander Ypsilantis, griechischstämmiger Dragoman an der Hohen Pforte, Wojwode der Walachei und Moldawiens († 1807)

Gestorben

Januar bis April

Sarkophag Peters des Großen in der Peter-und-Paul-Kathedrale (hintere Reihe rechts)
  • 08. Februar: Peter I., Zar und Kaiser von Russland (* 1672)
  • 14. Februar: Ferdinand Fischer, österreichischer Lautenspieler, Komponist, Musikarchivar und Geistlicher (* 1652)
  • 15. Februar: Johann Heinrich Wachenfeld, deutscher Porzellanmaler, Fayence- und Porzellanfabrikant (* 1694)
  • 02. März: José Benito de Churriguera, spanischer Bildhauer, Bildschnitzer und Baumeister (* 1665)
  • 25. März: Johann Franz Loew von Erlsfeld, deutsch-böhmischer Arzt und Jurist (* 1648)
  • 29. März: Nicolaus Wilckens, Hamburger Ratsherr (* 1649)
  • 30. März: Samuel Steurlin, deutscher Mediziner und Naturwissenschaftler (* 1655)
  • 01. April: Paulus II. Baumann, Abt des Zisterzienserklosters in Ebrach (* 1644)
  • 02. April: Henri Simonis, wallonischer Tuchfabrikant und Gründer der Iwan-Simonis-Billardtuchfabrik (* 1640)
  • 08. April: John Wise, nordamerikanischer Pfarrer und Schriftsteller (* 1652)
  • 12. April: Giovanni Battista Foggini, italienischer Bildhauer und Architekt (* 1652)
  • 20. April: Sophia Charlotte von Platen-Hallermund, deutsch-britische Adelige (* 1675)
  • 23. April: Johann August von Elterlein, deutscher frühkapitalistischer Unternehmer (* 1669)
  • 23. April: Friedrich Strunz, deutscher Literaturwissenschaftler und Philologe (* 1680)
  • 25. April: António de Albuquerque Coelho de Carvalho, portugiesischer Kolonialverwalter in Brasilien (* 1655)
  • 25. April: Mir Mahmud Hotaki, Schah von Persien aus der Hotaki-Dynastie (* um 1697)
  • 27. April: Johann Anton I. Knebel von Katzenelnbogen, Fürstbischof von Eichstätt (* 1646)

Mai bis August

  • 09. Mai: Johann Hinna, deutscher geistlicher Schriftsteller und Gründer einer Rosenkranz- und Xaverigesellschaft (* 1655)
  • 10. Mai: René de Froulay de Tessé, französischer Diplomat und Kamaldulenser, Marschall von Frankreich (* um 1650)
  • 17. Mai: Johannes Diodato, armenischer Handelsmann und Kurier, Eigentümer des ersten Wiener Kaffeehauses (* um 1640)
  • 21. Mai: Martin Heinrich Böhme, preußischer Hofbaumeister in Berlin (* 1676)
  • 21. Mai: Jan van Brouchoven, Staatsmann der Spanischen Niederlande und des Königreichs Spanien (* 1644)
  • 24. Mai: Jonathan Wild, britischer Krimineller (* 1683)
  • 12. Juni: Tommaso Maria Napoli, sizilianischer Architekt, Mathematiker und Dominikaner (* 1659)
  • vor dem 14. Juni: Salomon Franck, deutscher Jurist und Dichter (* 1659)
Christian Heinrich Heineken
  • 27. Juni: Christian Henrich Heineken, Lübecker Wunderkind (* 1721)
  • 29. Juni: Arai Hakuseki, japanischer neokonfuzianischer Gelehrter, Ökonom und Dichter (* 1657)
  • 29. Juni: Juan Manuel Fernández Pacheco, Grande de España, Marqués von Villena und Herzog von Escalona, Gründungsdirektor der Real Academia Española (* 1650)
  • 01. Juli: Johann Ludwig Andreae, deutscher evangelischer Pfarrer, Kartograph, Globenbauer und Buchautor (* 1667)
  • 18. Juli: Franz Xaver Bovius, deutscher katholischer Priester und Hersteller von Sonnenuhren (* 1677)
  • 19. Juli: Jeronimo de Haze de Georgio, Bürgermeister von Amsterdam (* 1651)
  • 20. Juli: Edward Jeffreys, britischer Politiker (* 1669)
  • 21. Juli: Johann Philipp von Wurzelbau, Nürnberger Astronom (* 1651)
  • 02. August: Otto Heinrich Volger, Bürgermeister von Hannover (* 1676)
  • 07. August: Jean II Barraband, französischer Hugenotte, Religionsflüchtling in Berlin (* um 1677)
  • 12. August: Pierre de Montesquiou d’Artagnan, französischer Militär und Marschall von Frankreich (* 1640)
  • 15. August: Gerhard Noodt, niederländischer Rechtswissenschaftler (* 1647)
  • 23. August: Christian August von Sachsen-Zeitz, Kardinal-Erzbischof von Gran sowie Kaiserlicher Prinzipalkommissar (* 1666)
  • 27. August: Johann Wilhelm Jahn, deutscher lutherischer Theologe und Historiker (* 1681)

September bis Dezember

  • 02. September: Charles-François Poërson, französischer Maler (* 1653)
  • 05. September: Christian Wernicke, deutscher Epigrammatiker und Diplomat (* 1661)
  • 12. September: Martin Chladni, ungarischer lutherischer Theologe (* 1669)
  • 14. September: Ortensio Mauro, italienischer Schriftsteller und Librettist (* 1634)
  • 15. September: Felix Fossa, deutscher katholischer Priester, Respondent im Theatinerkloster München und Propst der Theatiner in Salzburg (* 1656)
  • 16. September: Antoine V. de Gramont, französischer Offizier, Feldherr und Diplomat (* 1671)
  • 23. September: John Clayton, britischer Geistlicher, Geograph und Naturforscher (* 1657)
  • 28. September: Wolf Dietrich von Beichlingen, Großkanzler und Oberhofmarschall des Kurfürsten von Kursachsen (* 1665)
  • 02. Oktober: Johann Moller, deutscher Lehrer, Schriftsteller und Literaturhistoriker (* 1661)
  • 05. Oktober: Johann Sinapius, schlesischer Gelehrter und Historiker (* 1657)
  • 11. Oktober: Polykarp Leyser III., deutscher evangelischer Theologe, Superintendent, Oberhofprediger und Orientalist (* 1656)
  • 21. Oktober: Johann Stein, deutscher Jurist (* 1661)
  • 24. Oktober: Alessandro Scarlatti, italienischer Komponist (* 1660)
  • 04. November: Johann Georg, Graf von Ortenburg (* 1686)
  • 08. November: Marquard Ludwig von Printzen, königlich-preußischer Diplomat, Oberhofmarschall, Chef der Verwaltung der geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten (* 1675)
  • 15. November: Francesco Antonio Giorgioli, Tessiner Barockmaler (* 1655)
  • 20. November: Wilhelm I., Landgraf von Hessen-Rotenburg (* 1648)
  • 28. November: Nikita Demidow, russischer Industrieller (* 1656)
  • 000November: Heinrich Christoph Fehling, deutscher Hofmaler in Dresden (* 1654)
  • 10. Dezember: Nicolas Hartsoeker, niederländischer Biologe, Mathematiker und Physiker (* 1656)
  • 26. Dezember: Jan František Beckovský, böhmisch-tschechischer Schriftsteller, Historiker, Übersetzer und Priester des Malteserordens (* 1658)

Genaues Todesdatum unbekannt

  • Giovanni Francesco Gemelli Careri, italienischer Jurist, Abenteurer und Weltreisender (* 1651)
  • John Gow, schottischer Pirat (* um 1698)
  • Stanisław Ledóchowski, polnischer Staatsmann, Marschall des königlichen Tribunals, Marschall der Konföderation von Tarnogród, Sejmmarschall und Wojewode von Wolynien (* 1666)
  • Peter Plogojowitz, serbischer Bauer und angeblicher Vampir
  • Christoph von Rappe, kurländisch-polnischer General
  • Carl Rosier, flämischer Komponist und Violinist (* 1640)

Weblinks

Commons: 1725 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Portrait Maria Leszczynskas, Öl auf Leinwand, châteaux de Versailles et de Trianon
Notenbuch AM Bach Partita a-moll S. 2.jpg
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Johann Sebastian Bach

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Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach (1725), Nr. 1: J. S. Bach, Partita a-moll BWV 827, S. 2

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(c) User: Bbb auf wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0
Walchensee (800,8 m), Kapelle St. Anna im Klösterl
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Sarkophag von Peter dem Großen
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Christian Heinrich Heineken (1721-1725), bekannt unter dem Namen „Lübecker Wunderkind“
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Die Bündnisse in Europa zwischen 1725 und 1730: Die Herrenhausener Allianz (Rot) und die Partner des Wiener Vertrages (Blau).