Schriftform und Textform im Vergleich: Was sind die Unterschiede?


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Wenn es um die Varianten geht, wie man etwas ausdrücken kann, dass wird oftmals über Worte gesprochen und darüber, wie diese verwendet werden wollen. Vor allem die beiden Begriffe Schriftform und auch Textform spielen hier eine wesentliche Rolle. Im Briefverkehr gibt es beides – die Schriftform und auch die Textform. Zu unterscheiden ist auch zwischen handschriftlich verfassten Texten und PDF-Dateien, die am Computer erstellt worden sind, aber auch z.B. digital unterschrieben werden können.

Digitale Medien sind in vielen Branchen ein Standard der gerne wahrgenommen wird und der in jedem Fall sehr gut funktioniert. Die klassische Post, die ausgedruckt auf dem Papier verschickt wird funktioniert komplett anders. Bei einem Brief, der auf Papier ausgedruckt ist, ist es möglich, dass dieser auch handschriftlich unterschrieben werden kann. Es ist also möglich, dass ein Brief mit einem Füller oder mit einem Kugelschreiber unterschrieben werden kann.

Die so genannte handschriftliche Unterschrift ist hier definitiv ein Ansatz, der verfolgt werden sollte, wenn es um eine Signatur geht. Bei einer E-Mail ist es nicht möglich, dass handschriftlich unterschrieben werden kann. Zwar können moderne Programme auch digitale Unterschriften und Signaturen einfügen, dies ist jedoch nicht mit einer handschriftlichen Unterschrift zu verwechseln.

Das Wort „Schriftform“ in der Gesetzgebung – Beispiel Bürgerliches Gesetzbuch

In der Gesetzgebung ist die Schriftform in jedem Fall wichtig und wird oft genannt. Im Jahr 1900 sind die ersten Gesetzbücher wie z.B. das bürgerliche Gesetzbuch, kurz BGB entstanden. Dokumente wurden in der Regel auf Papier geschrieben und zwar mit Tinte. Sowohl Papier als auch Tinte waren sehr preisgünstig zu erhalten. Mit Schriftform ist damit gemeint, dass etwas eigenhändig auf Papier geschrieben muss und zum Beispiel der eigene Name unter den Text handschriftlich geschrieben werden muss.

Das bürgerliche Gesetzbuch unterscheidet zwischen der Schriftform und der Textform. Im Absatz 3 wird erwähnt, dass die schriftliche Form durch eine elektronische ersetzt werden kann, wenn durch das Gesetz nicht etwas anderes vorhergesehen wird. Es ist also denkbar, dass digitale Lösungen eingesetzt werden, auch Literatur kann heutzutage digital beschafft werden.

Die Textform schreibt lediglich vor, dass die Inhalte in dem Schriftstück dauerhaft abrufbar sind und dass auch klar zu erkennen ist, von dem wie Inhalte stammen. Eine PDF-Datei ist hier in jedem Fall eine Lösung, die wahrgenommen werden kann und die entsprechend alles abdeckt, was im Bereich der Textform vorgeschrieben wird. Es ist nicht erforderlich, dass Papier bedruckt werden muss, wenn man von der so genannten Textform spricht.

Die Schriftform selbst wird nur in einigen Ausnahmen benötigt. Es ist nicht unbedingt immer notwendig, dass alles in einer Schriftform, also per Hand unterschrieben und auf Papier dargelegt wird. In unserem Alltag werden besonders viele Produkte über einen mündlichen Vertrag abgeschlossen. Dieser ist komplett formlos gültig und ist somit in jedem Fall einfach zu nutzen und einzuhalten.

Der Gesetzgeber in Deutschland hat einige Fälle, in denen die Schriftform in jedem Fall vorgesehen wird. Das heißt konkret, dass für eine bestimmte Art von Verträgen und Abkommen eine Schriftform erforderlich ist, so dass ein Schriftstück auf Papier erstellt werden muss, dass dann per Hand unterschrieben wird.

Wann ist es notwendig, dass ein Schriftstück bzw. die Schriftform genutzt wird?

Sollte eine arbeitsrechtliche Kündigung ausgesprochen werden ist es in jedem Fall notwendig, dass eine Schriftform genutzt wird. Diese ist gesetzlich vorgeschrieben und das wird in Paragraph 623 des bürgerlichen Gesetzbuches definiert. Es ist auch wichtig zu wissen, dass die Schriftform in jedem Fall genutzt werden muss, wenn ein Verbraucherdarlehen aufgenommen wird und unterschrieben werden muss.

Im Bereich der Immobilien gibt es ebenfalls viele Anwendungsfälle, in denen man sich darum kümmern muss, dass eine Schriftform genutzt wird. Sollte man eine Hypothekenschuld übernehmen, so ist es in jedem Fall erforderlich, dass eine Schriftform angewandt wird, genauso ist es auch bei einer Bürgschaft der Fall, oder falls man sich dazu entscheidet, eine Schuld anzuerkennen.

Wenn man eine Schriftform nutzt, muss natürlich auch darauf geachtet werden, dass alles korrekt zugestellt wird. Nicht immer ist es möglich, dass mit einem FAX oder mit einer E-Mail alles schnell und einfach erledigt werden kann.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass viele Textdokumente zwar entsprechend digital bearbeitet und erstellt werden können, jedoch auch vieles nach wie vor per Schriftform also auf Papier ausgedruckt werden muss. In der Praxis sind es gerade Bücher und auch Zeitschriften, die immer mehr online gelesen werden und gar nicht mehr auf Papier gedruckt werden muss Das spart natürlich auch jede Menge an Ressourcen und schont definitiv die Umwelt.

In den kommenden Jahrzehnten ist es denkbar, dass auch noch weitere Dinge nicht mehr per Schriftform ausgedruckt und zur Verfügung gestellt werden müssen. Die Auswahl ist hier definitiv sehr hoch, so dass es sinnvoll ist im Vorfeld einmal etwas genauer zu beachten, was alles möglich ist.

Im Jahr 2030 wird man über das Thema Textform und Schriftform womöglich noch einmal komplett anders nachdenken und die klassische Handschrift gerät immer weiter in Vergessenheit.