Barrierefreies Wohnen mit Treppenlift: Infos, Arten und Kosten


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Treppenlifte sind in Häusern (und gegebenenfalls Maisonette-Wohnungen) eine elektrisch betriebene Mobilitätshilfe zum barrierefreien Wohnen: Direkt an der Treppe verbaut, bewegen sie Menschen mit körperlichen Behinderungen oder Senioren in die zweite und weitere Etagen des Zuhauses. Die dafür notwendigen Anschaffungskosten und baulichen Maßnahmen werden aktuell bezuschusst.

Arten von Treppenliften

Um den Treppenlift von oben nach unten zu bewegen, werden normalerweise wandseitig Schienen an der Treppe montiert, an denen sich das eigentliche Gerät entlang bewegt. Je nachdem wie dieses aufgebaut ist, wird bei Treppenliften zwischen vier Varianten unterschieden: Dem Sitz-, Kurven-, Steh- oder Plattformlift. Verschiedene Treppenlifte im Test verdeutlichen die Unterschiede: Welche Variante für das eigene Zuhause geeignet ist, hängt sowohl von der persönlichen Mobilitätseinschränkung des Bewohners als auch den architektonischen Voraussetzungen ab.

Die in Deutschland am häufigsten genutzte Variante ist der klassische Sitzlift. Das Gerät verfügt über einen integrierten Sitz, in den sich die Bewohner zum Überwinden der Treppe hineinsetzen. Damit ist der Sitzlift zugleich nur für Menschen geeignet, die nicht dauerhaft an einen Rollstuhl gebunden sind. Generell müssen Bewohner in der Lage sein, sich selbständig in und aus dem Sitz des Lifts zu bewegen.

Der Kurvenlift funktioniert quasi identisch, ist in seiner Bauweise aber speziell für kurvige und verwinkelte Treppen konzipiert. Die dafür notwendigen Schienen werden typischerweise auf Maß angefertigt, weshalb Kurvenlifte oft etwas teurer als klassische Sitzlifte mit gerader Linienführung sind.

Wie der Stehlift genutzt wird, geht bereits aus seiner Bezeichnung hervor. Da auf einen Sitz verzichtet wird, nimmt dieser gegenüber Sitzliften weniger Platz ein. Bewohner müssen in der Lage sein, auch auf dem bewegbaren Podest sicher stehen zu können. Des Weiteren sind Deckenhöhen von wenigstens rund 2,5 Metern erforderlich.

Plattform- beziehungsweise Rollstuhllifte richten sich an Menschen, die nicht oder zumindest nicht eigenständig aus dem Rollstuhl aufstehen können. Diese Treppenlifte haben keinen Sitz, sondern eine horizontal ebene Plattform, auf der der Rollstuhl für die Fahrt über die Treppen "geparkt" wird. Dadurch benötigen Plattform- und Rollstuhllifte mehr Platz als die anderen drei Varianten.

Lift-Systeme ohne Treppen-Schienenführung

Sofern eine Schienenführung an der Treppe architektonisch nicht möglich oder nicht gewünscht ist, gibt es mit Hub- und Homeliften zwei weitere Varianten. Die werden zwar an der Treppe verbaut, bewegen Bewohner aber nicht auf Schienen über die Treppenstufen. Sie sind eher mit klassischen Fahrstühlen vergleichbar - und dementsprechend meist teurer und mit spezifischen baulichen Maßnahmen verbunden, wie beispielsweise Deckendurchbrüchen. Für Treppenlifte ist typischerweise keine Baugenehmigung erforderlich, für Hub- und Homelifte hingegen oftmals schon - für Außenaufzüge immer.

Kosten und Förderung

Eine Verallgemeinerung der Treppenlift-Kosten ist nicht möglich. Die Kostenhöhe wird durch unterschiedliche individuelle Faktoren beeinflusst, wie beispielsweise dem Grundriss, notwendigen baulichen Maßnahmen, Ausstattung des eigentlichen Treppenlifts und dem regionalen Preisgefüge der Dienstleister. Bei Sitzliften ist mit rund 3.000 bis 16.000 Euro zu rechnen, Plattformlifte schlagen typischerweise schon mit etwa 9.000 bis 25.000 Euro zu Buche.

Finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten gibt es ebenfalls: Über den Zuschuss Nr. 455-B zur Barrierereduzierung der KfW, in Form eines Pflegekassenzuschusses von bis zu 4.000 Euro und über die Möglichkeit, die Kosten steuerlich als außergewöhnliche Belastung geltend zu machen.

Treppenlifte als Mobilitätshilfe

Speziell in größeren Immobilien mit zwei oder mehr Etagen können die dahinführenden Treppenstufen im Alter zur Belastung und Gefahrenquelle avancieren. Damit obere Stockwerke nicht ungenutzt bleiben oder Treppenstürze zu schweren Verletzungen führen, kommen Treppenlifte zum Einsatz.