Dismar Dägen Bau der Friedrichstraße 1735
Dismar Degen, preuß. Hofmaler
Das abgebildete Gemälde findet sich in vielen Büchern und Zeitschriften wieder. Es zeigt den Bau eines Straßenzugs in der Vorstadt Friedrichstadt in Berlin in der Phase der Pfahlgründung als Fundamentsetzung. Zu sehen sind 2 Häuserreihen im damaligen typischen Einheitsstil in Preußen. Im Vordergrund stehen mehrere Gestelle als Führung für die einzurammenden Pfähle. Die Rammbären werden an Seilen von Arbeitskolonnen im Takt der Gesänge hochgezogen. Rechts im Hintergrund wird der Komplex des Berliner Stadtschlosses angedeutet. Früher wurde die Ansicht auf die Friedrichstraße lokalisiert, doch wurde dies als nicht sicher eingestuft. Eine exakte Lokalisierung ist nicht möglich. Möglicherweise ist hier die Oranienburger Straße abgebildet, die anhand der Zeichnung der Berlinkarte von Johann Friedrich Walther 1737 errichtet wurde. Insgesamt wird nach Prof. Ulrich Reinisch eingeschätzt, das es sich um eine modellhafte Abbildung des Städtebaus zu Berlin dieser Zeit handelt, da verschiedene Elemente von verschiedenen Lokalitäten hier zusammengeführt wurden. Das Gemälde ist im Besitz der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und hängt im Schloss Königs Wusterhausen.
Hintergrund: Das Stadtgebiet Berlins wurde unter Friedrich Wilhelm I. erheblich vergrößert. Die südliche Friedrichstadt, der wichtigste neue Stadtteil Berlins, erhielt seit 1735 eine geschlossene Bebauung mit zwei(voll-)geschossigen Typenhäusern unter durchlaufenden Mansarddächern. Überwacht wurde der Ausbau von Oberst Christian Reinhold von Derschau. Die meisten Bauten entstanden erst, nachdem preußische Offizielle oder der König selbst entsprechenden Druck auf die (unfreiwilligen) privaten Bauherren ausgeübt hatten.[1] In der Friedrichstadt wurden von 1721 bis 1737 beinahe 1000 neue Häuser errichtet (Ganz Berlin 1711: 4100 Häuser, 1740: 5400 Häuser). Der schlechte Baugrund machte aufwendige Pfahlgründungen notwendig. Um die Fertigstellung des Viertels auf kostensparende Weise und in kürzester Zeit zu ermöglichen, wurde der Einsatz von Soldaten angeordnet.[2]
https://www.google.de/search?q=Dismar+Degen+Friedrichstrasse+1735&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwj05JTc3sPiAhURsaQKHWdNDcoQ_AUIDygC&biw=1366&bih=669#imgrc=A01ysnmzBl4PEM: und: Hansjürgen Vahldiek: Berlin und Cölln im Mittelalter: Studien zur Gründung und Entwicklung, Norderstedt 2011, S. 144 und folgende Seiten
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