Zuckerstreuer

Ein Zuckerstreuer ist ein Haushaltsgegenstand und Teil des Essgeschirrs. Zuckerstreuer lassen sich aus verschiedenen Materialien finden: Plastik, Glas, Kristallglas, Porzellan und Silber. Da Zucker in früheren Jahrhunderten als Luxusgut privilegierten Schichten vorbehalten war, wurde er gern in wertigen Gefäßen präsentiert. Handwerksmeister, Goldschmiede und Porzellanbildner schufen kleine Kunstwerke, die heute in Museen ausgestellt werden und von Auktionshäusern versteigert werden.

Süßer Heinrich

„Süßer Heinrich“ …

Weltweiten Erfolg verbuchte die Fortentwicklung des Zuckerstreuers zum Süßen Heinrich, einem Zuckerportionierer, mit dem man die Menge des losen Zuckers bei Tisch besser dosieren kann.

Der Süße Heinrich besteht aus einem Gefäß, das mit einem Deckel verschlossen ist, durch den ein unten und oben abgeschrägtes Rohr geführt ist. Durch eine Kippbewegung wird der Zucker entnommen, bei jedem Vorgang gibt der Zuckerstreuer eine ungefähr gleiche Menge Zucker ab.

Geschichte des Portionierers

… zerlegt

Der erste Zuckerportionierer wurde von Heinrich Kurz im hessischen Windecken erfunden[1] und von seinem Enkel Johann Karl Theodor Jacob durch sein Handelsunternehmen Helly in Hanau unter der Patentnummer DE953649C patentiert und vertrieben. Die Idee war, einen Portionierer für losen Haushaltszucker zu entwickeln, bei dem portionsgerecht eine feste Menge Zucker entnommen werden konnte.

Das Produkt wurde im Jahr 1954 auf den Markt gebracht und unter dem Handelsnamen „Süßer Heinrich“ vertrieben. Am 15. November 1953 wurde der Zuckerportionierer in Deutschland patentiert. Die Patentanmeldung wurde am 14. Juni 1956 veröffentlicht und am 15. November 1956 die Patenterteilung bekannt gegeben.

Die schweizerische Eidgenossenschaft erteilte Herrn Theodor Jacob einen Erfindungsschutz mit der Hauptpatentnummer 338936 am 31. Juli 1959 in Bern.[2]

Literatur

  • Helmut Seling (Hrsg.): Keysers Kunst- und Antiquitätenbuch, Keysersche Verlagsbuchhandlung, München 1965.
  • Günther Ortmann: Zuckerstreuer („Süßer Heinrich“). In: Noch nicht / Nicht mehr. Wir Virtuosen des versäumten Augenblicks. Velbrück Wissenschaft, Weilerswist 2015, ISBN 978-3-95832-071-0, S. 15–16.

Einzelnachweise

  1. Kurzbiografie Heinrich Kurz auf der Internetseite von Nidderau; der Erfinder verstarb 1934 (Ace: „Der Patente“ hatte kein Patent. In: Frankfurter Neue Presse, 5. Dezember 2014).
  2. Patentanmeldung CH338936: Portionierer für granuliertes Streugut, beispielsweise Zucker. Angemeldet am 24. Oktober 1955, veröffentlicht am 15. Juni 1959, Anmelder: THEODOR JACOB, Erfinder: THEODOR JACOB..

Weblinks

Commons: Zuckerstreuer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Zuckerstreuer P1290742.JPG
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Zuckerstreuer "süßer Heinrich" der Firma Hely
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Zuckerstreuer "süßer Heinrich" der Firma Hely
Silber-Zuckerstreuer.jpg
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Englischer Silber-Zuckerstreuer, Urheber:David Willaume, 1711.
Puderzuckerstreuer.JPG
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Puderzuckerstreuer, Kristallglas mit Silbermontierung
BLW Sugar casters, V&A.jpg
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Sugar casters

1690-1715, Kangxi reign period
China, Jingdezhen
Porcelain, decorated in underglaze cobalt blue

In its form this intriguing object seems to imitate a European sugar caster. There is no mechanism, however, to fix the lid to the body, making it useless as a container for shaking sugar. Two interpretations come to mind. The first is that it was made as a purely decorative item to stand on a shelf. Europeans loved blue-and-white porcelain from China and ordered all sorts of objects to ornament their homes. The second is that there was an error during manufacture. Chinese potters had probably never seen western sugar casters and did not understand their function. They were, on the other hand, familiar with another kind of vessel with a pierced lid, the incense burner. Incense burners, like this vessel, had lids that did not need to be attached to their lower sections.

By the late 17th century large quantities of sugar were being shipped from the West Indies to England. Wealthy people served this luxury product from beautiful vessels made of silver or porcelain.