Wuppertaler SV

Wuppertaler SV
Vereinswappen
Basisdaten
NameWuppertaler Sportverein e. V.
SitzWuppertal, Nordrhein-Westfalen
Gründung8. Juli 1954
FarbenRot-Blau
Mitglieder1700 (Stand: 2017)
VorstandThomas Richter
Jochen Leonhardt
Websitewsv1954.de
Erste Fußballmannschaft
CheftrainerChristian Britscho (interim)
SpielstätteStadion am Zoo
Plätze23.067[1]
LigaRegionalliga West
2022/232. Platz
Heim
Auswärts

Der Wuppertaler Sportverein (kurz: WSV; von 2004 bis 2013 Wuppertaler SV Borussia) ist ein Sportverein aus Wuppertal. Der Verein ist insbesondere durch seine Fußballabteilung bekannt, die in den 1970er Jahren in der Bundesliga spielte. Darüber hinaus bestehen derzeit u. a. auch Abteilungen für Beachsoccer, Futsal und Kinderturnen.

Der bislang größte Erfolg der Fußballabteilung war der Aufstieg in die Bundesliga 1972 sowie die Teilnahme am UEFA-Pokal 1973/74. In den drei Jahren der Erstklassigkeit stellte der WSV mit Günter Pröpper einen der besten Stürmer dieser Zeit. Der Tiefpunkt folgte 2013 mit dem Antrag auf Insolvenz und einem damit einhergehenden Abstieg aus der viertklassigen Liga. Der Verein ist mit rund 1700 Mitgliedern (Stand: 2017) nach dem SV Bayer Wuppertal (7600), der Sektion Wuppertal des Deutschen Alpenvereins (5600) und vor dem Barmer TV 1846 Wuppertal (1600) der drittgrößte Verein Wuppertals.

Geschichte

Ursprünge des Vereins

Wappen des SSV 04 Wuppertal und des TSG Vohwinkel 80
Wappen des SSV 04 Wuppertal und des TSG Vohwinkel 80

Gegründet wurde der Verein am 8. Juli 1954 durch Fusion des SSV 04 Wuppertal aus dem Stadtteil Elberfeld und der seinerzeit erfolgreicheren TSG Vohwinkel 80 aus dem gleichnamigen Stadtteil. Dabei brachten die Vohwinkler das Rot und die Elberfelder das Blau in die Farben des neuen Vereines ein.

Die Vereinigung zwischen den als vermögender angesehenen „Speckjägern“ aus Elberfeld, deren Vereinsgeschichte rund ein halbes Jahrhundert davor als Bergischer Wintersportverein begonnen hatte, und den „Füchsen“, die knapp vor ihrem 75-jährigen Vereinsjubiläum standen, war umstritten, wenngleich deren Fußballmannschaften schon gelegentlich bei Privatspielen als Kombination aufgetreten waren und so beispielsweise Manchester City mit 2:1 bezwungen hatten. Dem Oberbürgermeister Heinrich Schmeißing werden für seine diplomatischen Bemühungen große Verdienste um die Fusion zugesprochen.

1991 wurde Friedhelm Runge zum Präsidenten gewählt, er führte den Verein in dieser Funktion bis zu seinem Rücktritt Anfang 2013 über 21 Jahre lang.

Wappen des Sportvereins Borussia Wuppertal

Im März 2004 wurde die Fusion der beiden führenden Wuppertaler Fußballvereine, des Wuppertaler SV und des SV Borussia Wuppertal, mit Wirkung zum 1. Juli 2004 beschlossen. Borussia Wuppertal war 1976 aus einem Zusammenschluss von SV Germania 1907 Wuppertal und VfL 1912 Wuppertal hervorgegangen und bis 2001 in der Regel fünftklassig gewesen, hatte aber bis 2004 für drei Jahre, davon zwei parallel zum WSV, in der vierten Liga gespielt. Farben und Wappen blieben nach der Fusion die des Wuppertaler SV; die blau-gelben Insignien der alten Borussia verschwanden. Seitdem hieß der Verein Wuppertaler SV Borussia, ehe der Zusatz Borussia auf der Mitgliederversammlung am 24. Mai 2013 mit großer Mehrheit wieder abgewählt wurde, nachdem er in Fankreisen aufgrund mangelnden Identifikationspotentials stets umstritten gewesen und auf Mitgliederversammlungen mehrfach thematisiert worden war.

Sportlicher Werdegang

Vor 1945 – einige Jahre in der Gauliga

Die späteren Fusionspartner SSV 04 Wuppertal und TSG Vohwinkel 80 konnten vor Ende des Zweiten Weltkriegs keine besonderen Erfolge feiern.

Ab der Saison 1936/37 verbrachte der SSV 04 Wuppertal (bis 1938 SSV 04 Elberfeld) insgesamt fünf Spielzeiten in der Gauliga Niederrhein, der mit 15 weiteren Gauligen damals höchsten deutschen Spielklasse.

Nach dem erstmaligen Aufstieg konnte sich der SSV 04 für zunächst vier Jahre in der Gauliga halten, musste sich aber mit Plätzen im Mittelfeld begnügen. Der erste Platz, der zur Teilnahme an der deutschen Meisterschaft berechtigt hätte, war jeweils in weiter Ferne.

In der ersten Kriegssaison folgte schließlich der Abstieg in die Zweitklassigkeit. In jenem Jahr war der SSV 04 chancenlos und verließ die Liga mit nur 6:30 Punkten auf dem vorletzten Platz.

Doch lange mussten die Wuppertaler nicht auf den Wiederaufstieg warten. Schon im folgenden Jahr schafften sie den Sprung zurück ins deutsche Oberhaus. Diesem ließ die Elberfelder Elf die beste Platzierung ihrer Vereinsgeschichte folgen. Sie belegten den dritten Platz und waren nur drei Punkte von der Qualifikation zur Endrunde um die deutsche Meisterschaft entfernt. In einer insgesamt sehr umkämpften Liga standen die Bergischen sogar vor den späteren Erzrivalen von Rot-Weiss Essen (Vierter) und Fortuna Düsseldorf (als Neunter abgestiegen).

Bessere Platzierungen konnten die Mannen des SSV 04 Wuppertal nicht folgen lassen; wie viele andere Mannschaften auch wurden sie durch den Zweiten Weltkrieg stark geschwächt und konnten in der Saison 1942/43 keine Mannschaft mehr auf die Beine stellen.

Der SSV 04 Wuppertal in der Gauliga Niederrhein
SaisonRangPunkteToreSpieleAufstieg/Abstieg
1936/370716:2036:4318
1937/380518:1829:2018
1938/390615:2137:4918
1939/400906:3019:4218Abstieg
000000
1941/420323:1346:3518
1942/431000:0000:0000Rückzug

Oberliga-Ära

Historisches WSV-Wappen von 1954 bis 1974

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die TSG Vohwinkel zunächst der erfolgreichere Verein. Sie war bereits 1946/47 in der damals erstklassigen Bezirksmeisterschaftsrunde Berg-Mark vertreten und wurde 1947 Gründungsmitglied der damals wiederum erstklassigen Fußball-Oberliga West. In den ersten beiden Spieljahren konnte bei jeweils 13 Ligateilnehmern der 10. und der 7. Platz erreicht werden. Nach drei Spielzeiten musste Vohwinkel allerdings als 14. von nunmehr 16 Klubs in die 2. Liga West absteigen. Währenddessen durfte sich der SSV Wuppertal unter Trainer Fritz Szepan, dem großen Schalker, 1948 eines Aufstiegs in die Zweite Liga erfreuen. Ein weiterer früherer Nationalspieler, der den SSV trainierte, war ab 1950 Herbert Pohl.

Nach der Fusion zum Wuppertaler SV gelang diesem 1955 mit der souveränen Zweitligameisterschaft der erneute Oberliga-Aufstieg. Nach einem 10. und einem 9. Platz folgte im dritten Jahr der 15. und damit vorletzte Platz, der den Abstieg bedeutete.

Unter Trainer Robert „Zapf“ Gebhardt gab es 1962 ein Comeback, als man zur letzten Oberligasaison vor Einführung der Bundesliga den Wiederaufstieg schaffte. Der WSV schloss erneut als Vorletzter ab; indes erreichten die Rot-Blauen das Halbfinale im DFB-Pokal 1963, unterlagen dort aber im überfüllten Stadion am Zoo vor fast 40.000 Zuschauern dem späteren Pokalsieger Hamburger SV um Uwe Seeler unglücklich mit 0:1.

Der große Star des Vereins in jener Ära war Horst Szymaniak, Teilnehmer der Weltmeisterschaften von 1958 und 1962, der von 1955 bis 1959 bei den Bergischen spielte und 1956 seine erste Länderspieleinladung erhielt. Der spätere Italienprofi ist bis heute der einzige A-Nationalspieler aus den Reihen der Rot-Blauen.

In der Bilanz jener Ära belegt der Wuppertaler SV einschließlich seines Vorgängers in der Ewigen Tabelle der Oberliga West unter 29 Vereinen Platz 20.

TSG Vohwinkel 80 von 1945 bis 1954
SaisonLigaRangPunkteToreSpieleAufstieg/Abstieg
1945/46Stadtliga Wuppertal, Gruppe West (I)0135:0597:2120Qualifikation zur neuen Bezirksliga Berg/Mark
1946/47Bezirksliga Berg/Mark (I)0234:1072:2022Qualifikation zur neuen Oberliga West
1947/48Oberliga West (I)1019:2933:4824
1948/49Oberliga West (I)0723:2541:5124
1949/50Oberliga West (I)1421:3942:6830Abstieg
1950/512. Liga West, Gruppe 2 (II)0433:2762:4930
1951/522. Liga West, Gruppe 2 (II)0237:1951:3328
1952/532. Liga West (II)0441:1961:3630
1953/542. Liga West (II)1225:3540:4830
SSV 04 Wuppertal von 1945 bis 1954
SaisonLigaRangPunkteToreSpieleAufstieg/Abstieg
1945/46Stadtliga Wuppertal, Gruppe West (I)0428:1272:3920Qualifikation zur neuen Bezirksklasse Wuppertal-Niederberg
1946/47Bezirksklasse Wuppertal-Niederberg (II)0426:1453:3120Abstieg (de facto, durch Gründung der Oberliga West)
1947/48Bezirksklasse Wuppertal-Niederberg (III)0135:0972:2822Aufstieg
1948/49Landesliga Niederrhein (II)0428:1653:2722Qualifikation zur neuen 2. Liga West
1949/502. Liga West, Gruppe 1 (II)0340:2055:3230
1950/512. Liga West, Gruppe 2 (II)0240:2077:4230
1951/522. Liga West, Gruppe 2 (II)0432:2468:5028
1952/532. Liga West (II)1421:3947:6830
1953/542. Liga West (II)1423:3734:5630

Zweitklassigkeit in der frühen Bundesliga-Ära – Regionalliga West

In der zweitklassigen Regionalliga West konnte sich der Wuppertaler SV sofort in der Spitzengruppe etablieren. Bereits in der ersten Saison wurde er Zweiter, und mit Ausnahme der Spielzeit 1967/68 (Platz 15) gehörte er stets zu den Spitzenmannschaften.

Zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde reichte es aber nur 1971/72, als er mit 60:8 (nach heutiger Zählweise 88 von 102 möglichen) Punkten souverän Meister der Regionalliga West wurde, wobei Günter „Meister“ Pröpper allein 52 der 111 Tore erzielte. Der WSV gewann in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga alle acht Partien – eine in der von 1964 bis 1974 währenden Geschichte der Aufstiegsrunde einmalige Bilanz.

Die Mannschaft unter Trainer Horst Buhtz:

Von 1972 bis 1975: Bundesliga – und das größte Jahr des Wuppertaler Fußballs

Der WSV belegte in seinem ersten Jahr im fußballerischen Oberhaus einen vielbeachteten vierten Platz, der die Qualifikation zum UEFA-Pokal bedeutete. Pröpper stellte auch hier seine Klasse unter Beweis und wurde mit 21 Toren Dritter der Torschützenliste; nur die legendären Gerd Müller und Jupp Heynckes trafen in dieser Saison häufiger.

In der ersten Runde des UEFA-Pokal 1973/74 zeigte sich aber, dass die Bäume für den WSV nicht in den Himmel wachsen würden. Der allgemein als schlagbar betrachtete Gegner Ruch Chorzów aus Polen sorgte bereits im Hinspiel mit einem 4:1 für klare Verhältnisse. Das Rückspiel im bislang einzigen Europapokalspiel im Stadion am Zoo zog gerade noch 13.000 Zuschauer an. Auch eine Aufholjagd des WSV, der einen 1:3-Rückstand noch in einen 5:4-Sieg umbog, konnte das Ausscheiden nicht mehr verhindern.

In der Bundesliga wurde in dieser Spielzeit Heinz-Dieter Lömm zum großen Helden. Sein Tor in der 82. Minute des letzten Spieltages in Stuttgart sicherte den Bergischen aufgrund der besseren Tordifferenz ein weiteres Jahr in der deutschen Eliteliga.

1974/75 musste sich die als überaltert angesehene Mannschaft aber als weit abgeschlagenes Schlusslicht in die 2. Bundesliga verabschieden. Der Wuppertaler SV erreichte in dieser Spielzeit nur zwölf Punkte, und damit nur vier mehr als Tasmania Berlin in dessen Saison der Negativrekorde. Damit manifestierte sich der Klub als zweitschlechtester Bundesligaabsteiger aller Zeiten.

Als letzte große Erinnerung an jene kurze, goldene Zeit des WSV bleibt sein 3:1-Erfolg am 5. Spieltag der Abstiegssaison über den FC Bayern München um Franz Beckenbauer, der damals den Weltfußball dominierte, im nationalen Vergleich aber nur auf Sparflamme kochte.

Von 1975 bis 2013

Der Wuppertaler SV konnte nach dem Abstieg aus der Bundesliga für weitere fünf Jahre wenigstens noch die Zweitklassigkeit aufrechterhalten.

In der Saison 1976/77 konnte sogar noch einmal mit einem Wiederaufstieg geliebäugelt werden, doch konnte der Abstand auf Platz zwei, der zur Teilnahme am Relegationsspiel berechtigt hätte, nie auf weniger als zwei Punkte verringert werden. Besonders schwer wog das 1:1-Unentschieden am 34. von 38 Spieltagen gegen den direkten Konkurrenten Arminia Bielefeld im eigenen Stadion. Man konnte sich sogar noch glücklich schätzen, da der Bielefelder Christian Sackewitz die Gastmannschaft in der 85. Minute in Front brachte. WSV-Stürmer Rainer Budde glich nur eine Minute später aus, doch der dringend benötigte Siegtreffer blieb aus. Somit belegte man in der Abschlusstabelle den dritten Platz, drei Punkte hinter den Ostwestfalen.

Seither war der WSV vornehmlich in der dritten Liga anzutreffen, wenngleich noch einmal, Anfang der 90er Jahre, ein kurzer Ausflug in die 2. Bundesliga gelang. Andererseits musste man aber um die Jahrtausendwende vier lange Jahre in der vierten Spielklasse verbringen. Grund für den Abstieg in der Saison 1998/99, die sportlich im grünen Bereich verlief, war hingegen die Nichtbezahlung von Berufsgenossenschaftsbeiträgen, für die der Vorstand des WSV heftige Kritik einstecken musste.

Der Wiederaufstieg wurde im ersten Jahr von einer Aufstiegsrunde und im zweiten und dritten Jahr von den Amateurmannschaften Bayer 04 Leverkusens und des 1. FC Köln vereitelt, die den WSV, teils äußerst knapp, teils deutlich, distanzierten.

Nachdem 2003 schließlich der Aufstieg in die drittklassige Regionalliga Nord gelungen war, wurde fünf Jahre lang vergeblich versucht, in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Nach der Fusion mit dem Stadtkonkurrenten Borussia im Jahr 2004 wurde fortan unter dem Namen Wuppertaler SV Borussia gespielt. In der Saison 2006/07 trennten die Wuppertaler scheinbar nur 20 Minuten von der langerwarteten Rückkehr in den Profifußball. Im Spiel gegen Kickers Emden stand es durch Tore von Mike Rietpietsch und Tobias Damm 2:1 für die Heimmannschaft, doch deren Kräfte schwanden und unter anderem ein Eigentor von Michael Stuckmann drehte das Spiel noch zu einem 2:4-Auswärtssieg für die Ostfriesen. Jedoch gewann auch der VfL Osnabrück seine Heimpartie noch, wodurch der WSV selbst im Falle eines Sieges den Aufstieg verpasst hätte.

In der Saison 2007/08 verpasste man den groß angekündigten Aufstieg ebenfalls und man musste sich mit der Qualifikation zur neuen, eingleisigen 3. Liga begnügen. Gänzlich enttäuschend verlief jene Spielzeit jedoch nicht, denn im DFB-Pokal qualifizierte sich der WSV nach Siegen über den FC Erzgebirge Aue (5:4 n. E.) und Hertha BSC (2:0) für das Achtelfinale, in dem er gegen den FC Bayern München mit 2:5 ausschied. Das Spiel in der Gelsenkirchener Veltins-Arena war mit 61.482 Zuschauern ausverkauft und stellte damit einen neuen vereinsinternen Zuschauerrekord dar. Nach 1963 war dies die zweitbeste DFB-Pokal-Saison des WSV.

In der neugegründeten 3. Liga, der dritthöchsten deutschen Profiliga, konnte in der Saison 2008/09 jedoch erst am vorletzten Spieltag der Klassenerhalt gesichert werden. Schon in der darauffolgenden Spielzeit musste der Abstieg in die Regionalliga West hingenommen werden.

Seit der Saison 2010/11 spielt der WSV in der viertklassigen Regionalliga West. Die zweite Mannschaft spielt in der Niederrheinliga. Aufgrund ausbleibender sportlicher Erfolge und unerreichter Zielsetzungen gab Präsident Runge noch vor der Winterpause der Saison 2012/13 allen Spielern die Möglichkeit, den Verein auch trotz laufender Verträge zu verlassen. Zudem wurde ein künftiger Rückzug aus der Regionalliga nicht ausgeschlossen.[2]

Nur wenige Wochen nach dieser Pressemeldung gab Friedhelm Runge zudem bekannt, dass er von seinem Posten als Vereinsvorsitzender zum 12. Januar 2013 zurücktrete. Damit reagierte er auf anhaltende Anfeindungen seitens der Fanszene sowie eine zunehmend kritische Berichterstattung. Zudem war von mehr als 200 Wuppertaler Fans eine Rücktrittsaufforderung unterzeichnet worden. Aufgrund dieser Entscheidung traten auch Finanzvorstand Lothar Stücker und Verwaltungsratsmitglied Dietmar Grabotin mit sofortiger Wirkung zurück.[3]

Die „Initiative WSV 2.0“ – Der Neuanfang beim Wuppertaler SV

Anfang März 2013 wurde der Remscheider Unternehmer Klaus Mathies übergangsweise zum neuen Vorsitzenden des Vereins gewählt.[4] Bei einer am 24. Mai 2013 einberufenen außerordentlichen Mitgliederversammlung wurden alle von der „Initiative WSV 2.0“ aufgestellten Personen in den Verwaltungsrat des Vereins gewählt. Zusätzlich wurde bei dieser Mitgliederversammlung mit überwältigender Mehrheit das bei den Fans unbeliebte „Borussia“ aus dem Vereinsnamen gestrichen.[5] Kurz darauf wurde Alexander Eichner zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Auf einen Präsidenten wurde vorerst verzichtet.

Auf einer Pressekonferenz am 4. Juni 2013 wurde bekannt gegeben, dass der Verein wegen Zahlungsunfähigkeit die Insolvenz beantragt hatte. Das Amtsgericht Wuppertal gab am 1. Juli die Eröffnung des Insolvenzverfahrens bekannt.[6] Der Plan des Vorstands sah einen Neuanfang in der fünftklassigen Oberliga Niederrhein vor.[7] Die Zweitvertretung des WSV wurde dadurch in die Landesliga Niederrhein versetzt. 2016 gelang der ersten Mannschaft der Aufstieg in die Regionalliga West.[8]

Im Januar 2019 wurde bekannt, dass sich der Verein erneut in finanziellen Schwierigkeiten befand und etwa 260.000 Euro im Etat der laufenden Saison fehlten. In der Folge wurde fast sämtlichen Spielern eröffnet, den Verein noch in der Winterpause 2018/19 verlassen zu können. Zudem wurden verschiedene Crowdfunding- und Rettungsprojekte gestartet, um den kurzfristigen Fortbestand des Vereins bis Mitte Januar 2019 sicherzustellen.[9] Die benötigten 260.000 Euro wurden bis Ende Januar 2019 eingenommen, womit der Klub vorläufig „gerettet“ war.[10] Ende Februar traten die Vorstandsmitglieder Bölstler und Stücker sowie Verwaltungsratschef Lenz geschlossen zurück.[11]

Im Frühjahr 2019 beendete Wuppertal die Saison auf Platz 10, im folgenden Jahr wurde man nach dem Abbruch aufgrund der COVID-19-Pandemie nach Anwendung der Quotientenregel 13. Im Anschluss an die Saison stellte der Verein Ende Juni 2020 vor dem städtischen Amtsgericht erneut einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, diesmal in Eigenverwaltung.[12] Im Mai 2021 verpflichtete der WSV den langjährigen Erst- und Zweitligatrainer Peter Neururer als Vorstandsmitglied. Die Hinrunde der Saison 2021/22 beendete der Verein überraschend als Herbstmeister, am Saisonende stand Platz 3 zu Buche. Nachdem man in der Saison 2020/21 den Niederrheinpokal mit einem 2:1 gegen den SV Straelen gewinnen konnte, setzte sich der SV Straelen bei der Neuauflage des Finals in der Saison 21/22 mit 1:0 in der MSV Arena durch, weswegen der WSV die Qualifikation für die erste Runde des DFB-Pokals verpasste.[13][14] In der Saison 2023/24 war der Wuppertaler SV weiterhin der höchstgeführte Herren-Fußballverein im Stadtgebiet. Eine Datenanalyse ergab, dass Wuppertal unter den 18 größten Städten Deutschlands die einzige ohne Präsenz in den höchsten drei Fußballligen der Herren ist.[15]


Platzierungen seit 1954

SaisonLigaRangPunkteToreSpieleAufstieg/AbstiegDFB-Pokal
1954/552. Liga West (II)01.42:1465:2728Aufstieg
1955/56Oberliga West (I)10.27:3343:6230
1956/57Oberliga West (I)09.30:3041:5230
1957/58Oberliga West (I)15.23:3746:6030Abstieg
1958/592. Liga West (II)05.34:2672:5030
1959/602. Liga West (II)03.41:1973:4430
1960/612. Liga West (II)09.31:2965:4730Achtelfinale
1961/622. Liga West (II)02.43:1768:2930Aufstieg
1962/63Oberliga West (I)15.20:4043:6630AbstiegHalbfinale
1963/64Regionalliga West (II)02.52:2466:36381. Runde
1964/65Regionalliga West (II)06.36:3254:5234
1965/66Regionalliga West (II)05.37:3149:4334
1966/67Regionalliga West (II)07.38:3049:4134
1967/68Regionalliga West (II)15.28:4031:5134
1968/69Regionalliga West (II)05.40:2846:4134
1969/70Regionalliga West (II)03.46:2271:3934Achtelfinale
1970/71Regionalliga West (II)03.55:1381:2734Achtelfinale
1971/72Regionalliga West (II)01.60:8111:2334Aufstieg1. Runde
1972/73Bundesliga (I)04.40:2862:4934Achtelfinale
1973/74Bundesliga (I)16.25:4342:6534Achtelfinale
SaisonLigaRangPunkteToreSpieleAufstieg/AbstiegDFB-Pokal
1974/75Bundesliga (I)18.12:5632:8634Abstieg1. Runde
1975/762. Bundesliga Nord (II)05.45:3176:53382. Runde
1976/772. Bundesliga Nord (II)03.47:2981:55381. Runde
1977/782. Bundesliga Nord (II)11.36:4056:59381. Runde
1978/792. Bundesliga Nord (II)17.30:4646:57381. Runde
1979/802. Bundesliga Nord (II)20.16:6035:8438Abstieg1. Runde
(A: 1. Runde)
1980/81Oberliga Nordrhein (III)03.39:2550:31321. Runde
1981/82Oberliga Nordrhein (III)06.38:3066:56342. Runde
1982/83Oberliga Nordrhein (III)09.31:3354:5632
1983/84Oberliga Nordrhein (III)03.43:2166:4532
1984/85Oberliga Nordrhein (III)06.42:2665:4734
1985/86Oberliga Nordrhein (III)12.28:3639:47321. Runde
1986/87Oberliga Nordrhein (III)11.34:3444:4034
1987/88Oberliga Nordrhein (III)03.43:2555:3234
1988/89Oberliga Nordrhein (III)03.51:2168:3336
1989/90Oberliga Nordrhein (III)01.50:1853:2234
1990/91Oberliga Nordrhein (III)03.44:2267:4432
1991/92Oberliga Nordrhein (III)01.48:1266:1930Aufstieg
1992/932. Bundesliga (II)13.45:4755:50462. Runde
1993/942. Bundesliga (II)18.31:4544:5238Abstieg2. Runde
SaisonLigaRangPunkteToreSpieleAufstieg/AbstiegDFB-Pokal
1994/95Regionalliga West/Südwest (III)05.40:2863:43341. Runde
1995/96Regionalliga West/Südwest (III)04.6557:4236
1996/97Regionalliga West/Südwest (III)06.5146:4034
1997/98Regionalliga West/Südwest (III)12.4349:5834
1998/99Regionalliga West/Südwest (III)08.5362:5432Zwangsabstieg
1999/00Oberliga Nordrhein (IV)01.6160:28301. Runde
2000/01Oberliga Nordrhein (IV)02.7160:31341. Runde
2001/02Oberliga Nordrhein (IV)02.7073:3934
2002/03Oberliga Nordrhein (IV)01.7577:2232Aufstieg
2003/04Regionalliga Nord (III)04.6249:3734
2004/05Regionalliga Nord (III)05.5446:4836
2005/06Regionalliga Nord (III)08.5142:42361. Runde
2006/07Regionalliga Nord (III)05.5759:4936
2007/08Regionalliga Nord (III)06.5860:5036Qualifikation zur neuen 3. LigaAchtelfinale
2008/093. Liga (III)14.4536:4538
2009/103. Liga (III)20.3840:6138Abstieg
2010/11Regionalliga West (IV)08.5052:5934
2011/12Regionalliga West (IV)05.5768:4936
2012/13Regionalliga West (IV)15.4652:5538Zwangsabstieg (Insolvenz)
2013/14Oberliga Niederrhein (V)03.7176:5438
SaisonLigaRangPunkteToreSpieleAufstieg/AbstiegDFB-Pokal
2014/15Oberliga Niederrhein (V)02.6966:2934
2015/16Oberliga Niederrhein (V)01.7469:2534Aufstieg
2016/17Regionalliga West (IV)11.4247:4734
2017/18Regionalliga West (IV)03.5661:4734
2018/19Regionalliga West (IV)10.4445:4934
2019/20Regionalliga West (IV)13.2328:4622Saisonabbruch infolge der COVID-19-Pandemie
2020/21Regionalliga West (IV)12.5457:6240
2021/22Regionalliga West (IV)03.7868:28381. Runde
2022/23Regionalliga West (IV)02.6677:4734

Alle Trainer des Vereins

AmtszeitNameLiga
07/1954 – 06/1956Raymond Schwab2. Liga West/OL West
07/1956 – 04/1957Edmund ConenOberliga West
04/1957 – 05/1957Walter WernerOberliga West
05/1957 – 05/1958Jupp SchmidtOberliga West
06/1958 – 03/1959Emil MelcherOL West/2. Liga West
03/1959 – 06/1961Willibald Kreß2. Liga West
07/1961 – 06/1965Robert Gebhardt2. Liga West/OL West/RL West
07/1965 – 09/1967Adi PreißlerRegionalliga West
09/1967 – 06/1968Kuno KlötzerRegionalliga West
07/1968 – 10/1974Horst BuhtzRegionalliga West/Bundesliga
10/1974 – 06/1975János BédlBundesliga
07/1975 – 06/1976Diethelm Ferner2. Bundesliga Nord
07/1976 – 06/1977Herbert Burdenski2. Bundesliga Nord
07/1977 – 11/1977Erhard Ahmann2. Bundesliga Nord
11/1977 – 02/1978Herbert Burdenski2. Bundesliga Nord
02/1978 – 11/1979Bernd Hoss2. Bundesliga Nord
11/1979 – 01/1980Rolf Müller2. Bundesliga Nord
01/1980 – 04/1980Heinz Lucas2. Bundesliga Nord
04/1980 – 06/1981Rolf Müller2. BL Nord/OL Nordrhein
07/1981 – 04/1982Karl „Kalli“ HoffmannOberliga Nordrhein
04/1982 – 01/1983Jonny HeyOberliga Nordrhein
01/1983 – 06/1983Manfred ReichertOberliga Nordrhein
07/1983 – 12/1983Barthel ThomasOberliga Nordrhein
12/1983 – 01/1984Manfred ReichertOberliga Nordrhein
01/1984 – 03/1986Detlef PirsigOberliga Nordrhein
03/1986 – 06/1986Günter PröpperOberliga Nordrhein
07/1986 – 06/1989Rolf MüllerOberliga Nordrhein
07/1989 – 05/1990Dieter TartemannOberliga Nordrhein
05/1990 – 06/1992Wolfgang JeratOberliga Nordrhein
07/1992 – 04/1993Gerd vom Bruch2. Bundesliga
04/1993 – 01/1994Michael Lorkowski2. Bundesliga
01/1994 – 05/1994Dieter Tartemann2. Bundesliga
AmtszeitNameLiga
05/1994 – 06/1996Werner FuchsRL West/Südwest
07/1996 – 06/1997Wolfgang JeratRL West/Südwest
07/1997 – 11/1997Karlheinz „Ali“ HöferRL West/Südwest
11/1997 – 01/1999Rudi GoresRL West/Südwest
01/1999 – 05/1999Roman GeschlechtRL West/Südwest
06/1999 – 11/2001František StrakaOberliga Nordrhein
11/2001 – 05/2002Jonny HeyOberliga Nordrhein
06/2002 – 06/2004Georg KreßOL Nordrhein/RL Nord
06/2004 – 12/2004Werner KasperRegionalliga Nord
01/2005 – 04/2007Uwe FuchsRegionalliga Nord
04/2007 – 02/2008Wolfgang JeratRegionalliga Nord
02/2008 – 06/2008Wolfgang FrankRegionalliga Nord
07/2008 – 12/2008Christoph John3. Liga
12/2008 – 04/2010Uwe Fuchs3. Liga
04/2010 – 06/2010Peter Radojewski3. Liga
06/2010 – 05/2011Michael DämgenRegionalliga West
06/2011 – 09/2011Karsten HutwelkerRegionalliga West
10/2011 – 11/2012Hans-Günter BrunsRegionalliga West
11/2012 – 01/2013Jörg JungRegionalliga West
01/2013 – 04/2013Peter RadojewskiRegionalliga West
04/2013 – 05/2013Reinhold FanzRegionalliga West
05/2013 – 02/2014Peter RadojewskiOberliga Niederrhein
02/2014 – 07/2015Thomas RichterOberliga Niederrhein
07/2015 – 02/2018Stefan VollmerhausenOL Niederrhein/RL West
02/2018 – 09/2018Christian BritschoRL West
09/2018 – 06/2019Adrian AlipourRL West
06/2019 – 09/2019Andreas ZimmermannRL West
10/2019 – 01/2020Alexander VoigtRL West
01/2020 – 06/2020Pascal BielerRL West
07/2020 – 12/2020Alexander VoigtRL West
12/2020 – 09/2022Björn MehnertRL West
09/2022 – 11/2023Hüzeyfe DoğanRL West
11/2023 –Christian BritschoRL West

Liste der Präsidenten des Vereins

Die Präsidenten des WSV:[16]

1954–1959: Wolfgang Entner († 2007)
1959–1961: Erwin Finkentey
1961–1968: Walter Kühlthau (1906–1978)
1968–1976: Günter Fölsch
1976–0000: Bernd Henderkott
1976–1977: Rolf Schnakenberg
1977–1991: Dieter Buchmüller
1991–2013: Friedhelm Runge (* 1939)
2013–0000: Klaus Mathies (* 1942)

Nach Beschluss der Initiative WSV 2.0, die seit Ende Mai 2013 sowohl den Verwaltungsrat als auch den Vereinsvorstand besetzt, wird vorerst kein Präsident mehr eingesetzt. Mathies war kurz vor den Vorstandswahlen zurückgetreten.[17]

Fußballabteilung

Erste Mannschaft 2023/24

Stand: 30. Januar 2024[18]

Nr.Nat.SpielerGeburtstagim Verein seitletzter Verein
Tor
01DeutschlandSebastian Patzler24. Okt. 199001.01.2021vereinslos; davor FC Viktoria Köln
12Deutschland TurkeiMert Temiz12. Feb. 200401.07.2023eigene Jugend
34DeutschlandPaul Grave10. Apr. 200101.07.2023VfL Bochum
Abwehr
02Deutschland Turkeiİlhan Altuntaş6. Jan. 200301.07.2023FC Viktoria Köln
14DeutschlandPhilipp Hanke4. Apr. 199301.07.2021TSV Steinbach
17Turkei DeutschlandMert Göckan29. Apr. 200101.07.2023Fortuna Düsseldorf U23
22Kosovo DeutschlandDurim Berisha21. Juli 200001.07.2021SC Wiedenbrück
25DeutschlandLion Schweers1. Apr. 199605.08.2021Würzburger Kickers
27PolenKevin Pytlik14. Nov. 199701.07.2019Sportfreunde Lotte
29DeutschlandDavide Itter5. Jan. 199901.07.2023VfL Osnabrück
30DeutschlandNiklas Dams28. Mai 199001.07.2023Borussia Dortmund II
-DeutschlandKilian Bielitza22. Jan. 200501.07.2023eigene Jugend
Mittelfeld
05Deutschland AngolaSteve Tunga8. März 199701.07.2023SG Wattenscheid 09
07Deutschland Bosnien und HerzegowinaSemir Saric8. Sep. 199701.07.2023Kickers Offenbach
08DeutschlandLukas Demming12. Feb. 200001.07.2022SC Wiedenbrück
09DeutschlandKevin Hagemann5. Nov. 199001.01.2021Fortuna Düsseldorf U23
10Portugal DeutschlandKevin Rodrigues Pires12. Sep. 199128.08.2020SC Preußen Münster
18DeutschlandTim Korzuschek26. Aug. 199801.07.2023Alemannia Aachen
20DeutschlandTobias Peitz2. Aug. 199801.07.2022SV Straelen
21Turkei DeutschlandHüseyin Bulut29. März 199901.07.2023Rot Weiss Ahlen
23Deutschland TurkeiAday Ercan24. Aug. 200001.07.2023Borussia Dortmund II
-Deutschland TurkeiBerkem Kurt14. Feb. 200501.07.2023eigene Jugend
-DeutschlandHugo Schmidt31. Jan. 200501.07.2022eigene Jugend
-DeutschlandTom Geerkens7. Okt. 200030.01.2024Arminia Bielefeld
Angriff
11DeutschlandDamjan Marčeta11. Mai 199401.07.2023SV Rödinghausen
13Deutschland KamerunJef Tchouangue6. Sep. 200401.07.2023eigene Jugend
19DeutschlandPhil Beckhoff10. Apr. 200001.07.2023Borussia Mönchengladbach II
33Deutschland ItalienItalienMarco Terrazzino15. Apr. 199118.09.2023Lechia Gdańsk
35Curaçao NiederlandeNiederlandeCharlison Benschop28. Sep. 198901.07.2023BV De Graafschap
-DeutschlandPeter Kinge22. März 200501.07.2022eigene Jugend

Transfers der Saison 2023/24

Stand: 27. Juni 2023

ZugängeAbgänge
Sommer 2023
Januar 2024

Abteilung Freizeitfußball

Zweite Mannschaft

Nachdem die Reservemannschaft des WSV in der Saison 2012/13 noch in der fünftklassigen Oberliga Niederrhein spielte, musste aufgrund der Insolvenz des Vereins und des daraus resultierenden Zwangsabstieges der ersten Mannschaft in selbige Spielklasse in der folgenden Saison der Gang in die Landesliga angetreten werden. Darauf folgten drei chaotische Jahre, in denen jede Saison ein komplett neuer Kader zusammengestellt werden musste, was letztendlich zu drei sportlichen Abstiegen in Folge führte. Das Spielrecht in der neuntklassigen Kreisliga B Wuppertal-Niederberg zur Saison 2016/17 wurde daraufhin abgelehnt und die 2. Mannschaft vorerst komplett vom Spielbetrieb abgemeldet.

Zu den größten Erfolgen der 2. Mannschaft des WSV zählt die Teilnahme an der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals in der Saison 1979/80. Dort trat die damals aufgrund des Profi-Status der ersten Mannschaft Wuppertaler SV Amateure genannte und in der fünftklassigen Landesliga spielende Mannschaft auswärts beim damaligen Zweitligisten SV Eintracht Trier 05 an und unterlag vor 1500 Zuschauern im Moselstadion mit 2:4 (0:3).

Zur Saison 2021/22 schickte der Wuppertaler SV wieder eine zweite Mannschaft ins Rennen. Diese startete nach der Neugründung in der Kreisliga C und stieg in der ersten Saison in die Kreisliga B auf. In der Saison 2022/23 schafften sie einen 4. Platz in der Kreisliga B Gruppe 1.

Frauen

In der Saison 2019/2020 startete eine Frauenmannschaft. Bereits in der ersten Saison gelang der Aufstieg in die Bezirksliga.

Jugendbereich

Der Fußball-Juniorenbereich umfasst beim Wuppertaler SV im unteren Leistungsbereich die Mannschaften von der U9 bis zur U14, die Mannschaften von der U15 bis zur U19 gehören zum oberen Leistungsbereich. Seit mehreren Jahren verfügt der Verein über ein eigenes Jugendleistungszentrum an der Nevigeser Straße.

U19

Aushängeschild des Vereins bei den Junioren ist die A-Jugend, die in der Saison 2008/09 erstmals der A-Junioren-Bundesliga, Staffel West angehörte, jedoch direkt wieder abstieg. Nach dem direkten Wiederaufstieg spielte der Verein 2010/11 wieder erstklassig und konnte trotz zweitniedrigster Torausbeute, jedoch auch dank sechstbester Defensive der Liga den Klassenerhalt feiern. 2011/12 folgte nach nur elf Punkten und 92 Gegentreffern als Tabellenletzter der erneute Abstieg. Nach dem Wiederaufstieg erreichte die Mannschaft in der Saison 2013/14 auf Platz 8 souverän den Klassenerhalt. In der Saison 2014/15 hielt der Verein trotz zweitniedrigster Torausbeute erneut souverän die Klasse. Die Saison 2015/16 beendete die Mannschaft auf Platz 11 und schaffte am letzten Spieltag mit einem 1:0-Sieg gegen Preußen Münster den Klassenerhalt. Nach drei Jahren Erstklassigkeit folgte 2016/17 mit nur 24 Treffern der Abstieg. 2019/20 spielte der Verein erneut erstklassig und sicherte sich nach dem COVID-bedingten Saisonabbruch den Klassenerhalt. Auch 2020/21 wurden nur wenige Spieltage ausgetragen und keine Absteiger ermittelt. Auch in der Saison 2021/22 wurde der Spielmodus angepasst; der Verein verpasste am letzten Spieltag knapp den Klassenerhalt und stieg aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber Fortuna Düsseldorf ab.

Seine höchsten Siege in der A-Junioren-Bundesliga feierte der WSV jeweils mit einem 5:0 2011 gegen den MSV Duisburg sowie 2016 bei der TSG Sprockhövel. Die höchste Niederlage war ein 0:9 2012 beim MSV Duisburg.

U17

Die B-Jugend des Wuppertaler SV spielte in den Saisons 2008/09 und 2010/11, als man mit nur vier Punkten und 16:110 Toren wieder abstieg, in der U17 Bundesliga-West. Erst 2019/20 nahm die Mannschaft wieder an einer Bundesligasaison teil. Trotz des letzten Tabellenplatzes und einem Torverhältnis von 18:67 konnte die Klasse gehalten werden, da die Saison aufgrund der COVID-Pandemie vorzeitig abgebrochen wurde und es keine Absteiger gab. Auch 2020/21 wurden nur wenige Spiele gespielt, sodass die Mannschaft punktlos die Klasse hielt. 2021/22 folgte nach nur zwei Punkten und 7:52 Toren der Abstieg.

Bekannte Spieler

Der Mittelstürmer Günter „Meister“ Pröpper, beim WSV von 1970 bis 1979, ist das Aushängeschild der letzten großen Glanzzeit der bergischen Löwen und sicherlich auch der populärste Spieler aller Zeiten des Vereins. Wohl auch wegen des seinerzeitigen Überangebots von Weltklassestürmern in Deutschland blieb ihm die Berufung in die Nationalelf verwehrt. In der Bundesliga erzielte er in 87 Einsätzen 39 Tore für den WSV. Nach Pröpper ist auch das Vereinsmaskottchen „Pröppi“ benannt.

Der aus Oer-Erkenschwick – von dort kam etwas später auch Torhüter Helmut Domagalla zum WSV – stammende Außenläufer Horst „Schimmi“ Szymaniak, beim WSV von 1955 bis 1959, war als zweifacher WM-Teilnehmer der wohl bedeutendste Spieler, der für den Verein auflief. Er war auch der einzige Wuppertaler Spieler, der während seiner Zeit beim WSV zum Nationalspieler avancierte; in dieser Zeit spielte er bei insgesamt 43 Berufungen 20-mal im Adlerdress. 1964 gewann er mit Inter Mailand den Europapokal der Landesmeister.

Ferner verdienen Beachtung:

  • Alfred „Coppi“ Beck (1955–1958), ein Länderspiel für Deutschland (FC St. Pauli)
  • Theo Kolkenbrock (1955–1964), Jugendauswahlspieler (VfB Bottrop)
  • Günter Augustat (1956–1966), A-Jugendnationalspieler
  • Erich Haase (1956–1968), ein A-Länderspiel für die DDR (BSG Turbine Halle)
  • Erich Probst (1956–1958), 19-facher österreichischer Nationalspieler von SK Rapid Wien, WM-Dritter 1954, ebendort zweiter der Torschützenliste mit sechs Treffern. Er erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen beim WSV aber nur bedingt.
  • Erich Ribbeck (1959–1962), spielte schon für den SSV und den WSV; als Trainer bei Rot-Weiss Essen setzte er Günter Pröpper auf die Bank, woraufhin sich dieser zum Wechsel nach Wuppertal entschloss
  • Vitus Sauer (1959–1964), Juniorennationalspieler
  • Gustav Jung (1969–1975), Rekordbundesligaspieler des WSV (97 Spiele)
  • Willi Neuberger (1973–1975), Platz 8 in der Liste der meisten Spiele der Bundesligageschichte (520 für vier Vereine, darunter 42 für den WSV)
  • Ferenc Schmidt (1986–1989), neben seinem Engagement beim WSV langjähriger Bundesligaprofi beim MSV Duisburg
  • Hwang Sun-hong (1992–1993), südkoreanischer Nationalspieler und auf den 27. Platz zu Asiens Fußballer des Jahrhunderts gewählt, erlitt nach starken Auftritten in der 2. Bundesliga für den WSV einen Kreuzbandriss und wechselte daraufhin zurück nach Südkorea
  • Waldemar Ksienzyk (1992–1994), ein Länderspiel für die DDR (BFC Dynamo)
  • Serdar Kesimal (2005–2007), ehemaliger türkischer Nationalspieler, spielte für Jugendteams des WSV
  • Mahir Sağlık (2006–2008), Regionalliga-Torschützenkönig des WSV, danach Einsätze für Erst- und Zweitligisten

Erfolge

Weitere Abteilungen

Handball

Die Handballabteilung des Wuppertaler SV feierte ihre größten Erfolge in den 1990er Jahren. 1995 stieg die erste Herrenmannschaft in die 2. Bundesliga Nord auf, in der eine Saison parallel mit den Lokalrivalen vom LTV Wuppertal gespielt wurde. Der WSV erreichte Platz 17 und stieg somit sportlich wieder ab, wohingegen der LTV mit dem 8. Platz die Klasse hielt (1995/96).

Die beiden Vereine bildeten nach dem gemeinsamen Jahr in der 2. Liga die Handballspielgemeinschaft LTV/WSV Wuppertal und spielten mit der Lizenz des LTV weiterhin in der 2. Bundesliga Nord. Als Ziel wurde der Aufstieg in die 1. Handball-Bundesliga ausgegeben, welches schon nach einem Jahr der Zusammenarbeit erreicht wurde (1996/97). Die Saison 1997/98 sollte im Folgenden die bedeutendste Saison der Handballabteilung des Wuppertaler SV werden. Die HSG LTV/WSV Wuppertal erreichte einen sensationellen 8. Platz mit ausgeglichenem Punktekonto. Nach der Saison wurde die Spielgemeinschaft jedoch aufgrund interner Querelen wieder aufgelöst. Der LTV verblieb unter dem Namen HC Wuppertal noch drei weitere Jahre in der Elite-Liga, während der Wuppertaler SV zur Saison 1998/99 das Spielrecht der zweiten Mannschaft der HSG LTV/WSV in der drittklassigen Regionalliga West übernahm. Dort konnte man sich allerdings nicht halten und zog das Team nach einer enttäuschenden Saison, die mit dem letzten Platz und somit dem sportlichen Abstieg in die Oberliga endete, auf Kreisebene zurück.

Nach der Saison 2005/06, die der WSV auf dem 10. von 13 Plätzen in der Bezirksliga Wuppertal-Niederberg beendete, wurde die Herrenmannschaft für drei Jahre vom Spielbetrieb zurückgezogen. Erst in der Saison 2009/10 konnte, hervorgehend aus der eigenen Jugendarbeit, wieder ein Team in der Kreisklasse gemeldet werden. Die Rückkehr in eine überkreisliche Spielklasse gelang erst wieder im Jahr 2016 mit dem Gewinn der Meisterschaft der Bezirksliga Wuppertal-Niederberg.

Zahlreiche bekannte Handball-Größen zierten das Team der HSG und des späteren HCW. So waren unter anderem Joachim Kurth, Chrischa Hannawald, Ólafur Stefánsson, Dagur Sigurðsson, Stig Rasch, Viggó Sigurðsson, Dmitri Filippow und Jens Tiedtke Bestandteil des Teams. Auch Bob Hanning machte in Wuppertal Station.

In der Saison 2016/17 ging die 1. Herrenmannschaft in der siebtklassigen Landesliga Niederrhein an den Start, während die 1. Damenmannschaft in der ebenfalls siebtklassigen Bezirksliga Wuppertal-Niederberg antritt, der untersten Spielklasse im Wuppertaler Damenhandball.

2019 löste sich die 1. Damenmannschaft des Wuppertaler SV auf, nachdem man die Mannschaft im März vom laufenden Spielbetrieb abmelden musste.[19]

Nur ein Jahr später teilte der Verein der Handballabteilung mit, dass man die Handballer „nicht mehr finanziell unterstützen kann“. Daraufhin wechselten die übrigen Herren- und Jugendmannschaften zum 1. Juli 2020 zur Cronenberger TG.[20]

Seitdem gibt es beim Wuppertaler Sportverein keine aktive Handballabteilung mehr.

Leichtathletik

Insbesondere in den 1960er Jahren kamen die ursprünglich vom SSV Wuppertal in den Gesamtverein eingebrachten Leichtathleten zu internationalem Ruhm. Sie nahmen in jener Zeit an Olympischen Spielen, Europameisterschaften und deutschen Meisterschaften teil und gewannen dabei zahlreiche Titel.

Bekannt sind hier unter anderem die folgenden Leichtathleten:

  • Manfred Kinder, 400-Meter-Läufer, Europameister, Olympiamedaillengewinner
  • Maria Jeibmann, 400-Meter-Läuferin, Deutsche Meisterin
  • Manfred Knickenberg, 100- und 200-Meter-Läufer, Olympiateilnehmer, EM-Medaillengewinner, Deutscher Meister
  • Maren Collin, 100- und 200-Meter-Läuferin, Vizeeuropameisterin, Deutsche Meisterin
  • Ruth Limbach, 100- und 200-Meter-Läuferin, Deutsche Vizemeisterin (1949)
Medaillen bei Olympischen Spielen
MedaillengewinnerMedailleDisziplinOlympia
Manfred Kinder4-mal-400-Meter-Staffel (Leichtathletik)Mexiko-Stadt 1968

Tischtennis

Die Tischtennisabteilung integrierte 1960 den selbständigen Verein Barmer TTC Blau-Weiß-Gold,[21] der 1952 aus der Tischtennisabteilung von Gold-Weiß Wuppertal entstanden war[22] und dessen Damenmannschaft 1957 und 1958 bei den deutschen Meisterschaften jeweils auf Platz vier kam. Bekannte Spielerinnen waren Inge Süßmann, Hannelore Zellerberg-Krämer, Monika Wiskandt und Isolde Woschee. 1956 stieg die Herrenmannschaft in der Besetzung Kurt Braun, Birk, Greis, Jäger, Schröder und Heinrichs in die Oberliga, die damals höchste deutsche Spielklasse, auf.[23] Zu Beginn der Saison 2014/15 übernahm der WSV die Tischtennisabteilung des Hatzfelder Turnvereins und gründete somit seine eigene Tischtennisabteilung neu.

Futsal

Seit 2016 unterhält der Wuppertaler SV durch die Fusion mit der Futsal Selecao Wuppertal eine Futsalabteilung, den Wuppertaler SV Futsal. Die Futsal Selecao stieg im Jahr 2012 als Niederrheinmeister in die erstklassige WFLV-Futsal-Liga auf und stieg drei Jahre später wieder ab. In der Saison 2016/17 gelang der Wiederaufstieg in die nunmehr Futsalliga West genannte Spielklasse.

Film

  • René Jeuckens, Bernd Mantz, Peter Wallgram, Grischa Windus Nie mehr Oberliga! – Das Phänomen WSV, Filmproduktion Siegersbusch, Wuppertal (2016)

Weblinks

Commons: Wuppertaler SV – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. wsv1954.de: Stadion am Zoo abgerufen am 14. März 2021.
  2. WSV erwägt Rückzug aus der Regionalliga vom 5. Dezember 2012, aufgerufen am 1. Januar 2013.
  3. WSV: Runge tritt zurück Pressespiegel vom 13. Januar 2013.
  4. Klaus Mathies zum Vorsitzenden des Wuppertaler SV gewählt worden. rga-online.de, 5. März 2013.
  5. „Borussia“" ist Geschichte die Initiative 2.0 übernimmt. (Memento vom 13. November 2017 im Internet Archive) In: Westdeutsche Zeitung, 24. Mai 2013.
  6. Insolvenzverfahren gegen den WSV eröffnet. Westdeutsche Zeitung. 1. Juli 2013.
  7. Wuppertaler SV geht in die Insolvenz: Neustart in der Oberliga Niederrhein. fupa-net, 4. Juni 2013.
  8. Couch-Meister - Wuppertaler SV feiert Regionalliga-Rückkehr. derwesten.de, 1. Mai 2016.
  9. Gelebte Transparenz und erste Maßnahmen: WSV am Scheideweg auf wsv1954.com vom 8. Januar 2019
  10. Regionalliga Auch Wuppertal gerettet – zumindest vorläufig, express.de, abgerufen am 26. Januar 2019
  11. Wuppertaler SV ist führungslos: Vorstände Stücker und Bölstler und Verwaltungsratschef Lenz treten zurück in Westdeutsche Zeitung vom 26. Februar 2019
  12. WSV stellt Insolvenzantrag, wsv1954.de, abgerufen am 25. Juni 2020
  13. Landespokal Niederrhein, alle Sieger. Transfermarkt.de, abgerufen am 21. Mai 2022.
  14. Straelen gewinnt das Finale gegen Wuppertal. RevierSport, 21. Mai 2022, abgerufen am 21. Mai 2022.
  15. Große Stadt, guter Bundesliga-Fußball? Analyse von. 18. März 2024, abgerufen am 20. März 2024 (deutsch).
  16. Bisherige Vereinspräsidenten. Abgerufen am 12. April 2013.
  17. Eichner als Vorsitzender des WSV gewählt vom 27. Mai 2013, abgerufen am 28. Mai 2013.
  18. Kader | Wuppertaler SV. Abgerufen am 15. Dezember 2023.
  19. Handball: Wuppertaler SV zieht Frauenmannschaft aus der Landesliga zurück. In: Rot-Blau.com - Forum - Wuppertaler SV (Abteilungen). Abgerufen am 15. November 2021.
  20. Günter Hiege: Cronenberger TG nimmt Handballer des WSV auf. 22. Juni 2020, abgerufen am 15. November 2021.
  21. Zeitschrift DTS, 1960/16 Ausgabe West S. 7.
  22. Zeitschrift DTS, 1952/13 Ausgabe West-Süd S. 1.
  23. Zeitschrift DTS, 1956/9 Ausgabe West S. 7.

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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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