Wolfgang von Buddenbrock-Hettersdorff

Wolfgang von Buddenbrock-Hettersdorff
Wolfgang von Buddenbrock-Hettersdorff

Wolfgang Freiherr von Buddenbrock-Hettersdorff (* 25. März 1884 in Bischdorf bei Groß-Wartenberg in Schlesien; † 1. April 1964 in Mainz) war deutscher Zoologe und gilt als Begründer der Vergleichenden Physiologie.[1]

Leben

Die Familie von Buddenbrock stammte ursprünglich aus dem Baltikum,[2] vereinigte sich im 19. Jahrhundert mit dem süddeutschen Geschlecht der Freiherrn von Hettersdorf und war dann in Schlesien ansässig.[3] Wolfgang von Buddenbrock-Hettersdorff wurde 1884 als Sohn des Landwirts Richard Alfred Otto Freiherr von Buddenbrock-Hettersdorff und seiner zweiten Ehefrau Elisabeth von Herder[4] geboren.[5][6]

Wolfgang von Buddenbrock-Hettersdorff studierte Zoologie in Jena und wurde an der Heidelberg promoviert. Dort habilitierte er sich und erhielt 1920 eine außerordentliche Professur. Im selben Jahr wechselt er an das Zoologische Institut in Berlin. 1923 wurde er Ordinarius in Kiel und gleichzeitig Direktor des Zoologischen Instituts und Museums der Christian-Albrechts-Universität. 1936 wurde er unter dem Vorwurf, er habe die Staatsführung als „unsauber“ beschimpft, nach Halle/Saale zwangsversetzt.[7] 1942 war Buddenbrock in Wien tätig und 1946 bis zu seiner Emeritierung in Mainz als Professor für vergleichende Physiologie.

Wolfgang von Buddenbrock war verheiratet mit Gertrud Paula geborene von Rohr.[8] Mit ihr hatte er sechs Kinder: Wolf-Dietrich (1923–1923), Edelgard (1924–1980), Hellmut (1925–1944), Wilhelm-Dietrich (1927–1945), Felizitas (1928) und Elisabeth (1932).

Ehrungen

Im Jahr 1936 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.[9]

Schriften (Auswahl)

  • Grundriß der vergleichenden Physiologie. 3 Bände. Borntraeger, Berlin 1924–1928;
    • Band 1: Sinnesorgane und Nervensystem. 1924;
    • Band 2: Atmung, Effektoren. 1925;
    • Band 3: Ernährung, innere Sekretion, Exkretion, Blutkreislauf. 1928.
  • Bilder aus der Geschichte der biologischen Grundprobleme. Borntraeger, Berlin 1930, (2., unveränderte Auflage, als: Biologische Grundprobleme und ihre Meister. Naturwissenschaftlicher Verlag, Berlin-Nikolassee 1951).
  • Die Welt der Sinne. Eine gemeinverständliche Einführung in die Sinnesphysiologie (= Verständliche Wissenschaft. 19, ISSN 0083-5846). Springer, Berlin 1932.
  • Vom Farbensinn der Tiere (= Kosmos-Bändchen. 193). Franckh, Stuttgart 1952.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Detlef Bückmann: Wolfgang von Buddenbrock und die Begründung der vergleichenden Physiologie. In: Medizinhistorisches Journal. Band 20, H. 1/2, 1985, S. 120–134, JSTOR:21102666091127.
  2. Friedrich Schaller: Wolfgang von Buddenbrock (1884–1964), der Zoologe und Physiologe. (Vortrag zum 100. Geburtstag). In: Medizinhistorisches Journal. Band 20, H. 1/2, 1985, S. 109–111, JSTOR:21102666091127.
  3. Zur Familie Buddenbrock in Bischdorf.
  4. Urenkelin des Dichters Johann Gottfried Herder.
  5. Genealogisches Handbuch des Adels. Freiherrliche Häuser B. Band 6 = Band 62 der Gesamtreihe. Starke, Limburg an der Lahn 1976, S. 63 f.
  6. Richard Alfred Otto von Buddenbrock-Hettersdorff. (Nicht mehr online verfügbar.) In: armigerous descents. Archiviert vom Original am 13. Dezember 2014; abgerufen am 12. Dezember 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.armigerousdescents.com
  7. Professor Dr. Wolfgang Freiherr von Buddenbrock-Hettersdorff. Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, abgerufen am 12. Dezember 2014.
  8. Rolf Gattermann, Volker Neumann: Geschichte der Zoologie und der zoologischen Sammlung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg von 1769 bis 1990 (= Abhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse. 63, 3). Hirzel, Stuttgart 2005, ISBN 3-7776-1391-6, S. 95–101.
  9. Mitgliedseintrag von Wolfgang Frhr. von Buddenbrock-Hettersdorff bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 14. Oktober 2022.

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Autor/Urheber: Valentin Leitgeb, Lizenz: CC0
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