Wetter (Fluss)

Wetter
Verlauf der Wetter (OSM)

Verlauf der Wetter (OSM)

Daten
GewässerkennzahlDE: 2484
LageOsthessisches Bergland

Westhessisches Berg- und Senkenland

Rhein-Main-Tiefland

  • Wetterau
    • Münzenberger Rücken
    • Butzbacher Becken
    • Friedberger Wetterau
    • Nidda-Aue

Deutschland

FlusssystemRhein
Abfluss überNidda → Main → Rhein → Nordsee
Quellezwischen Laubach und Schotten (Vogelsberg)
50° 32′ 16″ N, 9° 5′ 7″ O
Quellhöheca. 400 m ü. NHN[1]
Mündungbei Niddatal-Assenheim in die NiddaKoordinaten: 50° 17′ 52″ N, 8° 48′ 42″ O
50° 17′ 52″ N, 8° 48′ 42″ O
Mündungshöheca. 120 m ü. NHN[1]
Höhenunterschiedca. 280 m
Sohlgefälleca. 4,1 ‰
Länge68,8 km[2]
Einzugsgebiet516,989 km²[2]
Abfluss am Pegel Bruchenbrücken[3]
99,3 % des Einzugsgebiets
AEo: 513 km²
Lage: 2,9 km oberhalb der Mündung
NNQ (31.08.1964)
MNQ 1961–2008
MQ 1961–2008
Mq 1961–2008
MHQ 1961–2008
HHQ (11.08.1981)
220 l/s
847 l/s
2,87 m³/s
5,6 l/(s km²)
22,8 m³/s
63,2 m³/s
Abfluss[2]
AEo: 516,989 km²
an der Mündung
MNQ
MQ
Mq
913 l/s
2,993 m³/s
5,8 l/(s km²)
MittelstädteBad Nauheim, Friedberg (Hessen)
KleinstädteLaubach, Lich, Niddatal
Die Wetter bei Bad Nauheim-Steinfurth

Die Wetter bei Bad Nauheim-Steinfurth

Die Wetter ist ein knapp 69 km langer rechter Zufluss der Nidda in Hessen; sie gibt der Landschaft Wetterau ihren Namen.

Name

Hinweisschild

Der Name Wetter geht auf das indogermanische Wort „uedhor“ zurück, das Wasser bedeutet.[4] Der Fluss wurde 772 als „Wetteraha“ erstmals schriftlich erwähnt.[5] Weitere Namensformen sind „Weteraha“, „Wettera“, „Wetera“ und „Weter“.[6] Da das „tt“ der Althochdeutschen Lautverschiebung zuzuschreiben ist, kann von einem älteren „Wedara“ mit einem in Bezug auf die Germanische Lautverschiebung ursprünglichen, unverschobenen „d“ ausgegangen werden.[7] Der Flussname ging auf das Dorf Wetterfeld, die Wüstung Wetter, die Landschaft Wetterau und den Wetteraukreis über.

Geographie

Verlauf

Die Wetter entspringt am Rande des Vogelsberges zwischen Laubach und Schotten an der Wüstung Sorgenlos,[8] fließt durch Lich im Landkreis Gießen und mündet bei Niddatal-Assenheim im Wetteraukreis in die Nidda.

Der 68,8 Kilometer lange Lauf der Wetter endet ungefähr 280 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle, sie hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 4,1 ‰.

Einzugsgebiet

Das 516,989 km² große Einzugsgebiet der Wetter wird durch sie über die Nidda, den Main und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Zuflüsse

Direkte und indirekte Zuflüsse

Zu den direkten Zuflüssen der Wetter gehören (flussabwärts betrachtet, Kilometerangaben von Mündung zur Quelle):[2]

Zuflüsse der Wetter
Stat.
in km
NameGKZ[Z 1]LageLänge
in km
EZG
in km²
MQ
in l/s
Mün­dungs­ort
Koordinaten
Mündungs­höhe
in m ü. NHN
Bemerkungen


064,00Heegbrückerbach2484-116links0003,2000  Welt-Icon Laubach24900000
061,20Hirtenbach2484-12rechts002,70000006,8100  Welt-Icon Laubach21200000
059,10Laubach2484-132rechts004,0000  Welt-Icon Laubach19600000
056,80Lauter2484-14rechts007,00000013,5800  Welt-Icon Laubach-Wetterfeld19100000
054,00Äschersbach2484-2rechts013,60000042,8200  Welt-Icon Laubach-Münster18200000
Wellersgraben2484-33182rechts002,4000  Mündet in den Alten Bach, einen Nebenarm der Wetter
051,40Riedgraben2484-3314links0004,4000  Welt-Icon Lich-Nieder-Bessingen17200000
049,80Alter Bach2484-3318rechts002,3000  Welt-Icon Lich-Nieder-Bessingen17100000
046,00Albach2484-36rechts006,80000016,77000061,5000 Welt-Icon Lich16900000
045,50Weidgraben2484-38links0005,60000008,1000  Welt-Icon Lich16700000
043,30Mengelhauser Graben2484-39162rechts002,3000  Welt-Icon Lich16600000
041,80Petersgraben2484-3918rechts004,9000  Welt-Icon Lich-Kloster Arnsburg16100000
039,40Welsbach
(+ Rostgraben)
2484-4rechts005,40000013,48000039,9000 Welt-Icon Lich-Muschenheim15700000Der Rostgraben wird oft nur als Nebennamen des W. gesehen
037,60Augraben2484-5116links0002,9000  Welt-Icon Lich-Muschenheim15300000
033,90Wehdgraben2484-519182links0001,0000  Welt-Icon Münzenberg15100000Mündet in den Hechtgraben (Nebenarm der Wetter)
033,30Stehgraben2484-519184links0001,1000  Welt-Icon Münzenberg15000000Mündet in den Hechtgraben (Nebenarm der Wetter)
032,90Brunnenwiesengraben2484-519188links0000,6000  Welt-Icon Münzenberg15000000Mündet in den Hechtgraben (Nebenarm der Wetter)
030,20Gambach2484-52rechts005,50000012,76000057,8000 Welt-Icon Münzenberg-Gambach15000000
029,40Bockenheimer Bach2484-5314rechts004,5000  Welt-Icon Münzenberg-Gambach15000000
026,90Kleinbach2484-53914rechts005,9000  Welt-Icon Butzbach-Griedel14900000
025,00Schorbach2484-54rechts002,30000005,0100  Welt-Icon Butzbach-Griedel14500000
023,50Hammelshäuser Graben2484-5992links0004,5000  Welt-Icon Rockenberg14100000
022,00Riedgraben
(Lattwiesengraben)
2484-6rechts008,80000027,99000132,5000 Welt-Icon Rockenberg-Oppershofen14000000
017,80Riedgraben2484-732links0000,9000  Welt-Icon Bad Nauheim-Steinfurth13900000
016,20Kröthentalgraben2484-752links0002,1000  Welt-Icon Bad Nauheim-Wisselsheim13600000
008,00Hechtgraben2484-794links0001,5000  Welt-Icon Friedberg-Dorheim12600000
003,90Usa2484-8rechts034,00000184,35001.196,8000 Welt-Icon Friedberg-Fauerbach12400000
003,80Straßbach2484-92rechts006,90000013,31000081,8000 Welt-Icon Friedberg-Fauerbach12300000
000,00Wetter[Z 2]2484068,80000516,99002.993,9000 Welt-Icon bei Niddatal-Assenheim12000000Mündet in die Nidda

Anmerkungen zur Tabelle

  1. Gewässerkennzahl, in Deutschland die amtliche Fließgewässerkennziffer mit zur besseren Lesbarkeit eingefügtem Trenner hinter dem Präfix, das einheitlich für den allen gemeinsamen Vorfluter Wetter steht.
  2. Die Daten der Wetter zum Vergleich

Flusssystem Nidda

Daten und Charakter

Die Wetter, deren Einzugsgebiet ca. 517 km² umfasst, ist Namensgeber sowohl für die Landschaft Wetterau als auch für den Landkreis Wetteraukreis. Zu ihren Zuflüssen gehört die Usa.

Wie die meisten Flüsse in der Wetterau wurde sie in früher Zeit begradigt und tiefergelegt, um die Gefahr durch Hochwasser zu bekämpfen, was sich heute als gegenteilig wirkend erwiesen hat.

Bedingt durch viele Kläranlagen weist die Wetter auch im Sommer einen – im Vergleich zu anderen Gewässern gleicher Größe – relativ konstanten Wasserstand auf. Die Gewässergüte pendelt daher auch nur zwischen den Stufen II und III.

Unterhalt

Für die Unterhaltung der Wetter zwischen der Gemarkungsgrenze Münster/Ober-Bessingen und der Mündung des Flusses in die Nidda ist der Wasserverband Nidda[9] mit Sitz in Friedberg (Hessen) zuständig. Der Verband betreibt auch das große Hochwasserrückhaltebecken oberhalb der Stadt Lich.

Fischbestände

Mühlen

  • Laubach
    • Wetterfeld
      • Strauches Mühle[10] auch Streuches Mühle[11]
      • Hessenbrücker Hammer
(1708/09: Errichtung eines Hammerwerks für den Hochofenbetrieb)[12]
  • Münster
    • Hessenbrücker Mühle
(Errichtung im späten 17. Jahrhundert)[13]
  • Lich
    • Kloster Arnsburg
      • Klostermühle Arnsburg[15]
    • Muschenheim
      • Bergermühle
(unterschlächtiges Wasserrad)[16]
  • Münzenberg
    • Trais

Einzelnachweise

  1. a b Topografische Karte 1:25.000
  2. a b c d Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  3. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet, Teil II, 2008, Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 72.
  4. Keltische Orte und Flüsse: Der Name Wetter
  5. Der Fluss und die Wüstung Wetter
  6. Virtuelles Klosterarchiv Lorsch
  7. Schröder 1938, S. 134 ff.:Die Herkunft des Germanischen im Spiegel der Orts- und Gewässernamen
  8. Karte der Wüstung Sorgenlos. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  9. Eigenschreibweise: „Wasserverband NIDDA“
  10. Strauches Mühle auf der Karte des Königreichs Preußen (1877)
  11. KDR um 1900
  12. Hessenbrücker Hammer. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 15. März 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 6. Mai 2023.
  13. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Hessenbrücker Mühle In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  14. Steines Mühle. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 23. Juli 2012). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 6. Mai 2023.
  15. Klostermühle Arnsburg, Mühlendatenbank
  16. Bergermühle, Mühlendatenbank
  17. Traiser Mühle, Mühlendatenbank

Weblinks

Commons: Wetter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Pegel bei Münster auf der Seite des HLNUG
  • Pegel bei Muschenheim auf der Seite des HLNUG
  • Pegel bei Bruchenbrücken auf der Seite des HLNUG

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Der Fluss "Wetter" bei Lich, Hessen, Germany
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Wasserrad bei Bad Nauheim-Schwalheim, von der Wetter angetrieben. Das 9,8 Meter messende Rad wurde 1745-1748 erbaut. Das damals 886 Meter lange Gestänge (heute: 170 Meter) diente zum Antrieb der Pumpen in den Bad Nauheimer Salinen.
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Die Wetter in Niddatal-Assenheim kurz vor ihrer Mündung in die Nidda.
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Brücke über die Wetter Kloster Arnsburg bei Lich, Hessen, Germany
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Verlauf der Wetter, eines Zuflusses der Nidda
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Die Wetter in Friedberg-Dorheim
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Die Wetter (rechts) mündet in die Nidda