Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1949

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Wahl des Bundespräsidenten
durch die 1. Bundesversammlung
(804 Mitglieder – absolute Mehrheit: 403)
Standarte des Bundespräsidenten
Bonn, 12. September 1949

Bundesarchiv Bild 146-1983-098-20a, Heuss.jpg
Theodor Heuss (FDP)
Erster Wahlgang377  
Zweiter Wahlgang416  
51,7 %
K.Schumacher.jpg
Kurt Schumacher (SPD)
Erster Wahlgang311  
Zweiter Wahlgang312  
38,8 %
Rudolf Amelunxen - Ausschnitt aus Bundesarchiv B 145 Bild-F001946-0009, Berlin, Bundesversammlung wählt Bundespräsident.jpg
Rudolf Amelunxen (DZP)
Erster Wahlgang28  
Zweiter Wahlgang30  
3,7 %
Andere
Erster Wahlgang9  
Zweiter Wahlgang2  
0,2 %

Bundespräsident
vor der Wahl
Karl Arnold (geschäftsführend)
CDU
Sitzverteilung in der
1. Bundesversammlung
nach Fraktionen
Insgesamt 804 Sitze

Die Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1949 fand am 12. September 1949 durch die Bundesversammlung im Bundeshaus in Bonn statt. Die Bundesversammlung wählte den FDP-Vorsitzenden Theodor Heuss zum ersten Bundespräsidenten. Das entsprach einer Koalitionsvereinbarung zwischen CDU/CSU und FDP nach der Bundestagswahl 1949, die außerdem die Wahl Konrad Adenauers zum Bundeskanzler (am 15. September 1949) vorsah.

Angesichts der 395 von 804 Sitzen, über die die Regierungskoalition (CDU/CSU 280, FDP 87, DP 28) in der Bundesversammlung verfügte, wurden Kurt Schumacher, dem Vorsitzenden der SPD mit nur 279 Sitzen von vornherein kaum Chancen eingeräumt, erst recht nicht dem Kandidaten Rudolf Amelunxen der Zentrumspartei (21 Sitze). Die KPD brachte es auf 40 Sitze. Einige wenige Stimmen wurden für Personen abgegeben, die gar keine Kandidatur erklärt hatten. Eine Beschränkung der Wahl auf zugelassene Wahlvorschläge wurde erst durch das Gesetz über die Wahl des Bundespräsidenten durch die Bundesversammlung vom 25. April 1959 eingeführt.

Im ersten Wahlgang wurden 803, im zweiten Wahlgang 800 Stimmen abgegeben. (Alle Zahlen ohne die nicht stimmberechtigten Berliner Mitglieder der Bundesversammlung.)

Bonn, 12. September 1949 – Gesamtstimmenzahl 804 – absolute Mehrheit 403
WahlgangKandidatStimmenzahlAnteilPartei
1. WahlgangTheodor Heuss37746,9 %FDP
Kurt Schumacher31138,7 %SPD
Rudolf Amelunxen283,5 %Zentrum
Hans Schlange-Schöningen60,7 %CDU
Karl Arnold10,1 %CDU
Josef Müller10,1 %CSU
Alfred Loritz10,1 %WAV
Stimmenthaltungen769,5 %
Ungültig20,2 %
2. WahlgangTheodor Heuss41651,7 %FDP
Kurt Schumacher31238,8 %SPD
Rudolf Amelunxen303,7 %Zentrum
Hans Schlange-Schöningen20,2 %CDU
Stimmenthaltungen374,6 %
Ungültig30,4 %
Damit war Theodor Heuss zum Bundespräsidenten gewählt.

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Rudolf Amelunxen - Ausschnitt aus Bundesarchiv B 145 Bild-F001946-0009, Berlin, Bundesversammlung wählt Bundespräsident.jpg
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F001946-0009 / Brodde / CC-BY-SA
Das Bild zeigt den damaligen nordrhein-westfälischen Justizminister Rudolf Amelunxen in der Bundesversammlung am 17. Juli 1954 in Berlin. Es ist ein Ausschnitt aus dem Bild File:Bundesarchiv B 145 Bild-F001946-0009, Berlin, Bundesversammlung wählt Bundespräsident.jpg
K.Schumacher.jpg
Former Concentration Camp inmate Kurt Schumacher as a witness during the Nuremberg Trials.
Bundesarchiv Bild 146-1983-098-20a, Heuss.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 146-1983-098-20 / CC-BY-SA 3.0
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Bundespräsident in Villa Hammerschmidt
Bonn, 17.9.1953