University of Southern California

University of Southern California
MottoPalmam qui meruit ferat
Gründung6. Oktober 1880
Trägerschaftprivat
OrtLos Angeles, Kalifornien, USA
PräsidentCarol L. Folt[1]
Studierende48.500[2]
Mitarbeiter28.873 insgesamt, davon 4.604 wissenschaftliche Lehrkräfte, 16.313 Mitarbeiter (>50 %) und 7.956 angestellte Studenten[2]
Stiftungsvermögen5,5 Mrd. US-$ (2018)[2]
HochschulsportTrojans
NetzwerkeAssociation of American Universities
Websitewww.usc.edu
Das „George Finley Bovard“-Verwaltungsgebäude
USC football, Los Angeles Memorial Coliseum
Tommy Trojan, das Symbol der Universität

Die University of Southern California (auch bekannt unter dem Kürzel USC; deutsch Universität von Südkalifornien) ist die älteste Privatuniversität in Kalifornien und eine der renommiertesten und angesehensten Universitäten weltweit. Sie hat ihren Sitz in Los Angeles im Stadtteil University Park.

Die USC ist Mitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund führender forschungsintensiver nordamerikanischer Universitäten. Die University of Southern California wurde im Jahr 2000 vom Magazin Time und dem Princeton Review zur „Universität des Jahres“ gewählt.[3] Ferner wurde die USC 2011 zu den „Top-10-Traumhochschulen“ unter den High-School-Absolventen der USA gezählt.[4] Sie wurde vom Academic Ranking of World Universities zur 47.-besten Universität der Welt gewählt.[5]

Die Hochschule ist bekannt für ihre wichtige Rolle bei der Entwicklung von Computern und Internet. Das Domain Name System (DNS), Antivirenprogramm, IP-Telefonie und der DNA-Computer wurden an der USC erfunden.[6][7][8][9] Insgesamt wird die Universität mit 10 Nobelpreisträgern, einem Turing-Award-Rezipient und elf Rhodes-Stipendiaten assoziiert. Zu den Absolventen der Universität zählen 29 Milliardäre, nach der University of Pennsylvania, Harvard und Yale der vierthöchste Schnitt der Welt.[10] Die University of Southern California beherbergt einige der international besten und renommiertesten Journalisten- und Ingenieurschulen, etwa die Annenberg School for Communication and Journalism (International: Rang 2[11]) und die Viterbi School of Engineering (International: Rang 10[12]). Weitere herausragende Fakultäten sind die USC School of Cinematic Arts und die Marshall School of Business. Für Aufsehen sorgte eine Spende von George Lucas, dem Regisseur von Star Wars, über 175 Millionen US-Dollar im Jahr 2006. Sechs Nobelpreisträger lehrten oder lehren an der USC, darunter Murray Gell-Mann, George Olah und Angus Deaton.[13]

Die Sportteams der USC sind die Trojans („Trojaner“). Das Los Angeles Memorial Coliseum auf dem Campus war 1932 und 1984 Austragungsort der Olympischen Sommerspiele. USC-Athleten haben bei den Olympischen Spielen 288 Medaillen gewonnen (135 Goldmedaillen, 88 Silbermedaillen und 65 Bronzen)[14], mehr als jede andere Universität der Welt. Das Wort wird auch verwendet, um Studenten der Universität zu beschreiben. Die USC ist bekannt für eine starke Schulkultur. Um die Alumni in Verbindung zu halten, besteht das Trojanische Netzwerk aus über 100 Alumni-Gruppen auf vier Kontinenten (Nordamerika, Südamerika, Europa, und Asien). Ein allgemeines Sprichwort unter den mit der Schule verbundenen Personen ist, dass man ein „Trojaner fürs Leben“ ist.

Die 22 Bibliotheken und anderen Archive der USC enthalten fast 4 Millionen gedruckte Bände, 6 Millionen Mikroformartikel und 3 Millionen Fotos. Sie abonnieren mehr als 30.000 aktuelle Serientitel, fast 13.000 Manuskripte, über 120 elektronische Datenbanken und mehr als 14.000 Zeitschriften in gedruckten und elektronischen Formaten. Jährlich werden Referenztransaktionen mit einer Anzahl von fast 50.000 und ungefähr 1.100 Präsentationen mit 16.000 Teilnehmern durchgeführt.[15] Die 1994 von Steven Spielberg gegründete USC Shoah Foundation hat Zeugnisse von Überlebenden und anderen Zeugen des Holocausts aufgezeichnet.

Geschichte

Die Universität wurde im Jahr 1880 gegründet. Der Lehrbetrieb begann mit 10 Dozenten und 53 Studenten. Die erste Abschlussklasse im Jahr 1884 bestand aus drei Studenten, zwei Männern und einer Frau.

Das Lehrangebot der USC wurde seit den Anfangsjahren stetig erweitert. In der Anfangszeit kam fast jedes Jahr eine neue Fakultät hinzu, so entstanden der Fachbereich Musik (1884), der Fachbereich Medizin (1885) und der Fachbereich Kunst (1887).

Während des Zweiten Weltkrieges lehrte Ludwig Marcuse hier deutsche Literatur und Philosophie. Der deutsch-amerikanische Architekt Konrad Wachsmann, der für Albert Einstein das Sommerhaus in Caputh entwarf, lehrte von 1964 bis 1972 am Department of Architecture der Graduate School of Architecture. Jascha Heifetz hatte die Professur für Violine von 1959 bis 1983 inne.

Die USC beschäftigt 2019/2020 etwa 4.604 Vollzeitlehrkräfte. Die Studentenzahlen stiegen für dieses Semester auf rund 48.500 Studenten.[2]

Universitätsaufbau

Die akademischen Einheiten („Schools“) der USC sind:

  • Dornsife College of Letters, Arts and Sciences
  • USC School of Cinematic Arts
  • USC School of Dramatic Arts
  • Thornton School of Music
  • Viterbi School of Engineering
  • Marshall School of Business
  • USC School of Architecture
  • Roski School of Art and Design
  • Iovine and Young Academy for Arts, Technology and the Business of Innovation
  • Annenberg School for Communication and Journalism
  • Kaufman School of Dance
  • Ostrow School of Dentistry
  • Davis School of Gerontology
  • Keck School of Medicine
  • Chan Division of Occupational Science and Occupational Therapy
  • USC School of Pharmacy
  • Price School of Public Policy

USC Viterbi School of Engineering

Im Herbst 2019 strebten an der University of Southern California's Viterbi School of Engineering 2.848 Studenten den Bachelorabschluss an.[16] 6.199 Masterstudenten und Doktoranden arbeiteten in einem der 64 Masterstudiengänge oder der 13 Doktorandenprogramme.[16] Mehr als ein Drittel der Professoren hat einen beruflichen Hintergrund in der Industrie. Zur School zählen 35 Mitglieder der National Academy of Engineering, 57 Gewinner des Presidential Young Investigator and CAREER Awards und 13 Gewinner des PECASE Early Career Awards, womit sich die Fakultät zu den besten der Welt zählen kann. The Princeton Review bewertete das USC-Videospieldesignprogramm als 1. von 150 Hochschulen in Nordamerika.

Ferner hat die Viterbi School of Engineering einige berühmte Absolventen, darunter den ersten Mann auf den Mond, Neil Armstrong, der hier seinen Master absolvierte. Benannt ist das Institut nach dem Elektroingenieur und Informatiker Andrew J. Viterbi, der der USC 52 Millionen Dollar gespendet hat.

USC School of Cinematic Arts

Aufgrund der Nähe zu Hollywood, der engen Verbindung der School of Cinematic Arts zur Unterhaltungsindustrie sowie der Architektur auf dem Campus wurde die Universität in zahlreichen Filmen, Fernsehserien, Werbespots und Musikvideos als Drehort verwendet. Laut IMDB wurde der USC-Campus in mindestens 180 Film- und Fernsehtiteln gezeigt.[17]

USC Annenberg School for Communication and Journalism

Die Annenberg School for Communication and Journalism wurde 1971 mit Unterstützung des US-Botschafters Walter H. Annenberg gegründet.[18] Der Lehrplan sieht vor, dass die Schüler im ersten Studienjahr Print- und Online-Medien studieren. Das USC-Kommunikationprogramm steht laut QS World University Rankings häufig an erster Stelle.[19]

USC Marshall School of Business

Die Business School der USC ist nach Gordon S. Marshall benannt, der der USC 35 Millionen Dollar gespendet hat. Im Bloomberg Businessweek Business Schools Ranking erreichte die Marshall School of Business 2018 den 14. Platz weltweit.[20]

USC Sol Price School of Public Policy

Die 1921 gegründete Fakultät bildet Stadt- und Regionalplaner aus. Im Bereich Urban Planning ist sie die bedeutendste Einrichtung der USA. Auch für Positionen im Gesundheits- und Katastrophenmanagement und in der Öffentlichen Verwaltung wird ausgebildet.[21]

USC Thornton School of Music

Die Thornton School of Music wurde 1884 gegründet, nur vier Jahre nach Gründung der Gesamtuniversität. Die Schule befindet sich auf dem Campus der Universität im Süden von Los Angeles. Benannt ist sie nach der Mäzenin Flora L. Thornton (1913 bis 2010), die 1999 der Schule 25 Millionen US-Dollar spendete. 2006 spendete sie weitere 5 Millionen zum Unterhalt der Schule.

Die USC Thornton School bietet Studienkurse u. a. für Oper, Alte Musik, Jazz, Komposition, Orchesterleitung, Filmmusik und Musikmanagement an. Durch die Nähe zur Film- und Musikindustrie in Los Angeles hat sich die Hochschule zu einem Studienzentrum für Filmmusik entwickelt.

Das Musikmagazin Rolling Stone nannte die Thornton School of Music eine der Top Five Musikhochschulen des Landes.[22] Auf einer Ranking-Liste des Hollywood Reporter belegte sie 2015 Platz 3 auf einer Liste von 25.[23]

Sport

Die Hochschule ist Mitglied in der Pacific-12 Conference und hat eines der momentan erfolgreichsten Football-Teams der NCAA. Gemäß der Tradition ist bei den Spielen immer ein Trojaner auf dem Pferd dabei. Die Statue des Trojaners auch liebevoll „Tommy Trojan“, die sich auf dem USC Campus befindet, wird während der Footballspiele zugedeckt, da verfeindete Fans versuchen, die Statue zu beschädigen. Zwischen den UCLA Bruins und den USC Trojans herrscht eine starke Rivalität. Die Trojans spielen traditionsgemäß im Los Angeles Memorial Coliseum, einer Sportstätte direkt gegenüber der Universität in Los Angeles, ca. 15 min vom Stadtkern entfernt. Die Sportstätte zählt zu einer der größten der Welt und hat eine Kapazität von 92.000 Zuschauern. Zu Rekordzeiten wurden bereits 115.000 Zuschauer im Stadium gezählt. Das Stadion war Austragungsort der Olympischen Spiele 1932 und 1984.

Persönlichkeiten

Lehrende

Raumfahrttechnik

Verwaltung und Politik

Kunst und Medien

Sport

Literatur und Publizistik

Informatik

  • Orna Berry (* 1949), Informatikerin und Unternehmerin
  • Ashish Vaswani, Informatiker und Unternehmer

Literatur

  • Paul Pringle: Bad City: Peril and Power in the City of Angels. Celadon, New York 2022, ISBN 978-1-250-82408-0.

Weblinks

Commons: University of Southern California – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Carol L. Folt. University of Southern California’s 12th president. In: USC Office of the President. University of Southern California, abgerufen am 26. Februar 2020 (amerikanisches Englisch).
  2. a b c d Facts and Figures | About USC. In: About USC > Facts and Figures. University of Southern California, 2019, abgerufen am 26. Februar 2020 (englisch).
  3. College of the Year 2000 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), Pressemitteilung der USC, Winter 1999.
  4. College Applicants’ Top 10 Dream Colleges: Princeton Review List in „The Huffington Post“, 24. März 2011.
  5. Academic Ranking of World Universities 2013 (Memento desOriginals vom 11. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.shanghairanking.com bei shanghairanking.com
  6. Paul Mockapetris | Internet Hall of Fame. Abgerufen am 20. Juli 2020.
  7. USC – Viterbi School of Engineering – Computer Virus: An Origin Story. Abgerufen am 20. Juli 2020.
  8. USC Ming Hsieh Department of Electrical Engineering – Signal and Image Processing Institute. 9. März 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. März 2016; abgerufen am 20. Juli 2020.
  9. Leonard Adleman. Abgerufen am 20. Juli 2020.
  10. Top 20 universities for producing billionaires. 20. November 2014, abgerufen am 21. Mai 2020 (englisch).
  11. Communication & Media Studies. 25. Februar 2020, abgerufen am 20. Juli 2020 (englisch).
  12. Archivierte Kopie (Memento vom 22. August 2010 im Internet Archive) bei arwu.org
  13. Nobel Laureates on the Faculty. In: Office of the Provost > Faculty Distinctions > Nobel Laureates on the Faculty. University of Southern California USC, abgerufen am 26. Februar 2020 (amerikanisches Englisch).
  14. USC wraps up Olympics with 21 medals, including nine golds. 22. August 2016, abgerufen am 21. Mai 2020 (amerikanisches Englisch).
  15. USC Libraries :: Specialized Research Collections. 24. Mai 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Mai 2010; abgerufen am 21. Mai 2020.
  16. a b Viterbi at a Glance. In: Viterbi School of Engineering. University of Southern California, abgerufen am 26. Februar 2020 (amerikanisches Englisch).
  17. Filming Location Matching „University of Southern California, Los Angeles, California, USA“ (Sorted by Popularity Ascending). Abgerufen am 21. Mai 2020.
  18. History of USC Annenberg. Abgerufen am 20. Juli 2020 (englisch).
  19. Communication & Media Studies. 2. März 2017, abgerufen am 20. Juli 2020 (englisch).
  20. Best B-Schools 2018–2019 | USC (Marshall). In: Bloomberg Businessweek. Abgerufen am 20. Juli 2020 (englisch).
  21. Website der Sol Price School (Memento vom 20. April 2013 im Internet Archive)
  22. Thornton Faculty, Alums Win Grammys Thornton Faculty, alumni (Memento vom 26. Februar 2009 im Internet Archive), abgerufen am 4. März 2009.
  23. Top 25 music schools, abgerufen am 25. Oktober 2016.

Koordinaten: 34° 1′ 13″ N, 118° 17′ 8″ W

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