Tomaszów Mazowiecki

Tomaszów Mazowiecki
Wappen von Tomaszów Mazowiecki
Tomaszów Mazowiecki (Polen)
Tomaszów Mazowiecki
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Łódź
Powiat:Tomaszów Mazowiecki
Fläche:41,70 km²
Geographische Lage:51° 31′ N, 20° 2′ O
Höhe:179 m n.p.m.
Einwohner:61.338
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl:97-200 bis 97-205
Telefonvorwahl:(+48) 44
Kfz-Kennzeichen:ETM
Wirtschaft und Verkehr
Straße:WarschauPrag
Eisenbahn:Koluszki–Opoczno
Nächster int. Flughafen:Łódź-Lublinek
Gmina
Gminatyp:Stadtgemeinde
Fläche:41,70 km²
Einwohner:61.338
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:1471 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS):1016011
Verwaltung (Stand: 2014)
Bürgermeister:Marcin Witko
Adresse:ul. Polskiej Organizacji Wojskowej 10/16
97-200 Tomaszów Mazowiecki
Webpräsenz:www.tomaszow-maz.pl



Der Hauptplatz in Tomaszów Mazowiecki

Tomaszów Mazowiecki ([tɔˈmaʃuf mazɔˈvʲɛtski) ist eine Mittelstadt in Polen in der Woiwodschaft Łódź.

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt liegt 110 km südlich von Warschau und 55 km südöstlich von Łódź. Sie liegt an der E 67, die Warschau mit Prag verbindet. Weder im Sinne der historischen Landschaften Polens noch im Sinne des gegenwärtigen Zuschnitts der Woiwodschaften liegt sie in Masowien.

Als Tomaszów als Bergwerksort am Südufer der Wolbórka gegründet wurde, lag es ganz im Osten der Woiwodschaft und Zemia (Land) Sieradz (siehe Verwaltungsgliederung Polen-Litauens→Herzogtum Großpolen). Die Wolbórka bildete die Grenze zur Woiwodschaft und Ziemia Lęczycka. Fünf Kilometer östlich mündet sie in die von Südwesten kommende Pilica, damals die West- und Nordgrenze der kleinpolnischen Woiwodschaft Sandomierz. Die Grenze der masowischen Woiwodschaft Rawa verlief mehr als 10 km nordöstlich.

Als Tomaszów 1822 im russischen Kongresspolen zur Stadt erhoben wurde, lag es allerdings in dessen Woiwodschaft Masowien, knapp nördlich von deren Südgrenze.

Geschichte

Eine Siedlung an der Stelle des heutigen Tomaszów Mazowiecki wurde 1788 durch den Grafen Tomasz Ostrowski gegründet, als hier Eisenerz gefunden wurde. In seinem Palast ist heute das städtische Museum untergebracht. 1789 wurde die Siedlung als Kuźnice Tomaszowskie bezeichnet. 1824 erhielt der Ort den Status als Handels- und Industriesiedlung. Das Stadtrecht erhielt der Ort am 6. Juli 1830 als Tomaszów Mazowiecki. Der Anschluss an das Schienennetz erfolgte 1885. Der Ort war einer der wichtigsten Textilproduktionsstandorte neben Łódź.

Vor dem Ersten Weltkrieg lebten dort 40.000 Menschen. Eines der Wahrzeichen der Stadt ist die Erlöser-Kirche, welche 1903 als evangelisch-lutherisches Gotteshaus geweiht wurde und vorrangig von den 3.000 deutschstämmigen Bewohnern Tomaszóws und des näheren Umlandes genutzt wurde.

Tomaszów war bis zum Ersten Weltkrieg ein Teil Russisch-Polens. Nach der Wiedererrichtung eines polnischen Staates im Jahre 1919 wurde die Stadt Sitz eines Powiats.

Im Zweiten Weltkrieg fiel die Stadt am 6. September 1939 unter deutsche Besatzung und im Dezember 1940 wurde hier ein Ghetto eingerichtet und ein Führerhauptquartier (Anlage Mitte).[2] Die Rote Armee erreichte Tomaszów Mazowiecki am 18. Januar 1945.[3]

Bildung

Ein Teil der Universität Łódź befindet sich in der Stadt. In der Stadt befindet sich ebenfalls die bekannte Tanzschule Cantinero, welche auf mehrere Erfolge auf nationaler Ebene (polnische Meisterschaften) zurückblicken kann.

Verkehr

Der Bahnhof Tomaszów Mazowiecki, ein Fernverkehrshalt, liegt an der Bahnstrecke Łódź–Dębica und ist Beginn der regulär im Personenverkehr nicht mehr bedienten Bahnstrecke Tomaszów Mazowiecki–Spała und der hier nur noch von Fernzügen genutzten Bahnstrecke Tomaszów Mazowiecki–Radom.

Landgemeinde

Zur Landgemeinde Tomaszów Mazowiecki gehören 25 Orte mit einem Schulzenamt. Ihr Sitz befindet sich in der Stadt Tomaszów Mazowiecki. Die Landgemeinde, zu der die Stadt selbst nicht gehört, hat eine Fläche von 151,3 km², auf der (Stand: 31. Dezember 2020) 11.251 Menschen leben.

Politik

Stadtpräsident

An der Spitze der Stadtverwaltung steht der Stadtpräsident. Seit 2014 ist dies Marcin Witko, der der PiS angehört, aber mit einem eigenen Wahlkomitee antritt, wobei seine Kandidatur auch von der eigenständig antretenden PiS unterstützt wurde. Die turnusmäßige Wahl im Oktober 2018 führte zu folgenden Ergebnis:[4]

Damit wurde Witko bereits im ersten Wahlgang für eine weitere Amtszeit gewählt.

Stadtrat

Der Stadtrat umfasst 23 Mitglieder, die direkt gewählt werden. Die Wahl im Oktober 2018 führte zu folgendem Ergebnis:[5]

Partnerstädte

Tomaszów listet folgende fünf Partnerstädte auf:[6]

StadtLand
Hîncești (seit 2017)[7]Moldau Republik Republik Moldau
Iwano-Frankiwsk (seit 2004)Ukraine Ukraine
Linares Spanien Andalusien, Spanien
Mionica Serbien Kolubara, Serbien
Polonezköy Turkei Istanbul, Türkei
Prato Italien Toskana, Italien

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Tomasz Bąk (* 1991), Dichter
  • Arthur Benni (1839–1867), Journalist, Übersetzer, Revolutionär und Freiheitskämpfer
  • Maria Ciach (1933–2009), Speerwerferin
  • Lidia Ciołkoszowa (1902–2002), sozialististische Exilpolitikerin
  • Heidi Knake-Werner (* 1943), deutsche Politikerin (Die Linke)
  • Izabela Kuna (* 1970), Schauspielerin und Schriftstellerin
  • Marcin Kuźba (* 1977), Fußballspieler
  • Oskar Lange (1904–1965), Ökonom, Wirtschaftsminister von Polen
  • Cezary Pazura (* 1962), Schauspieler
  • Radosław Pazura (* 1969), Schauspieler
  • Ireneusz Pękalski (* 1950), Weihbischof in Łódź
  • Sławomir Piechota (* 1960), Politiker
  • Stanisława Pietruszczak (* 1953), Eisschnellläuferin
  • Antoni Szymanowski (* 1951), Fußballspieler
  • Tadeusz Wilczak (1908–1956), Dirigent

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Richard Raiber: Guide to Hitler's Headquarters. After the Battle (Memento vom 12. März 2009 im Internet Archive), No.19, Special Edition, Battle of Britain International Ltd, 1977, London
  3. Tomaszów Mazowiecki Ghetto auf deathcamps.org vom 10. September 2006, abgerufen am 16. März 2015
  4. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 29. August 2020.
  5. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 29. August 2020.
  6. Tomaszów Mazowiecki - oficjalna strona Urzędu Miasta. Abgerufen am 13. April 2020.
  7. Władze Hîncești z wizytą w Tomaszowie. Umowa partnerska podpisana - Urząd Miasta w Tomaszowie Mazowieckim. Abgerufen am 13. April 2020.

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