Takeaki Matsumoto

Takeaki Matsumoto

Takeaki Matsumoto (jap. 松本 剛明Matsumoto Takeaki; * 25. April 1959 in der Präfektur Tokio) ist ein japanischer Politiker, Abgeordneter im Shūgiin, dem Unterhaus des japanischen Parlaments, für den 11. Wahlkreis Hyōgo, amtierender Minister für Allgemeine Angelegenheiten (englisch „Innere Angelegenheiten und Kommunikation“) und ehemaliger Außenminister. Er ist derzeit LDP-Mitglied und gehört darin seit 2017 zur Asō-Faktion.[1]

Matsumoto, ältester Sohn des Abgeordneten und Verteidigungsministers Jūrō Matsumoto und Absolvent der Universität Tokio, arbeitete nach seinem Studium für die Nippon Kōgyō Ginkō und als Sekretär seines Vaters. Nach einer erfolglosen Kandidatur als Parteiloser 1996 zog er erstmals im Jahr 2000 für die Demokratische Partei ins Shūgiin ein und wurde seither fünfmal wiedergewählt, 2005 nur über den Verhältniswahlblock Kinki. Im Shūgiin gehörte er unter anderem dem Finanzausschuss und dem „Sonderausschuss zum Umgang mit bewaffneten Angriffen“ (武力攻撃事態等への対処に関する特別委員会, Irak-Ausschuss) an. Von 2009 bis 2010 war er Vorsitzender des Geschäftsordnungsausschusses des Shūgiin (衆議院議院運営委員会). In der Demokratischen Partei war er von 2005 bis 2007 Vorsitzender des politischen Forschungsrates. Im September 2010 wurde er nach einer Kabinettsumbildung zum „Vizeminister“ im Außenministerium berufen. Im März 2011 wurde er zum Außenminister ins Kabinett Kan berufen, nachdem sein Vorgänger Seiji Maehara wegen einer Spendenaffäre zurückgetreten war,[2] und blieb bis September 2011 im Amt.

Im Herbst 2015, als sich in Opposition zur Sicherheitsgesetzgebung der Regierung Abe eine Zusammenarbeit der Demokratischen Partei mit der Kommunistischen Partei Japans abzeichnete, verließ Matsumoto die Partei. Ein Jahr später schloss er sich ebenso wie Takako Suzuki der LDP-Fraktion an.[3][4] Kurz vor der Shūgiin-Wahl 2017 trat Matsumoto ganz der LDP bei[5] und wurde in Hyōgo 11 mit 65,3 % der Stimmen wiedergewählt.[6] Von 2019 bis 2020 war er Vorsitzender des Shūgiin-Außenausschusses. 2021 wurde er wiedergewählt. Am 21. November 2021 ersetzte er den zurückgetretenen Minoru Terada als Minister für Innere Angelegenheiten und Kommunikation im Kabinett Kishida II.[7] Er blieb bis zur Kabinettsumbildung im September 2023 im Amt. Bereits im Dezember 2023 kehrte er af die Position zurück, um den skandalbedingt zurückgetretenen Junji Suzuki (Abe-Faktion) zu ersetzen.

Familie

Matsumotos Ururgroßvater war der erste Premierminister Japans Fürst Hirobumi Itō, sein Urgroßvater Genshirō Nishi Gesandter in Rumänien, sein Großvater Keinosuke Fujii Gesandter in der Tschechoslowakei, drei seiner Onkel waren Botschafter, sein Cousin Ichirō Fujisaki ist seit 2008 Botschafter in den Vereinigten Staaten. Der Vater der ersten Ehefrau seines Vaters war Kiichirō Satō, Leiter der Mitsui Ginkō sowie Präsident des Go-Verbandes Nihon Ki-in.[8]

Weblinks

Commons: Takeaki Matsumoto – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 自民・麻生派に松本剛明元外相が入会 細田、額賀両派も各1人加入. In: Sankei News. 9. November 2017, abgerufen am 14. Dezember 2017 (japanisch).
  2. Takeaki Matsumoto neuer Außenminister. In: ORF. 9. März 2011, abgerufen am 9. März 2011.
  3. 民主・松本剛明氏の離党届で兵庫県政界に動揺…県議と姫路市議が離党で同調. In: Sankei West. 28. Oktober 2015, abgerufen am 21. März 2017 (japanisch).
  4. 民共共闘路線を批判した鈴木貴子、松本剛明両氏が自民会派入り. In: Sankei News. 16. September 2016, abgerufen am 21. März 2017 (japanisch).
  5. 浅尾慶一郎氏と松本剛明元外相、自民に入党. In: Yomiuri Online. 27. September 2017, abgerufen am 14. Dezember 2017 (japanisch).
  6. Yomiuri Shimbun: Wahlergebnisse Shūgiin 2017, Hyōgo (Memento vom 15. Dezember 2017 im Internet Archive)
  7. https://app.handelsblatt.com/politik/international/regierungskrise-japans-innenminister-tritt-zurueck-premier-kishida-unter-druck/28821636.html
  8. kingendaikeizu.net: Stammbaum Takeaki Matsumoto

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