Susa (Piemont)

Susa
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Susa (Italien)
Susa (Italien)
StaatItalien
RegionPiemont
MetropolitanstadtTurin (TO)
Koordinaten45° 8′ N, 7° 3′ O
Höhe503 m s.l.m.
Fläche11,26 km²
Einwohner5.940 (31. Dez. 2022)[1]
FraktionenCastelpietra, Coldimosso, San Giuliano, Traduerivi
Postleitzahl10059
Vorwahl0122
ISTAT-Nummer001270
Bezeichnung der BewohnerSegusini
SchutzpatronSanta Maria della Neve
Websitewww.comune.susa.to.it

Blick auf die Altstadt Susas, links die Kathedrale, rechts der Turm der ehemaligen Kirche Santa Maria Maggiore

Susa (französisch Suse; lateinisch Segusio[2]) ist eine italienische Gemeinde (comune) mit 5940 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) am Fuße des Mont-Cenis-Passes in der Region Piemont. Sie gehört zum Gebiet der italienischen Metropolitanstadt Turin.

Geografie

Der Ort liegt im gleichnamigen Tal (Val di Susa) an der Dora Riparia (einem Zufluss des Po), das die Grenze zwischen Cottischen Alpen im Süden und Grajischen Alpen im Norden bildet. Susa wird vom Bergmassiv der Rocciamelone (3538 m s.l.m.) überragt. Im Norden des Gemeindegebiets verläuft die Autostrada A32 (Autostrada del Frejus), die von Turin zur italienisch-französischen Grenze im Fréjus-Straßentunnel führt.

Geschichte

In keltischer Zeit in strategisch günstiger Lage am Knotenpunkt der Routen über die Pässe Montgenèvre und Mont Cenis im 1. Jahrhundert v. Chr. gegründet, war Susa die Hauptsiedlung des Stammes, dessen Herrscher Donnus den Römern vertragliche Rechte zugestand, die die Romanisierung dieses Teils der Gallia Cisalpina begünstigte. Sein Sohn Cottius wurde erster Präfekt von Segusio und ließ zu Ehren von Kaiser Augustus im Jahr 9/8 v. Chr. den Augustusbogen errichten. Seine Nachfolger bauten den Ort weiter aus und errichteten im 3. Jahrhundert Amphitheater, Aquädukt und die Stadtbefestigung. Wegen Parteinahme für Maxentius wurde Susa von dessen Konkurrenten Konstantin im Jahre 312 zerstört.

Adelheid von Susa

Susa blieb ein wichtiger Ort an den transalpinen Routen, gewann aber erst wieder mit Adelheid von Susa an Bedeutung. Die Tochter des Markgrafen von Turin heiratete im Jahr 1035 in dritter Ehe Odone, Conte di Savoia, Sohn von Umberto von Savoyen, und begründete damit eine Dynastie, die noch heute besteht und bis 1946 die italienischen Könige stellte. Adelheid von Susa veranlasste auch die Gründung der Kirche San Giusto 1027 (Erhebung zur Kathedrale 1772).

Als im Jahr 1349 die Dauphiné, zu der in dieser Zeit auch das obere Susatal gehörte, an Frankreich überging, verlief die Grenze nur wenige Kilometer westlich von Susa mitten durch das Tal. Mit dem Frieden von Utrecht 1713 am Ende des spanischen Erbfolgekrieges, als Frankreich alle Besitzungen jenseits der Alpen verlor, wurden die Täler, in denen ein Angriff der Franzosen zu erwarten war, mit gewaltigen Festungsanlagen gesichert. Das besonders gefährdete Susatal erhielt zwei Festungen: Exilles wurde ausgebaut, und auf einem Felsen in Susa wurde von Ignazio Bertola die Festung Brunetta errichtet. 1796 wurde sie von napoleonischen Truppen eingenommen und vollständig zerstört.

Das im Jahr 1772 gegründete römisch-katholische Bistum Susa hat seinen Sitz in der Stadt.

Augustusbogen

Sehenswürdigkeiten

  • Augustusbogen (9/8 v. Chr.)
  • Überreste von Amphitheater, Aquädukt und die Stadtbefestigung (3. Jahrhundert)
  • Porta Savoia
  • Castello della marchesa Adelaide (11. Jahrhundert)
  • Kathedrale San Giusto (11. Jahrhundert) des Bistums Susa
  • Museo Diocesano di Arte Sacra
  • Von Susa aus ist der Rocciamelone (3538 m s.l.m.) zu erreichen, der höchste Wallfahrtsort der Alpen

Politik

Bürgermeister ist Sandro Plano (Mitglied der Margherita), der 1999 gewählt und 2004 im Amt bestätigt wurde. Im Gemeinderat stellt sein Mitte-links-Wählerbündnis mit 9 von 13 Mitgliedern die Mehrheit. Bei der Kommunalwahl 2014 konnte die Liste mit nur acht Stimmen Vorsprung (1906:1898) die Mehrheit sehr knapp behalten.[3]

Susa gehört zusammen mit 22 weiteren Gemeinden des unteren Susatals zur Gebietskörperschaft Comunità Montana Bassa Valle di Susa e Val Cenischia.

Kultur und Feste

An Maria Schnee, dem 5. August jeden Jahres, wird der Namenstag der Madonna del Rocciamelone mit einem Dorffest gefeiert.

Städtepartnerschaften

Die Stadt Susa unterhält Partnerschaften mit Briançon in Frankreich, mit Paola in Kalabrien, Italien und mit Barnstaple in der Grafschaft Devon (England).[4]

Söhne und Töchter der Stadt

  • Henricus de Segusio (* kurz vor 1200; † 1271), Kanonist und Kardinal der Katholischen Kirche
  • Peter von Savoyen (1203–1268), Graf von Savoyen und 1. Earl of Richmond
  • Edoardo Giuseppe Rosaz (1830–1903), Bischof und Heiliger
  • Carlo Prato (1909–1949), Musiker
  • Maura Viceconte (1967–2019), Langstreckenläuferin
  • Luca Vicini (* 1971), Musiker
  • Michele Tricca (* 1993), Leichtathlet

Weblinks

Commons: Susa (Piemont) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Die antike Namensform Segusio ist überliefert bei Plinius, Naturalis historia 3,123 und Ammianus Marcellinus 15,10,3, in den Panegyrici Latini 4 (=10),17.21.22 wird der Ort civitas Segusiensium genannt; Ptolemäus, Geographike Hyphegesis 3,1,40 gibt die Namensform Σεγούσιον (Segusion); neuzeitlich ist die Form Segusium, seit dem 18. Jahrhundert in Gebrauch, heute selten auf die antike Stadt bezogen, bisweilen im Zusammenhang der Mittelalterforschung benutzt, etwa Guido Ieni: Susa (lat. Segusium, Secusia). In: Enciclopedia dell’Arte Medievale. Istituto dell’Enciclopedia Italiana, Rom 2000.
  3. Website Susa – Elezioni Amministrative Comunali 2014, Scrutinio …, abgerufen am 10. Oktober 2017
  4. Turismus-Site Susa – Gemellaggi, abgerufen am 10. Oktober 2017

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The Roman arch of Susa (9-8 b.C), Piemonte, Italy
Susa 001.jpg

Susa, comune in provincia di Torino, seen from Parco Augusto:

  • on the right the campanile of the former church Santa Maria Maggiore (Greater St Mary's Church)
  • on the left the steeple of San Giusto Cathedral and in front of the cathedral the ruins of Porta Savoia (Savoy Gate) with two round towers.