Stadtgliederung Roms

Rom, Blick nach Nordwesten über den Esquilin (im Hintergrund links die Tyrrhenische Küste und rechts die Tolfaberge)

Die italienische Hauptstadt Rom gliedert sich in 15 Munizipien und 155 Zonen. In der Antike war sie in vier, später in 14 regiones eingeteilt.

Munizipien

Die Munizipien (italienisch municipi ‚Rathäuser‘) sind Stadtbezirke, die zur besseren Verwaltung der Stadt 1972 eingeführt wurden. 1977 wurden die Munizipien in 155 Zonen (zone urbanistiche) eingeteilt, die nach städtebaulichen Erwägungen abgegrenzt wurden und meist nicht mit den historischen Stadtbezirken deckungsgleich sind. Ursprünglich waren es 20 Munizipien. Das ursprüngliche Municipio XIV wurde 1992 ausgemeindet und existiert heute als selbständige Stadt Fiumicino. Deshalb fehlte bis 2013 die Nummer XIV in der Reihe der Munizipien. 2013 wurden die Munizipien wie unten aufgeführt neu eingeteilt.

Die Munizipien haben jeweils einen direkt gewählten Präsidenten und ein Parlament. Ein großer Teil der Verwaltungsaufgaben Roms wird heute über die Munizipien erledigt.

Munizipien

Die 15 Munizipien setzten sich folgendermaßen zusammen:

Historische Stadtteile

Eine erste Stadtgliederung soll im 6. Jahrhundert v. Chr. unter König Servius Tullius stattgefunden haben. Rom war danach in vier regiones aufgeteilt, die den stadtrömischen Tribus entsprachen.

  1. Suburana (Caelius, Subura)
  2. Esquilina (Esquilin)
  3. Collina (Quirinal und Viminal)
  4. Palatina (Palatin und Velia)

Der Kapitolshügel und der Aventin waren zu dieser Zeit noch nicht einbezogen.

Unter Augustus wurde zwischen 12 und 7 v. Chr. die Stadt, die sich inzwischen weit über die vier ursprünglichen Regionen ausgebreitet hatte, in 14 regiones unterteilt. Sie waren ursprünglich nur durchnummeriert; Namen sind erst ab dem 2. Jahrhundert belegt. Die Einteilung behielt bis zum Ende der Kaiserzeit Gültigkeit.

Rom zur Zeit von Augustus

Im Mittelalter blieb diese Einteilung bestehen, auch wenn sich langsam die modernen Namen herausbildeten und die Grenzen nicht mehr genau festgelegt waren.

Rioni

Der Begriff Rione leitet sich von den lateinischen Regiones her. Ab dem 14. Jahrhundert wurde Rom zunächst in 12 Rioni eingeteilt. Durch das Bevölkerungswachstum bedingt erhöhte sich die Zahl durch Teilung bestehender Rioni bis 1921 auf 21. Noch im selben Jahr wurde mit dem 22. Rione Prati der erste Stadtteil außerhalb der Aurelianischen Stadtmauer eingerichtet.

Diese Rioni haben heute verwaltungstechnisch keine Bedeutung mehr. Im Alltag der Römer spielen die historisch gewachsenen Stadtteile jedoch immer noch eine größere Rolle als die neuen Verwaltungseinheiten.

Rioni
IMontier umschließt die Hügel Esquilin und Viminal und reicht von der Piazza Venezia bis zum Lateran
IITrevier umfasst den Quirinal und das darunter liegende Viertel rund um den Trevi-Brunnen
IIIColonnabeidseitig der Via del Corso
IVCampo Marzioder nördliche Teil der Altstadt von der Spanischen Treppe bis zur Piazza del Popolo
VPontedas Tiberknie gegenüber der Engelsburg
VIParionedas Viertel um Piazza Navona und Campo de’ Fiori
VIIRegoladas Tiberufer zwischen Ponte Garibaldi und Ponte Mazzini
VIIISant’Eustachiodas Viertel um Sant’Andrea della Valle
IXPignazwischen Piazza Venezia und Pantheon
XCampitelliumschließt die Hügel Kapitol und Palatin
XISant’Angeloin etwa das ehemalige Ghetto
XIIRipader Hügel Aventin und das Tiberufer bis zur Tiberinsel
XIIITrastevereauf dem Westufer des Tiber
XIVBorgozwischen Vatikan und Engelsburg (Teil des Municipio XV)
XVEsquilinoder Ostteil des Esquilin mit dem Bahnhof Roma Termini
XVILudovisibeidseitig der Via Veneto
XVIISallustianonördlich der Via XX. Settembre
XVIIICastro Pretorioumschließt die Diokletiansthermen
XIXCelioder Hügel Caelius
XXTestaccioum den Monte Testaccio
XXISan Sabader Kleine Aventin mit den Caracalla-Thermen
XXIIPratidas Belle-Époque-Viertel nordöstlich des Vatikans (Teil des Municipio XV)

Quartieri

Ab 1926 nannte man die neu errichteten Stadtviertel außerhalb der Stadtmauer Quartieri (Singular: Quartiere; deutsch: „Viertel, Quartier, Stadtviertel“). Sie wurden ebenfalls mit römischen Ziffern nummeriert, denen zur Unterscheidung ein Q vorangestellt wurde. Der Stadtteil Ostia an der Küste wurde in die drei Quartieri Q.XXXIII bis Q.XXXV aufgeteilt.

Q.IFlaminioQ.IIParioliQ.IIIPincianoQ.IVSalarioQ.VNomentano
Q.VITiburtinoQ.VIIPrenestino-LabicanoQ.VIIITuscolanoQ.IXAppio-LatinoQ.XOstiense
Q.XIPortuenseQ.XIIGianicolenseQ.XIIIAurelioQ.XIVTrionfaleQ.XVDella Vittoria
Q.XVIMonte SacroQ.XVIITriesteQ.XVIIITor di QuintoQ.XIXPrenestino-CentocelleQ.XXArdeatino
Q.XXIPietralataQ.XXIICollatinoQ.XXIIIAlessandrinoQ.XXIVDon BoscoQ.XXVAppio Claudio
Q.XXVIAppio PignatelliQ.XXVIIPrimavalleQ.XXVIIIMonte Sacro AltoQ.XXIXPonte MammoloQ.XXXSan Basilio
Q.XXXIGiuliano-DalmataQ.XXXIIEURQ.XXXIIILido di Ostia PonenteQ.XXXIVLido di Ostia LevanteQ.XXXVLido di Castel Fusano

Suburbi

Ab 1930 wurden am Stadtrand elf Suburbi (Vorstädte) eingerichtet. Da 1961 die Suburbi S.II bis S.VI. in Quartieri umgewandelt wurden, blieben nur sechs übrig.

S.ITor di QuintoS.VIIPortuenseS.VIIIGianicolense
S.IXAurelioS.XTrionfaleS.XIDella Vittoria

Ager Romanus

Am 6. Juli 1817 wurden per Dekret von Papst Pius VII. die Stadtgrenzen von Rom, die bis dahin unbestimmt waren, festgelegt und das Gebiet als Ager Romanus bezeichnet.

Nach der Ausgliederung der Städte Pomezia und Ardea wurde das Gebiet, das außerhalb des geschlossenen Stadtgebiets lag, in 59 Zonen eingeteilt, von denen sieben 1992 an die neu gegründete Stadt Fiumicino fielen. Die Zone Z.XLIII Maccarese Nord wurde dabei zwischen Rom und Fiumicino geteilt.

Viele der Zonen gehen in ihrer Bezeichnung auf alte Dörfer oder Gutshöfe im Ager Romanus zurück.

Die verbliebenen 53 Zonen sind:

Z.IVal MelainaZ.IICastel GiubileoZ.IIIMarciglianaZ.IVCasal Boccone
Z.VTor San GiovanniZ.VISettecaminiZ.VIITor CervaraZ.VIIITor Sapienza
Z.IXAcqua VergineZ.XLunghezzaZ.XISan VittorinoZ.XIITorre Spaccata
Z.XIIITorre AngelaZ.XIVBorghesianaZ.XVTorre MauraZ.XVITorrenova
Z.XVIITorre GaiaZ.XVIIICapannelleZ.XIXCasal MorenaZ.XXAeroporto di Ciampino
Z.XXITorricolaZ.XXIICecchignolaZ.XXIIICastel di LevaZ.XXIVFonte Ostiense
Z.XXVValleranoZ.XXVICastel di DecimaZ.XXVIITorrinoZ.XXVIIITor de'Cenci
Z.XXIXCastel PorzianoZ.XXXCastel FusanoZ.XXXIMezzocamminoZ.XXXIIAcilia Nord
Z.XXXIIIAcilia SudZ.XXXIVCasal PaloccoZ.XXXVOstia AnticaZ.XXXIXTor di Valle
Z.XLMagliana VecchiaZ.XLIPonte GaleriaZ.XLIIIMaccarese NordZ.XLIVLa Pisana
Z.XLVCastel di GuidoZ.XLVIIICasalottiZ.XLIXSanta Maria di GaleriaZ.LOttavia
Z.LILa StortaZ.LIICesanoZ.LIIITomba di NeroneZ.LIVLa Giustiniana
Z.LVIsola FarneseZ.LVIGrottarossaZ.LVIILabaroZ.LVIIIPrima Porta
Z.LIXPolline Martignano------

Literatur

Weblinks

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  • Roma Capitale. Territorio. comune.roma.it, abgerufen am 14. Juni 2013 (italienisch).

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