Speyer-West

Das Wahrzeichen von Speyer-West neben dem DRV-Hochhaus: Der Wasserturm Speyer. Gelegen auf der Hochterrasse ist der Süden von Speyer-West geographisch der höchste Punkt in Speyer.
Johanneskirche. Das Gebiet dieser evangelischen Gemeinde entspricht exakt dem Stadtteil Speyer-West.
Ehemalige Kirche mit Pfarrzentrum St. Hedwig, künftig Stadtteilmensa der GEWO. Das Gebiet der Pfarrei entspricht Speyer-West südlich des Woogbaches.
Kirche mit Pfarrzentrum St. Otto von 1961[1]. Das Gebiet der Pfarrei entspricht Speyer-West nördlich des Woogbaches.
Das Hochhaus der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz überragt den Stadtteil West.
Hauptgebäude der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt Speyer

Speyer-West ist ein Stadtteil von Speyer, der nordwestlich des historischen Stadtgebietes liegt. Seine südliche Grenze bildet die Dudenhofener Straße, seine Ostgrenze zunächst der Hauptbahnhof, dann die Bahnlinie Speyer-Schifferstadt und schließlich die nach Nordwesten verlaufende Iggelheimer Straße. Im Westen wird der Stadtteil von der Bundesstraße 9 abgeschlossen, hinter der im Süden Äcker, im Norden der Speyerer Wald liegen. Der nächste Ort im Westen ist Dudenhofen.

Das Gebiet liegt komplett auf der höchsten der drei Geländestufen, in die Speyer gegliedert ist, der Hochterrasse. Die historische Besiedlung durch keltische Gehöfte, das römische Kastell mit Siedlung der Nemeter, die mittelalterliche Stadt Speyer und das Dorf Alt-Speyer finden sich alle auf der Niederterrasse sicher vor den Hochwasser in der Rheinniederung, aber nahe dem Grundwasser, das mit Brunnen erschlossen wurde. Die Hochterrasse, also weitgehend der heutige Stadtteil Speyer-West, wurde als Äcker und Gärten von den Bürgern der Stadt Speyer genutzt. Deshalb war der größte Teil des Gebietes auch eingefriedet durch die Speyerer Landwehr.[2]

Der Stadtteil wird durch die von Norden nach Süden verlaufende zentrale Erschließungsstraße, die Kurt-Schumacher-Straße, in eine West- und in eine Osthälfte geteilt. Der Woogbach, der in einem Tal den Stadtteil von West nach Ost durchschneidet, gliedert das Gebiet ebenfalls in zwei Teile. Der nördliche Teil wird oft vereinfachend als Erlich, der südliche als Burgfeld bezeichnet, obwohl beide siedlungsmäßig weiter untergliedert sind. Im Woogbachtal befinden sich Grünanlagen und Kleingärten, aber auch ein Spielplatz mit Fußball- und Volleyballplatz. Ein beliebter Platz der Einwohner von Speyer-West stellt der Berliner Platz an, der die Besucher mit einem Café, Sitzgelegenheiten, einem Eiscafé und einem Spielplatz anlockt.

Die Grenzen des Stadtteils Speyer-West entsprechen dem Gebiet der evangelischen Johanneskirchen-Gemeinde. In den Jahrzehnten nach dem Krieg gehörte das Gebiet südlich des Woogbaches zur katholischen Pfarrei St. Hedwig, das Gebiet nördlich des Woogbaches zur katholischen Pfarrei St. Otto.

Das Gebiet ist fast gänzlich ein Wohngebiet und auch als solches im Flächennutzungsplan ausgewiesen. Nur im Süden ist ein Sondergebiet ausgewiesen. Dort verfügt der Stadtteil mit dem 53 Meter hohen Bürogebäude, dem Hochhaus der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz aber über eine Betriebsstätte mit über 1300 Mitarbeitern allein am Standort Speyer. In deren Nähe an der Dudenhofener Straße befinden sich auch die LSV Rheinland-Pfalz, die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt Speyer und der Rechnungshof Rheinland-Pfalz. Außerdem befinden sich in diesem Bereich die Burgfeldschule, das Edith-Stein-Gymnasium und die Berufsschule Speyer, die Johann-Joachim-Becher-Schule.

Burgfeld

Der südöstliche Teil des Wohngebietes wird geprägt von einem großen Gebiet, das seit 1919 beginnend mit der Straße „Im Burgfeld“ (heute Blaulstraße) und der Peter-Drach-Straße von der damals gegründeten Gemeinnützigen Baugenossenschaft, bebaut und bis heute weiterentwickelt und genutzt wird.[3] Einige Gebäude wurden später auch vom katholischen Gemeinnützigen Siedlungswerk Speyer GmbH errichtet.[4] Beide Siedlungswerke unterhalten auch ihre Verwaltungen in Speyer-West.

Der südwestliche Teil des Wohngebietes wird von Geschosswohnungen der GEWO geprägt. Dort errichtete diese städtische Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg Wohnhäuser für die vielen Speyer zugewiesenen Vertriebenen und Flüchtlinge. Das Gebiet wird auch als GEWO-Viertel bezeichnet.[5]

Erlich

Die Bebauung des Gebietes nördlich des Woogbaches mit Wohnhäusern begann, als die Gemeinnützige Baugenossenschaft in der südwestlichen Ecke des Gebietes 1927 begann, hinter der Baumwollspinnerei Einfamilienreihenhäuser für Arbeiter zu errichten. Der größte Teil des Gebietes wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg bebaut. Neben Geschosswohnungen um den Berliner Platz gibt es im Westen und Norden auch Gebiete mit Einfamilienhäusern. Das größte im Westen der Kurt-Schumacher-Straße, das von der Straße „Im Erlich“ erschlossen wird, wird wegen der Straßennamen, die nach bekannten Komponisten benannt wurden, auch Musikerviertel genannt.

Umgebung: Speyer-Nord und Gewerbegebiet Nord-West; Speyer-Südwest

Das Waldgebiet im Nordosten von Speyer-West, nordöstlich der Iggelheimer Straße, das den Stadtteil von dem Stadtteil Speyer-Nord, östlich der Schifferstadter Straße, trennte, ist inzwischen einem großen Gewerbe- und Industriegebiet Nord-West gewichen. Die Lücken dieses Gebietes wurden ebenfalls teilweise mit Wohnbebauung gefüllt. Als Grenze der Stadtteile gilt teils die Bahnlinie Speyer-Schifferstadt, teils die Iggelheimer Straße. In dem spitzen Geländeabschnitt zwischen diesen beiden Verkehrssträngen lag früher eine französische Kasernenanlage mit einem großen Fahrzeugdepot, das Lyauteygelände, heute das Gewerbegebiet Lyautey. Mit Speyer-Nord ist Speyer-West durch die Landwehrstraße verbunden, die nördlich des neuen Speyerer Friedhofes entlang der historischen Speyerer Landwehr bis zum Wartturm, früher der Wormser Warte verläuft.

Südlich von Speyer-West, die Grenze bildet die Dudenhofener Straße, und ebenfalls westlich der Kernstadt liegt Speyer-Südwest, ein Sondergebiet mit den Funktionen Kloster, Bildung, Universität, Forschung, Krankenversorgung, Sport und Erholung, das wie ein nach Osten zugespitzter Keil zwischen dem Stadtteil Speyer-West und dem westlichen Teil von Speyer-Süd (Oberkämmerer) liegt.

Burgfeldschule

Quellen und Nachweise

  • Flächennutzungsplan Speyer.
  • Karl Rudolf Müller: Die Mauern der Freien Reichsstadt Speyer als Rahmen der Stadtgeschichte. Bezirksgruppe Speyer des Historischen Vereins der Pfalz, Speyer 1994. (Beiträge zur Speyerer Stadtgeschichte 8)
  • Gemeinnützigen Baugenossenschaft Speyer EG (Hrsg.): Auch in Zukunft bewährten Zielen verpflichtet. 90 Jahre GBS 1919-2009. GBS, Speyer 2009, ISBN 978-3-87637-096-5.
  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 2. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.st-otto-speyer.de Rubrik "Kirchturm" anklicken.
  2. gut zu sehen auf Rudolf Müllers Karte vom Verlauf der Landwehr: Karl Rudolf Müller: Die Mauern der Freien Reichsstadt Speyer. Speyer 1994, S. 254, 267.
  3. Gemeinnützige Baugenossenschaft Speyer eG: Geschichte. (Memento des Originals vom 20. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gbs-speyer.de
  4. Gemeinnütziges Siedlungswerk Speyer GmbH.
  5. Gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungs GmbH. (Memento des Originals vom 21. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gewo-speyer.de

Weblinks

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Kirchen und Kindertagesstätten

Schulen

Behörden

Koordinaten: 49° 19′ 30″ N, 8° 25′ 4″ O

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