Skulpturen im Grugapark

Ernst Seger: Speerwerferin von 1937
Erstes Kunstwerk des Parks: das Reh von F. P. Zimmer
Georg Kolbe: Große Badende

Im Grugapark der Stadt Essen werden auf dem freien Gelände verteilt derzeit 44 Skulpturen und Kunstwerke gezeigt. Sie reichen von der Klassischen Moderne bis zur Zeitgenössischen Kunst und können unter anderem auf geführten Rundgängen besichtigt werden. Meist handelt es sich um überwiegend dauerhafte Leihgaben von Privatpersonen, Firmen, Stiftungen, Museen oder von Künstlern, deren Werke im geschützten Bereich präsentiert werden. Damit ist es der größte Skulpturenpark des Ruhrgebiets.[1] Zur Sammlung Grugapark gehören auch drei Kunstwerke, die sich außerhalb des Parks im Skulpturenensemble Moltkeplatz befinden und aus der Schenkung von Roger Schimanski stammen.

Geschichte

Der Grugapark wurde im Jahre 1929 als Große Ruhrländische Gartenbauausstellung (GRUGA) eröffnet. Hier wurde 1938 die zweite Reichsgartenschau und 1965 die achte Bundesgartenschau präsentiert.

Die erste Skulptur kam durch eine Schenkung mit der Eröffnung des Botanischen Gartens 1927, der Keimzelle des Grugaparks. Es war das bronzene Reh von F. P. Zimmer, einem Künstler, der später in Atlanta Kunstprofessor wurde und im Atlanta Botanical Garden einen zweiten Abguss des Rehs aufstellen ließ.

Zuletzt kamen im Oktober 2017 die Skulptur Imploded pyramid des Künstlers Ewerdt Hilgemann im Staudengarten[2] sowie im Frühjahr 2018 die Skulptur Lindwurm von Adolf Wamper hinzu.[3] Am 18. Oktober 2019 wurde die Skulptur Zwei Pferde als Leihgabe des Essener Künstlers Johannes Brus feierlich nahe der Tummelwiese eingeweiht.[1]

Werke im Einzelnen

  • Heinrich Adolfs: Kindergruppe (1936) aus Bronze, Fohlenhüter (1938) aus Muschelkalk und Flötenspiel (1951) aus Sandstein
  • Adam Antes: Auffliegender Schwan (1965) aus Bronze
  • Herbert Baumann: Sonnenscheibe (1961/62) aus Muschelkalk
  • Hermann Blumenthal: Florentiner Mann (um 1937) aus Bronze
  • Johannes Brus: Zwei Pferde aus Beton (2007)
  • Jörg Engelmann: Meteorit (1998) aus schwarzem Diabas
  • Joseph Enseling: Große Stehende (1932) aus Bronze und Friede (1939) aus Bronze
  • Hermann Geibel: Kind mit Blockflöte (1936/37) aus Bronze
  • Philipp Harth: Tiger (1936), Pferde (1937/38; befanden sich zuvor im Stadtgarten Essen), Auffliegender Reiher (1951) und Schreitende Störche (1957); alle aus Bronze
  • Alfred Hrdlicka: Der Große Geist (1971/73) aus Marmor
  • Ernst Hackländer: Junge mit Fisch (1930er Jahre) aus Bronze
  • Ewerdt Hilgemann: Imploded pyramid (2002) aus gebürstetem Edelstahl
  • Robert Ittermann: Hockender Knabe (1930er Jahre) aus Bronze
  • Klaus John: Faun (1940er Jahre) aus Beton
  • Rolf Jörres: Steinzeichen (1963) aus Muschelkalk
  • Fritz Klimsch: In Wind und Sonne (1936) aus Bronze
  • Georg Kolbe: Große Badende (1914) aus Bronze, stand bis Ende der 1980er Jahre auf dem Kennedyplatz in einem Brunnen
  • Bruno Krell: Kohlenträger (1958) aus Kalkstein
  • Walter E. Lemcke: Tänzerin (1953) und Krugträgerin; beide aus Bronze
  • Thomas Lenk: Schichtung (um 1970) aus 70 verzinkten Stahlplatten
  • Kurt Link: Trinkbrunnen (1965) aus Bronze
  • Herbert Lungwitz: Schwatzende Frauen (1954) aus Sandstein und Brunnen (1960) aus verchromtem Stahl
  • Gerhard Marcks: Großer Adam (1953) aus Bronze
  • Matschinsky-Denninghoff: Orion (1987) aus Chromnickelstahl
  • Henry Moore: Knife Edge (1961) aus Bronze
  • Heinz Neumann: Wandgitter (1965) aus Metall
  • James Reineking: Dislocator (1975–1977) aus Stahl
  • Auguste Rodin: Das Gebet - Torso de jeune femme (1906/09) aus Bronze
  • Thomas Rother: Großer Bollerwagen (1995) aus Holz
  • Richard Scheibe: Eos (1937) aus Bronze
  • Ernst Seger: Speerwerferin (1937) aus Bronze
  • Jean Sprenger: Mensch und Technik (1955) und Uwa (1950/51); beide aus Bronze
  • Milly Steger: Jungfrau (1905)
  • Heinz Theuerjahr: Falke aus verchromtem Stahl
  • Johanna Wagner: Mutter und Kind (1952) aus Kalkstein
  • Adolf Wamper: Lindwurm (1963) aus Betonguss mit Mosaiksteinen
  • Fritz Paul Zimmer: Reh (um 1926) aus Bronze

Nicht mehr im Grugapark vorhanden ist die Große Stehende aus dem Jahr 1932 von Josef Enseling, eine Bronzeskulptur, die südlich der Kranichwiese aufgestellt war. Auch das Alphabet des Lebens, eine Holzskulptur von Jems-Robert Koko Bi von der Elfenbeinküste und Eckhard Schulze-Fielitz ist nicht mehr vorhanden.

Die knapp drei Meter hohe Skulptur des Berliner Bären aus Anröchter Dolomit, die vom Bildhauer Herbert Lungwitz für den Grugapark erschaffen und am 19. September 1959 hier aufgestellt worden war, wurde am 10. Juli 1964 am nun Berliner Platz genannten Kreisverkehr im Essener Westviertel aufgestellt. In seinen steinernen Sockel sind die Worte Denkt an Berlin geprägt.[4] Die Skulptur war wegen Umbauten des Platzes seit 2007 eingelagert und ist 2012 am zwei Jahre zuvor fertiggestellten Kreisverkehr des Berliner Platzes vor der Agentur für Arbeit wieder aufgestellt worden. Seit 2016 steht das Erinnerungsmal unter Denkmalschutz.[5]

Der 1963 erschaffene Drachenbrunnen des Künstlers Adolf Wamper – er selbst nannte die Skulptur Lindwurm – der von Beginn an am 2011 geschlossenen Jugendhaus an der Papestraße in Holsterhausen stand, wurde mit rund 25.000 Euro saniert und am 8. Mai 2018 vor dem Kinderspielhaus im Grugapark eingeweiht. Ein Drittel der Kosten übernahm der Verein Freundeskreis Grugapark, sonst beteiligten sich Sponsoren, Politik und Verwaltung. Mit ihrem bunten Mosaik ist sie die einzige farbige Skulptur im Park.[3][6]

Die vollständigen Abbildungen aller Kunstwerke sind unter dem unten genannten Commons-Weblink zu finden.

Literatur

  • Julia Ruether: KunstWege – die Sammlung im Grugapark. 2013. Kunstführer mit Details zu jedem Kunstwerk im Park und dessen Künstler

Weblinks

Commons: Skulpturen im Grugapark – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Pressemeldung der Stadt Essen vom 18. Oktober 2019: "Zwei Pferde" – ein neues Kunstwerk für den Grugapark Essen
  2. Essener Grugapark erhält neue Großskulptur, Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 9. Mai 2018
  3. a b Eine Drachenskulptur ziert jetzt den Grugapark in Essen; In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 9. Mai 2018
  4. Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 9. Juli 1964: Feuerwerk über neuem „Berliner Platz“; abgerufen am 9. Mai 2018
  5. Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen, Berliner Bär; abgerufen am 9. Mai 2018
  6. Grugapark-Stiftung: Stiftungsverein unterstützt Umzug des Drachenbrunnens; abgerufen am 9. Mai 2018

Koordinaten: 51° 25′ 41″ N, 6° 59′ 13″ O

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Sculpture (1937/8) by Philipp Harth in the Grugapark Essen/Germany.
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Skulptur in der Gruga, Essen. von Georg Kolbe, 1914.
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Skulptur im Grugapark Essen: Ernst Seger, Speerwerferin 1937
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Sculpture Schwatzende Frauern (1954) by Herbert Lungwitz in the Grugapark Essen/Germany.
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Skulptur im Grugapark Essen: Gerhard Marcks, Großer Adam 1953
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Sculpture Sonnenscheibe (1961/62) by Herbert Baumann in the Grugapark Essen/Germany
Reh, F.P. Zimmer, Grugapark Essen.JPG
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Das Reh von F.P. Zimmer im Grugapark Essen
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Skulptur "Meteorit" von Jörg Engelmann im Grugapark Essen
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Skulptur im Grugapark Essen: Alfred Hrdlicka, Der große Geist 1971-1973
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Sculpture Orion (1987) by Matschinsky-Denninghoff in the Grugapark Essen/Germany
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Sculpture Hockender Knabe (1930?) by Robert Ittermann in the Grugapark Essen/Germany