Sistan und Belutschistan

استان سيستان و بلوچستان
Sistan und Belutschistan
BahrainKatarOmanKuwaitTürkeiArmenienAserbaidschanTurkmenistanAfghanistanPakistanIrakSaudi-ArabienVereinigte Arabische EmirateSistan und BelutschistanSüd-ChorasanKerman (Provinz)HormozganFarsBuschehr (Provinz)Yazd (Provinz)Razavi-ChorasanNord-ChorasanGolestan (Provinz)MāzandarānSemnan (Provinz)Teheran (Provinz)Alborz (Provinz)Ghom (Provinz)Tschahār Mahāl und BachtiyāriKohgiluye und Boyer AhmadChuzestanIlam (Provinz)LorestanMarkaziIsfahan (Provinz)GilanArdabil (Provinz)Qazvin (Provinz)Hamadan (Provinz)Kermanschah (Provinz)KordestānOst-AserbaidschanZandschan (Provinz)West-AserbaidschanLage der Provinz Sistan und Belutschistan im Iran
Über dieses Bild
Lage der Provinz Sistan und Belutschistan im Iran
Basisdaten
StaatIran
HauptstadtZahedan
Fläche181.785 km²
Einwohner2.775.014 (Volkszählung 2016)
Dichte15 Einwohner pro km²
ISO 3166-2IR-11
Koordinaten: 27° 56′ N, 60° 41′ O
Klimadiagramm von Sistan und Belutschistan

Sistan und Belutschistan (persisch سيستان و بلوچستان) ist eine der 31 Provinzen des Iran. Die Hauptstadt ist Zahedan. In der südost-iranischen Provinz leben 2.775.014 Menschen (Volkszählung 2016).[1] Die Provinz umfasst 181.785 Quadratkilometer und hat eine Bevölkerungsdichte von 15 Einwohner pro Quadratkilometer.

Mit einem Wert von 0,673 erreicht Sistan und Belutschistan den letzten Platz unter allen iranischen Provinzen im Index der menschlichen Entwicklung.[2]

Geographie

Die Provinz Sistan und Belutschistan liegt im Südosten des Landes und grenzt an Pakistan und Afghanistan sowie die Provinzen Süd-Chorasan, Kerman und Hormozgan. Die Hauptstadt Zahedan ist mit 567.449 Einwohnern (Volkszählung 2006) die größte Stadt der Provinz.

Im Norden der Provinz liegt das Gebiet Sistan. Im Mittelalter lag ungefähr dort die größere historische Region Zabulistan („Zāvolestān“), das Stammland des mythischen Helden Sām.[3]

Der Süden der Provinz besteht aus dem iranischen Teil der Region Belutschistan und gehörte einst zu den historischen Regionen Gedrosien und Makran.

Die Jahresdurchschnittstemperatur der Provinz beträgt 20,8 Grad Celsius. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 33,1 Grad Celsius, der kälteste der Januar mit 7,5 Grad Celsius im Mittel. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt 80 Millimeter. Der meiste Niederschlag fällt zwischen Oktober und März mit 8 bis 15 Millimetern im Monatsmittel, die übrige Jahreszeit ist praktisch niederschlagsfrei.

Verwaltungsgliederung

Verwaltungsgliederung der Provinz Sistan und Belutschistan

Sistan und Belutschistan gliedert sich in 22 Landkreise:

  • Bampur
  • Chasch
  • Dalgan
  • Hamun
  • Hirmand
  • Iranschahr
  • Fanudsch
  • Golshan
  • Konarak
  • Mehrestan
  • Mirdschaweh
  • Nikshahr
  • Nimruz
  • Qasr-e Qand
  • Saravan
  • Sarbaz
  • Sib o Soran
  • Taftan
  • Tschahbahar
  • Zabol
  • Zahedan
  • Zehak

Bevölkerung

Farah Pahlavi besucht eine Schule in Sistan-Balutschistan (1965)

Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Belutschi sprechenden Belutschen, deren Siedlungsgebiet sich über den Osten Irans, Süden Afghanistans und Südwesten Pakistans erstreckt. Von den Belutschen können die Sistani als Untergruppe unterschieden werden. Die Abgrenzung erfolgt nach ihrem gleichnamigen Siedlungsgebiet und ihrem lokalen, Sistani genannten Dialekt der persischen Sprache.[4]

Als erste Identität geben Belutschen ihre Ethnie an, danach bezeichnen sie sich als Muslime (meistens Sunniten) und erst dann tragen sie eine nationale Identität (das heißt Iraner, Afghane, Pakistaner).

Die Gattin des Schahs, Farah Pahlavi, unternahm ihre erste Reise in die Provinzen Irans im Dezember 1965 nach Sistan und Baluchisten. Sie beschreibt die Baluchen in ihrem Reisebericht als groß, schlank, mit dunklem Teint, tief schwarzen Augen, langen knochigen Nasen und festen Wangenknochen. Die Augen der Frauen würden die Dunkelheit der Wüste Kawir ausstrahlen mit kräftig gezeichneten Augenbrauen. Ihre Figur sei schlank und wohlproportioniert.[5]

(c) Fars Media Corporation, CC BY 4.0
Präsentation handgemachter Teppiche

Die Bevölkerung ist sehr arm, obwohl die Provinz über reiche Bodenschätze wie Gold, Diamanten, Silber, Chromid, Kupfer und andere Metalle verfügt, die allerdings damals noch nicht erschlossen waren.

Wirtschaft

Die Landwirtschaft leidet unter Hitze und Dürre sowie einem allgemeinen Wassermangel. In früheren Jahren lag in der Provinz das Zentrum des Zuckerrohranbaus.

Hochschulen

  • Universität von Sistan und Belutschistan at Zahedan
  • Zabol Universität
  • Islamische Azad-Universität zu Irānschahr
  • Islamische Azad-Universität zu Zahedan
  • Zahedan Universität der Medizinischen Wissenschaften
  • Zabol Universität der Medizinischen Wissenschaften
  • Internationale Universität zu Chabahar

Sehenswürdigkeiten

In Sistan liegt unter anderem Schahr-e Suchte, der größte prähistorischer Fundort im Iran.

Literatur

  • Clifford Edmund Bosworth: Sistan and Its Local Histories. In: Iranian Studies. Band 33, Nr. 1/2, Winter–Frühjahr 2000, S. 31–43.
  • Nasrollah Kasraian, Ziba Arshi: Our Homeland Iran. Sekké Press, Iran 1990; 10. Auflage ebenda 1998, ISBN 964-6194-91-5, Foto-Nr. 141–147.
  • Clifford Edmund Bosworth: Sīstān. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Band 9, 1997, S. 681–685.

Weblinks

Commons: Sistan und Belutschistan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. City Population: Iran – Städte und Provinzen.
  2. Sub-national HDI - Area Database - Global Data Lab. Abgerufen am 22. Oktober 2022 (englisch).
  3. Jürgen Ehlers (Hrsg. und Übers.): Abū'l-Qāsem Ferdausi. Rostam - Die Legenden aus dem Šāhnāme. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2002, S. 369, 371 f.
  4. Mahdi Darius Nazemroaya: Destabilizing Baluchistan, Fracturing Pakistan. The Triangle of Jundallah, the Taliban, and Sipah-e-Sahaba. globalresearch.ca, 2. November 2009
  5. Mansore Pirnia: Safar Nameh Shahbanu (Buch der Reisen der Schahbanu). Mehr, Iran 1992, S. 13–14.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Iran.svg
Flagge des Irans. Die dreifarbige Flagge wurde 1906 eingeführt, aber nach der Islamischen Revolution von 1979 wurden die Arabische Wörter 'Allahu akbar' ('Gott ist groß'), in der Kufischen Schrift vom Koran geschrieben und 22-mal wiederholt, in den roten und grünen Streifen eingefügt, so daß sie an den zentralen weißen Streifen grenzen.
Ghaleh naseri.jpg
Autor/Urheber: Nightryder84 , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Chabahar coast, Iran
Registration of Sistan's handmade carpet at WIPO, Ceremony in Zabol University (13961103000976636523283876605819 15038).jpg
(c) Fars Media Corporation, CC BY 4.0
The hand-woven carpets produced in the southeastern Iranian region of Sistan have been registered internationally by the World Intellectual Property Organization. read more
Chabahar coast.jpg
Autor/Urheber: Nightryder84 , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Chabahar coast, Iran
Klimadiagramm-deutsch-Seistan-Iran.png
Autor/Urheber: Hedwig in Washington, Lizenz: CC BY 2.5
Klimadiagramm nach Walter und Lieth, metrisch, °Celsius und Millimeter, erstellt mit Geoklima 2.1
University of Sistan and Baluchestan.JPG
University of Sistan and Baluchestan Amphitheater
Fpsistan1965.jpg
Shahbanu Farah Pahlavi, visiting a school in Sistan-Balutschistan province (1965)
Sab fort.jpg
Autor/Urheber: Nightryder84 , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Sab Fort, Sistan and baluchestan, Iran.
Sistan and Baluchistan in Iran.svg
Autor/Urheber: TUBSEmail Silk.svg Gallery, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Lage der Provinz XY (siehe Dateiname) in Iran.
Sistan and Baluchestan.svg
Autor/Urheber: Ali Zifan, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Sistan and Baluchestan counties.
Zahedan Railway Station.jpg
Autor/Urheber: Drsaeed90, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Zahedan