Simon Yates (Radsportler)

Simon Yates
Simon Yates (2014)
Simon Yates (2014)
Zur Person
Geburtsdatum7. August 1992
NationVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
DisziplinStraße, Bahn
FahrertypRundfahrer (Straße)
Ausdauer (Bahn)
Körpergröße172 cm
Renngewicht58 kg
Zum Team
Aktuelles TeamJayco AlUla
FunktionFahrer
Doping
März–Juli 2016Terbutalin
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
2013Team 100 % Me
Internationale Team(s)
2014–Orica / Mitchelton / BikeExchange / Jayco AlUla
Wichtigste Erfolge
Letzte Aktualisierung: 13. Juli 2023

Simon Philip Yates (* 7. August 1992 in Bury) ist ein britischer Radrennfahrer. Er ist der Gesamtsieger der Vuelta a España 2018. Auch sein Zwillingsbruder Adam ist Radrennfahrer.

Sportliche Karriere

Zunächst war Simon Yates vor allem auf der Bahn erfolgreich. 2010 gewann er im Velodromo Fassa Bortolo im italienischen Montichiari gemeinsam mit Daniel McLay Junioren-Weltmeister im Zweier-Mannschaftsfahren; in der Mannschaftsverfolgung errang er gemeinsam mit McLay, Sam Harrison und Owain Doull die Silbermedaille. Beim Lauf des Bahnrad-Weltcups 2010/11 in Peking belegte er im Januar 2011 den dritten Platz in der Mannschaftsverfolgung (mit Mark Christian, Erick Rowsell und Andrew Fenn). 2012 wurde er nationaler Meister im Omnium.

2013 wurde Simon Yates in Minsk Weltmeister im Punktefahren. Auf der Straße gewann er im selben Jahr sowohl zwei Etappen der Tour de l’Avenir wie auch eine Etappe der Tour of Britain.

Für die Saison 2014 erhielt er einen Vertrag bei UCI WorldTeam Orica-GreenEdge. 2014 gewann Yates die Bergwertung der Tour of Alberta und dazu die Nachwuchswertung bei der Slowenien-Rundfahrt. Zudem errang er Platz drei bei den britischen Straßenradmeisterschaften. 2015 holte er sich die Nachwuchswertung beim Critérium du Dauphiné und Platz fünf in der Gesamtwertung. Das gleiche Resultat hatte der junge Brite bei der Baskenland-Rundfahrt inne.

Am 12. März 2016 wurde Yates nach der sechsten Etappe von Paris–Nizza positiv auf das verbotene Mittel Terbutalin getestet. Sein Team Orica GreenEdge erklärte, der Fehler liege beim Teamarzt, der es versäumt habe, für Yates eine Ausnahmegenehmigung für dieses Asthmamittel zu beantragen.[1] Er wurde wegen „unbeabsichtigten Dopings“ vier Monate gesperrt.[2] Wegen der Sperre konnte er nicht die Tour de France 2016 bestreiten.

Simon Yates im Weißen Trikot des Führenden in der Nachwuchswertung bei der Tour de France 2017

Wenige Tage nach Ablauf der Dopingsperre siegte er beim spanischen Eintagesrennen Prueba Villafranca de Ordizia. Bei der anschließenden Vuelta a España 2016 gewann Yates die hügelige sechste Etappe nach einer Attacke vier Kilometer vor dem Ziel. In der Gesamtwertung dieser Grand Tour wurde er Sechster.[3] Im Jahr darauf startete er bei der Tour, gewann die Nachwuchswertung und wurde Siebter der Gesamtwertung.

Yates im Rosa Trikot auf der 19. Etappe des Giro d’Italia 2018

Beim Giro d’Italia 2018 übernahm Yates auf der 6. Etappe mit Bergankunft auf dem Ätna das Maglia Rosa und gewann danach drei Etappen, darunter die Bergankunft der 9. Etappe auf dem Campo Imperatore, brach aber auf der 19. Etappe ein und verlor 39 Minuten auf den Tagessieger und neuen Gesamtführenden Froome.[4] Yates beendete die Rundfahrt auf dem 21. Gesamtrang.

Im Herbst desselben Jahres gewann er die Gesamtwertung der Vuelta a España 2018 – im Gegensatz zum Giro d’Italia – mit einer konservativen Strategie. Nachdem er auf der bergigen neunten Etappe die Gesamtführung übernommen hatte, gab er sie auf der 12. Etappe an den Ausreißer Jesús Herrada ab,[5] um sie zwei Tage später mit einem Sieg bei einer Bergankunft zu erobern. Er schonte sich anschließend für die letzten beiden Bergetappen in Andorra, bei denen er seinen Vorsprung ausbaute.[6] Bei der Tour de France 2019 entschied er zwei Etappen für sich und wurde 49. in der Gesamtwertung. 2020 gewann er zwei Etappen von Tirreno–Adriatico.

Vor dem Start zur achten Etappe musste Yates den Giro d’Italia 2020 abbrechen, weil er am Morgen des Tages positiv auf COVID-19 getestet worden war. Zu diesem Zeitpunkt lag er auf Rang 21 der Gesamtwertung.[7]

Im Frühjahr 2021 gewann er die Tour of the Alps. Beim anschließenden Giro d’Italia 2021 gewann er die Bergankunft der 19. Etappe und wurde Gesamtdritter. Er bestritt die Tour de France 2021, musste die Rundfahrt aber auf der 13. Etappe aufgrund eines Sturzes aufgeben. Bei den Olympischen Spielen in Tokio belegte er im Straßenrennen den 17. Rang.[8]

Simon Yates gewann die Abschlussteappe bei Paris–Nizza 2022 und wurde Gesamtzweiter. Beim Giro d’Italia gewann er das Einzelzeitfahren der zweiten Etappe, verlor auf der neunten Etappe bei der Bergankunft am Blockhaus jedoch viel Zeit und rutschte in der Gesamtwertung auf den 25. Rang ab.[9] Er entschied anschließend die 14. Etappe in Turin für sich und gab die Rundfahrt während der 17. Etappe auf. Bei der Vuelta a España lag er nach der zehnten Etappe auf dem fünften Gesamtrang, ehe er die Rundfahrt aufgrund eines positiven COVID-19-ests verlassen musste.[10]

Die Saison des Jahres 2023 begann Simon Yates mit dem zweiten Gesamtrang bei der Tour Down Under. Er wurde Zweiter der Auftaktsetappe der Tour de France hinter seinem Zwillingsbruder Adam und schließlich Gesamtvierter der Rundfahrt.

Erfolge

Bahn

2010
2012
  • Britischer Meister – Mannschaftsverfolgung mit Owain Doull, Sam Harrison und Alistair Slater
  • Britischer Meister – Madison mit Mark Christian
2013
  • Regenbogentrikot Weltmeister – Punktefahren

Straße

2011
2013
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023

Grand-Tour-Platzierungen

Grand Tour2014201520162017201820192020202120222023
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro218DNF3DNF
Gelbes Trikot Tour de FranceTourDNF89749DNF4
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVuelta6441DNF
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Weblinks

Commons: Simon Yates – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tatyana Zenkovich: Ex-Bahn-Weltmeister Yates positiv auf Doping getestet. In: wn.de. 29. April 2016, abgerufen am 29. April 2016.
  2. Simon Yates handed four-month 'non-intentional' doping ban –. 17. Juni 2016, abgerufen am 28. Oktober 2017 (englisch).
  3. Simon Yates setzt sich mit perfektem Timing durch. radsport-news.com, 25. August 2016, abgerufen im Januar 2016.
  4. Krank und ausgebrannt stürzen Pinot und Yates im Giro-Finale ab. In: radsport-news.com. 26. Mai 2018, abgerufen am 27. Mai 2018.
  5. Herrada holt Rot, weil die Konkurrenz die Verantwortung scheut. In: radsport-news.com. 7. September 2018, abgerufen am 16. September 2018.
  6. Yates nach Giro-Absturz mit neuer Taktik zum Vuelta-Coup. In: radsport-news.com. 16. September 2018, abgerufen am 16. September 2018.
  7. Tour d’Italie: abandon de Simon Yates positif au Covid-19. In: lesoir.be. 10. Oktober 2020, abgerufen am 10. Oktober 2020 (französisch).
  8. Simon Yates. Abgerufen am 13. August 2023.
  9. Nach Klatsche am Blockhaus: Simon Yates setzt den Giro fort. In: radsport-news.com. 16. Mai 2022, abgerufen am 13. August 2023.
  10. Stephen Farrand, Daniel Ostanek last updated: Yates and Sivakov forced to withdraw from Vuelta a España following COVID-19 positives. 31. August 2022, abgerufen am 13. August 2023 (englisch).

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Simon Yates at stage 5 of the 2014 Tour of Alberta