Schwarzbach (Blies)

Schwarzbach
im Quellgebiet auch Burgalb
Flussverlauf (siehe OSM)

Flussverlauf (siehe OSM)

Daten
GewässerkennzahlDE: 26426
LageDeutschland
FlusssystemRhein
Abfluss überBlies → Saar → Mosel → Rhein → Nordsee
Burgalbursprungam Westhang des Steinbergs
49° 19′ 36″ N, 7° 48′ 50″ O
Quellhöhe432 m ü. NHN[1]
Mündungbei Einöd von links in die BliesKoordinaten: 49° 15′ 55″ N, 7° 18′ 27″ O
49° 15′ 55″ N, 7° 18′ 27″ O
Mündungshöheca. 220 m ü. NHN[2]
Höhenunterschiedca. 212 m
Sohlgefälleca. 4,2 ‰
Länge50,6 km, mit Moosalbe 62,8 km, mit Moosalbe und Aschbach 67,3 km[3]
Einzugsgebiet1.151,548 km²[4]
Abfluss am Pegel Contwig[5]
AEo: 529,6 km²
Lage: 9,5 km oberhalb der Mündung
NNQ (08.08.1976)
MNQ 1953–2007
MQ 1953–2007
Mq 1953–2007
MHQ 1953–2007
HHQ (21.12.1993)
550 l/s
2,26 m³/s
5,03 m³/s
9,5 l/(s km²)
24,4 m³/s
60,3 m³/s
Abfluss am Pegel Einöd[6]NNQ
MNQ
MQ
MHQ
HHQ
4,14 m³/s
5,41 m³/s
10,4 m³/s
94 m³/s
220 m³/s
Linke Nebenflüsse→ Zuflüsse
Rechte Nebenflüsse→ Zuflüsse
Durchflossene SeenBurgalbweiher, Pferdsbrunnenweiher, Schwarzbachtalweiher
Durchflossene StauseenClausensee
MittelstädteZweibrücken, Homburg
GemeindenLeimen, Waldfischbach-Burgalben, Thaleischweiler-Fröschen, Rieschweiler-Mühlbach, Dellfeld, Contwig
Ritterstein 245: Schwarzbachursprung

Ritterstein 245: Schwarzbachursprung

Clausensee nach Westen (in Fließrichtung des Schwarzbachs)

Clausensee nach Westen (in Fließrichtung des Schwarzbachs)

Schwarzbach (Bildmitte) von der Heidelsburg aus betrachtet

Schwarzbach (Bildmitte) von der Heidelsburg aus betrachtet

Der Schwarzbach, im Quellgebiet auch Burgalb, ist ein rund 50 km langer linker Nebenfluss der Blies, an dessen Einzugsgebiet die Länder Rheinland-Pfalz und Saarland Anteil haben. Außer dem größten Teil des Zweibrücker Westrichs entwässert der Schwarzbach mit seinen Zuflüssen den gesamten westlichen Pfälzerwald. Sein Flusssystem ist damit neben dem der Lauter (am Oberlauf Wieslauter), der Queich und des Speyerbachs eines der vier großen dieses Mittelgebirges.

Geographie

Verlauf

Der Schwarzbach besitzt drei Quellbäche, die im zentralen Pfälzerwald südlich des Weilers Johanniskreuz und westlich der Wasserscheide zwischen Oberrhein und Mosel entspringen. Die nördlichste der drei Quellen, die auf etwa 432 m Höhe[1] sogleich den 40 m langen und 15 m breiten Burgalbweiher füllt, gilt als Hauptquelle und wird, markiert mit dem Ritterstein 101, als Burgalbsprung bezeichnet. Die südöstliche ist der Pferdsbrunnen[7] auf etwa 438 m Höhe (). Die dritte und südlichste Quelle ist der in 415 m Höhe gelegene Teufelsbrunnen (), der ein 250 m kurzes linkes Nebenbächlein von Süden her zum Bach vom Pferdbrunnen speist. Die drei entspringen im Abstand von allenfalls 1 km nordwestlich, südlich und südwestlich des 527,9 m hohen Steinberg-Gipfels. Der südwärts laufende Quellbach vom Burgalbsprung und der mitsamt seinem längeren Quellast zusammen westwärts fließende Zweig des sogenannten Pferdsbachs, der den Abfluss der beiden anderen Quellen heranführt, vereinen sich nach jeweils rund 1 km Lauf und mit Teileinzugsgebieten von jeweils etwa 2,5 km² auf etwa 370 m Höhe im 30 m langen und 12 m breiten Pferdsbrunnenweiher() zum Schwarzbach. Die Stelle wird vom Ritterstein 245 als Schwarzbachursprung bezeichnet.

Das bis 200 m eingetiefte Schwarzbachtal verläuft nördlich und westlich von Leimen in generell südwestlicher Richtung. Der erste große Weiher, den der Schwarzbach durchfließt, ist der 175 m lange und bis zu 45 m breite Schwarzbachtalweiher. Hier mündet auch aus dem Groß-Kirch-Tal von links der Ramschelbach. Später mündet von links der Rauschenbach, und unterhalb des aufgestauten Clausensees folgen von rechts das Hunds- sowie das Dinkelsbächel. Bei Waldfischbach-Burgalben, wo der Schwarzbach das geschlossene Waldgebiet verlässt, mündet von rechts aus Norden die hier rund dreimal so mächtige und 12 km längere Moosalbe, die vor Ort meist Moosalb genannt wird. Beim Weiler Biebermühle fließt von links die Rodalb aus Südosten zu, bei Thaleischweiler-Fröschen von rechts aus Norden die Wallhalb. Über Rieschweiler-Mühlbach, Dellfeld – hier endet das namentliche Schwarzbachtal – und Contwig gelangt der Schwarzbach nach Zweibrücken, wo zunächst von rechts der Auerbach und dann von links der dem Schwarzbach ebenbürtige[8][9] Hornbach zufließt.

Etwa 1,5 km nach dem Passieren der Grenze zum Saarland mündet der Schwarzbach beim Homburger Stadtteil Einöd von links in die Blies, die nach weiteren 45 km Lauf die Saar erreicht. Am Zusammenfluss führt der Schwarzbach mit 10,7 m³/s[5] etwas mehr als doppelt so viel Wasser wie die Blies, deren Wert oberhalb der Einmündung bei 5 m³/s liegt. An seiner Mündung ist der Schwarzbach wenige Kilometer kürzer als die Blies.[3]

Der 50,5 km lange Lauf Schwarzbachs endet ungefähr 212 Höhenmeter unterhalb seiner Hauptquelle, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 4,2 ‰.

Zuflüsse

  • Pferdsbach (links), 0,7 km
  • Hölzenklingbächel (links), 0,8 km
  • Ramschelbach (links), 3,3 km
  • Kleinkirchtalbach (links), 1,8 km
  • Schleifenbächel (links), 1,3 km
  • (Bach am Fallensteig) (links), 0,4 km
  • Hahnenseybach (rechts), 2,5 km
  • (Bach im Staatsforst Johannis) (rechts), 0,5 km
  • (Bach am Rappersborner Fels) (rechts), 0,6 km
  • Rauschenbach (links), 1,7 km
  • Hermersbächel (rechts), 0,9 km
  • Hundsbächel (rechts), 4,2 km
  • Dinkelsbächel (rechts), 1,9 km
  • Hollertalbach (links), 1,4 km
  • (Bach am Forsthaus Heidelsburg) (links), 0,1 km
  • Dietersbach (links), 1,3 km
  • Moosalbe (rechts), 25,8 km
  • Klapperbach (rechts), 5,3 km
  • Schorbächel (rechts), 1,6 km
  • Rodalb (links), 25,8 km
  • (Bach aus der Alschbacher Klamm) (rechts), 0,5 km
  • (Bach aus der Rieslochklamm) (rechts), 2,4 km
  • (Bach vom Kühlbrunnen) (links), 0,4 km
  • Höhfröschener Bach (links), 2,2 km
  • Kleiner Froschgraben[10] (links), 0,3 km
  • Runzenbach (rechts), 0,4 km
  • Wallhalb (rechts), (mit Stuhlbach[11]) 18,7 km
  • Floßbach (rechts), 0,8 km
  • Mohrbach (links), 2,0 km
  • Sulzgraben oder Hintersbach (rechts), 2,1 km
  • Jägerbach (rechts), 2,5 km
  • Marbach (rechts), 1,2 km
  • Aschbach (links), 5,8 km
  • (Bach vom Weihertalkopf) (links), 0,8 km
  • Aschbach (links), 0,1 km
  • (Bach am Ehringer Wald) (links), 0,5 km
  • Stambach (rechts), 2,8 km
  • Hohlbach (rechts), 1,7 km
  • (Bach am Mühlberg) (links), 1,1 km
  • Contwiger Graben (rechts), 1,0 km
  • Gartengraben (rechts), 0,4 km
  • Wiesengraben (rechts), 0,2 km
  • (Gewässer am Bettelmannsfels) (rechts), 0,4 km
  • Fasaneriebach (links), 0,9 km
  • Auerbach (rechts), 16,5 km
  • Bombach (rechts), 2,3 km
  • Bleicherbach (links), 1,0 km
  • (Bach aus der Quelle von Ernstweiler) (rechts), 1,1 km
  • Bautzenbach (Jammertalbach) (rechts), 3,7 km
  • Hornbach (links), 32,8 km
  • Dörmersklamm (links)
  • Hungerbergbach (links)
  • Kandelgrundbach (rechts)

Auensedimente

In den Auen des Schwarzbachs und seiner Nebenbäche lagern insgesamt rund 52,7 Millionen Tonnen sandig-lehmiger Auensedimente, die aus einem durchschnittlichen Bodenabtrag von 9,3 bis 15,5 cm im gesamten Einzugsgebiet resultieren. Als Ursache werden Waldrodung und historische Landwirtschaft angenommen.[12]

Sehenswürdigkeiten

Felsformation bei der Heidelsburg

Sehenswürdigkeiten am Schwarzbach oder auf den Höhen, die ihn umgeben, sind unter Schwarzbachtal aufgeführt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Waren früher die Forstwirtschaft und später auch die Schuhindustrie beherrschende Wirtschaftsbereiche in der Gegend des Schwarzbachs, so dient heute immer mehr der Tourismus als Erwerbsquelle. Insbesondere die Gegend des mittleren Schwarzbachs auf den rund 25 km zwischen dem Clausensee und der Ortsgemeinde Dellfeld wird unter dem Namen Schwarzbachtal vermarktet.

Verkehr

Schwarzbachtalbrücke (A 62)

Mit Ausnahme der ersten knapp 10 km wird der Schwarzbach von öffentlichen Straßen begleitet. Oberhalb von Burgalben ist dies die nach Leimen führende Kreisstraße 32, zwischen Waldfischbach-Burgalben und Biebermühle die Bundesstraße 270 (KaiserslauternPirmasens). Bis Dellfeld verläuft dann die Landesstraße 477, unterhalb die Bundesstraße 10 am Schwarzbach entlang; südlich parallel hierzu wurde in den 1970er Jahren der Abschnitt Zweibrücken–Pirmasens der Autobahn 8 gebaut.

Entlang des Schwarzbachs verläuft zwischen Waldfischbach-Burgalben und Biebermühle die Biebermühlbahn (Kaiserslautern–Pirmasens), zwischen Biebermühle und der Mündung in die Blies die Bahnstrecke Landau–Rohrbach.

Zwischen dem Weiler Biebermühle und der Doppelgemeinde Thaleischweiler-Fröschen wird das Schwarzbachtal überspannt von der 700 m langen und 100 m hohen Schwarzbachtalbrücke, dem längsten Brückenbauwerk der Autobahn 62.

2,5 km nördlich von Rieschweiler-Mühlbach liegt auf der Sickinger Höhe der kleine Flugplatz Pottschütthöhe. Er ist für Flugzeuge, Helikopter und Ballone bis zehn Tonnen zugelassen und wird von drei Luftsportvereinen bedient.

Weblinks

Commons: Schwarzbach (Blies) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Höhe und Lage des Burgalbursprungs auf: Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 5. Januar 2021.
  2. Messung anhand Deutscher Grundkarte 1:5000
  3. a b Ausmessung auf topographischer Karte 1:25.000.
  4. GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
  5. a b Pegel Contwig / Schwarzbach - Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz
  6. Pegel Einöd
  7. Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
  8. Pegel Althornbach 2 / Hornbach - Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz
  9. Abflusscharakteristika von Schwarzbach und Hornbach. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juli 2011; abgerufen am 9. Januar 2012.
  10. Mündet in den Froschgraben, einen Nebenarm des Schwarzbachs.
  11. Rechter Quellbach.
  12. Christian Stolz: Budgeting soil erosion from floodplain and alluvial fan sediments in the western Palatinate Forest (Pfälzerwald, Germany). In: Zeitschrift für Geomorphologie. N. F. 55, 4, 2011, ISSN 0372-8854, S. 437–461 (englisch).

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Karte des Flussgebietes des Schwarzbachs, Nebenfluss der Blies; der Nebenfluss Hornbach ist als dritter Hauptarm der Blies ebenfalls hervorgehoben.
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Schwarzbach Valley near Waldfischbach-Burgalben, Palatinate/Germany
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Der Schwarzbach ist ein rund 50 Kilometer langer linker Nebenfluss der Blies, an dessen Einzugsgebiet die Länder Rheinland-Pfalz und Saarland Anteil haben.
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Sandstone Rocks near Heidelsburg (Roman castle), Pfälzerwald/Germany
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Ritterstein Nummer 101, Burgalbsprung
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Rivermouth Blies Schwarzbach Einöd (Saar)
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Ritterstein Nummer 245, Schwarzbach - Ursprung