Schobergruppe

Schobergruppe
Übersichtskarte der Schobergruppe

Übersichtskarte der Schobergruppe

Die Schobergruppe gesehen von der Kreuzeckgruppe
(c) Tesla Delacroix, CC BY-SA 4.0

Die Schobergruppe gesehen von der Kreuzeckgruppe

Höchster GipfelPetzeck (3283 m ü. A.)
LageKärnten und Tirol, Österreich
Teil derZentralen Ostalpen
Einteilung nachAVE 41
Koordinaten46° 57′ N, 12° 48′ O
GesteinAltkristallin
Fläche411,8 km²
p5

Die Schobergruppe ist eine Gebirgsgruppe der Zentralen Ostalpen. Sie befindet sich in österreichischen Bundesländern Kärnten und Tirol und südlich des Alpenhauptkamms. Namensgebender Gipfel ist der markante Hochschober, höchster Gipfel ist das Petzeck mit einer Höhe von 3283 m ü. A.. Sie umschließt hufeisenförmig das Debanttal und ist durch das Peischlachtörl von der nördlich gelegenen Glocknergruppe getrennt. Größere Teile der Schobergruppe sind Teil des Nationalparks Hohe Tauern.

Die Schobergruppe zählt mit einer Größe von knapp über 400 km² zu den kleinsten Gebirgsgruppen der Ostalpen nach der Einteilung des Alpenvereins, unterscheidet sich jedoch deutlich von ihren Nachbar-Gruppen. Das Hochgebirge besteht vor allem aus Paragesteinen des Altkristallins, insbesondere Glimmerschiefer und Paragneis. Ihr Aussehen ist geprägt von meist dicht gedrängten Gipfeln ähnlicher Höhe aus rötlichem oder bläulichem Gestein, die mit ihren markanten Graten zahlreiche Karseen umschließen. Eine Vergletscherung ist kaum ausgeprägt. Die Schobergruppe ist touristisch nur mäßig frequentiert.

Begriffsgeschichte

Konzept und Name der Schobergruppe wurde 1845 von Adolf Schaubach in seinem Standardwerk Die Deutschen Alpen als Glockner-Schobergruppe eingeführt, die neben der Schobergruppe auch die Glockner- und Granatspitzgruppe umfasste. Den Namen wählte Schaubach nach dem Hochschober, dem seiner Ansicht nach höchsten Berg südlich des Peischlachtörls.[1] Als Carl Sonklar 1866 die Gebirgsgruppe der Hohen Tauern einführte, übernahm er auch die Schobergruppe von Schaubach als nunmehr eigenständige Untergruppe.[2]

Lage und benachbarte Gebirgsgruppen

Im Westen der Gruppe verläuft das Kalser Tal und das Iseltal mit der Felbertauernstraße, im Süden befindet sich Lienz, die Bezirkshauptstadt von Osttirol und im Osten verläuft das Mölltal mit der südliche Zufahrt zur Großglockner-Hochalpenstraße.

Die Schobergruppe grenzt an die folgenden anderen Gebirgsgruppen der Alpen:

Gipfel

Sämtliche benannte Dreitausender in der Schobergruppe:[3]

Die Schobergruppe vom Straßboden (2401 m), links das Debanttal.
Glödis, ein markanter Karling
Gradensee mit Petzeck
  • Petzeck 3283 m ü. A.
  • Roter Knopf 3281 m ü. A.
  • Großer Hornkopf 3251 m ü. A.
  • Hochschober 3242 m ü. A.
  • Glödis 3206 m ü. A.
  • Kleiner Hornkopf 3194 m ü. A.
  • Kruckelkopf 3181 m ü. A.
  • Kristallkopf 3160 m ü. A.
  • Hoher Klammerkopf 3155 m ü. A.
  • Östlicher Klammerkopf 3153 m ü. A.
  • Großer Friedrichskopf 3134 m ü. A.
  • Westlicher Klammerkopf 3126 m ü. A.
  • Westlicher Niederer Klammerkopf 3125 m ü. A.
  • Hoher Perschitzkopf 3125 m ü. A.
  • Böses Weibl 3119 m ü. A.
  • Kleinschober 3119 m ü. A.
  • Südlicher Klammerkopf 3117 m ü. A.
  • Nördliche Talleitenspitze 3115 m ü. A.
  • Karlkamp 3114 m ü. A.
  • Südliche Talleitenspitze 3113 m ü. A.
  • Hoher Seekamp 3112 m ü. A.
  • Mittlerer Niederer Klammerkopf 3108 m ü. A.
  • Ralfkopf 3106 m ü. A.
  • Ganot 3102 m ü. A.
  • Kreuzkopf 3102 m ü. A.
  • Gössnitzkopf 3096 m ü. A.
  • Leibnitzer Rotspitzen max. 3096 m ü. A.
  • Georgskopf 3090 m ü. A.
  • Ruiskopf 3090 m ü. A.
  • Hohes Beil 3086 m ü. A.
  • Keeskopf 3081 m ü. A.
  • Hoher Bretterkopf 3078 m ü. A.
  • Niedrigster Klammerkopf 3076 m ü. A.
  • Hoher Prijakt 3064 m ü. A.
  • Kleiner Friedrichskopf 3059 m ü. A.
  • Niederer Prijakt 3056 m ü. A.
  • Debantgrat 3055 m ü. A.
  • Alkuser Rotspitze 3053 m ü. A.
  • Gridenkarköpfe max. 3031 m ü. A.
  • Kögele 3030 m ü. A.
  • Brentenköpfe max. 3019 m ü. A.
  • Mittlerer Bretterkopf 3018 m ü. A.
  • Tschadinhorn 3016 m ü. A.
  • Vorderer Bretterkopf 3001 m ü. A.

Hütten

Karten

  • Alpenvereinskarte 41 Schobergruppe. Deutscher Alpenverein: München 2005, ISBN 3-928777-12-2.

Literatur

  • Gerhard Karl, Michael Krobath: „Die Schobergruppe, ein stilles Kleinod der Hohen Tauern“ in: Berg 2006 (Alpenvereinsjahrbuch, Band 130) mit Alpenvereinskarte 41 von Schobergruppe, ISBN 3-937530-10-X, S. 270–283.
  • Walter Mair: Alpenvereinsführer Schobergruppe. Bergverlag Rother, München 1979, ISBN 3-7633-1222-6.

Weblinks

Commons: Schobergruppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Adolf Schaubach: Die Deutschen Alpen, Band I, Jena 1845, S. 70–78.
  2. Carl Sonklar: Die Gebirgsgruppe der Hohen Tauern, Wien 1866, S. 20.
  3. ÖK50 www.austrianmap.at

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Schobergruppe-neu.jpg
Autor/Urheber: Franz Unterwainig 9906 Lavant, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Schobergruppe im Winter aufgenommen vom Straßboden (2401m), Richtung Nordwest.
Schobergroup (cropped).jpg
(c) Tesla Delacroix, CC BY-SA 4.0
Panorama von Zietenkopf
Karte Schobergruppe.png
Autor/Urheber: , Lizenz: ODbL
Übersichtskarte der Schobergruppe.
Grossglockner2.jpg
Grossglockner, photo by Tomasz Muszer
Roter Knopf, Glödis, Talleitenspitze vom Debantgrat a.JPG
Autor/Urheber: Michael Kranewitter, Lizenz: CC BY-SA 3.0 at
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AdolfNossbergerHuette below Petzeck (09-2011).jpg
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Gradental: Adolf-Noßberger-Hütte (2488 m) below Petzeck (3283 m); Gradensee (lake) - September 2011.