Schlacht von Sekigahara
Datum | 21. Oktober 1600 |
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Ort | Sekigahara (Provinz Mino, Japan) |
Ausgang | Entscheidender Sieg des Hauses Tokugawa, Vereinigung Japans, Beginn des Edo-Zeitalters |
Konfliktparteien | |
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Streitkräfte Toyotomi Hideyoshis | Streitkräfte Tokugawa Ieyasus |
Befehlshaber | |
Truppenstärke | |
80.000–120.000 Mann | 60.000–80.000 Mann |
Verluste | |
ca. 40.000 | moderat |
Die Schlacht von Sekigahara (jap. 関ヶ原の戦い, Sekigahara no tatakai) am 21. Oktober 1600 stellte einen Wendepunkt in der japanischen Geschichte dar. Durch den Sieg in dieser Schlacht gelang es dem Haus Tokugawa, seine Vormachtstellung in Japan zu festigen. Im Laufe der nächsten fünfzig Jahre gab es zwar noch einige kleinere Aufstände, aber das Land wurde letztlich befriedet. Viele Historiker setzen den Übergang von der Sengoku-Zeit zur Edo-Zeit auf das Datum dieser Schlacht.
Vorgeschichte
Der Taikō Toyotomi Hideyoshi, der Alleinherrscher Japans, war am 18. September 1598 gestorben. In seinem Testament ernannte er einen Regentschaftsrat aus fünf Daimyō, die das Reich regieren sollten, bis sein Sohn volljährig sei. Tokugawa Ieyasu wurde von den anderen Regenten verdächtigt, das Amt des Shōguns anzustreben. Die Gegenfraktion formierte sich daraufhin um Ishida Mitsunari. Durch geschickte Bündnispolitik schaffte es Ieyasu jedoch, die meisten anderen Daimyōs des Reiches auf seine Seite zu ziehen. Mitten in der Regenzeit erklärten sich die beiden Parteien gegenseitig den Krieg. Ieyasu griff daraufhin noch während der Regenfälle an, eine äußerst unorthodoxe Strategie. Im Vorfeld der Schlacht war von Bedeutung, dass Torii Mototada mit der Garnison der Burg Fushimi einer Belagerung durch die weit überlegene Armee des Ishida Mitsunari über zehn Tage standhielt, bevor die Burg fiel. Dadurch erhielt Ieyasu die Möglichkeit, eine schlagkräftige Armee aufzustellen. Die Garnison wurde jedoch komplett aufgerieben und Mototada beging Seppuku.
Beteiligte Parteien
Auf Seite von Tokugawa Ieyasu (Tokugawa-Klan)
Hosokawa Tadaoki
Honda Tadakatsu
Kyōgoku Takatsugu
Ikeda Terumasa
Fukushima Masanori
Yamanouchi Kazutoyo
Kuroda Nagamasa
Ii Naomasa
Tōdō Takatora
Ikoma Masamune
Torii Mototada
Auf Seite von Ishida Mitsunari † (Toyotomi-Klan)
Ukita Hideie
Mōri Terumoto
Chōsokabe Morichika
Konishi Yukinaga †
Sanada Masayuki
Shimazu Yoshihiro
Ōtani Yoshitsugu
Shimazu Toyohisa
Ankokuji Ekei
Die Schlacht
Die Schlacht von Sekigahara fand in der Nähe des gleichnamigen Dorfes in der heutigen Präfektur Gifu (damals in der Provinz Mino gelegen) statt. Es standen sich die Armeen von Ishida Mitsunari und Tokugawa Ieyasu gegenüber. In der Nacht zuvor kam ein Weststurm auf, und die ungünstigen Witterungsbedingungen demoralisierten die Truppen. Die entscheidende Rolle sollten die 8000 Mann unter dem Oberbefehl von Kobayakawa Hideaki spielen, deren Nachtlager sich auf dem Matsuo-Hügel befand.
Ishida Mitsunari kam erst nach Mitternacht mit etwa 70.000 Männern in Sekigahara an. Der Regen beeinträchtigte ihre Sicht, und häufig versanken sie im knietiefen Schlamm. Der Marsch war die kritischste Phase des zwei Monate langen Feldzugs, auf dem Mitsunari mit dem östlichen Machthaber Tokugawa Ieyasu um die Herrschaft gekämpft hatte. Ein Zusammenprall am Tag zuvor hatte Ieyasus Stärke offenbart – seine Armee war zahlenmäßig etwa so stark wie die von Mitsunari – und seine Strategie angedeutet: über den Pass von Sekigahara zu ziehen und die Hauptstadt Kyōto sowie den strategisch wichtigen Hafen Osaka einzunehmen. Hier in Sekigahara, wo die Berge seine Flanken schützten, hoffte Mitsunari die nach Westen vorrückenden Truppen der Tokugawa zu einer entscheidenden Schlacht zwingen zu können.
In der Abenddämmerung fegte ein Sturm über die Armeen hinweg. Er brachte dichten Nebel. Die Sichtweite betrug nur noch wenige Schritte, und einzig und allein der Lärm der vorausgehenden Männer leitete die Truppe. Deshalb verging einige Zeit, ehe jemand bemerkte, dass das Stampfen marschierender Soldaten nicht nur von Mitsunaris Männern herrührte: die Vorhut der Tokugawa-Armee war in ihre Reihen hineingeraten.
Eine kurze Zeit herrschte Verwirrung. Der Nebel erlaubte beiden Seiten nur ein ungeordnetes Vorgehen. Die Tokugawa-Vorhut bezog ihre Stellung, während der Rest der Armee eintraf. Nach einer Stunde löste sich der Nebel auf und kroch die Hänge des nahen Berges Ibuki hinauf. Nun war Sekigahara klar zu erkennen. Die Schlacht begann. Vom sicheren Hügel aus beobachtete Hideaki vier Stunden lang, wie der Kampf wütete. Dem vorgefassten Plan entsprechend hatte er zu warten, bis die Tokugawa-Armee voll in den Kampf verwickelt war. Dann sollte er hier hinunterstürmen und sie an ihrer linken Flanke angreifen. Gegen Mittag war es schließlich soweit. Etwa 60.000 von Ieyasus Männern drängten in das Tal, und Mitsunari gab Hideaki das Zeichen zum Angriff.
Niemand aber rührte sich auf dem Matsuo-Hügel. Seit Wochen schon hatte sich der 22-jährige Hideaki abwartend verhalten. In jeder auf Mitsunaris Seite gefochtenen Schlacht hatte sich der junge General gegen Misserfolge dadurch abgesichert, dass er dem Feind gewisse Zusicherungen gab. Auch jetzt machte er keine Ausnahme. Tokugawa Ieyasu rechnete damit, dass die Truppen auf dem Hügel für ihn die Rolle spielen würden, die auch Mitsunari für sich erwartete. Anfangs war aber auch er enttäuscht. Hideaki war noch unentschlossen, welche Seite er unterstützen sollte, und reagierte auch nicht auf das Signal. Erst als ihn Tokugawa durch einen Pfeilhagel unter Druck setzte, befahl er seinen Truppen, gegen Mitsunari vorzurücken.
Mitsunari war nicht völlig unvorbereitet. Er wusste um das Doppelspiel seines Verbündeten, wurde jedoch davon überrascht, dass sich weitere seiner Führer auf der rechten Flanke nach Hideaki richteten und dieser nun die verbündeten Truppen Mitsunaris von hinten angreifen konnte. Mitsunaris Männer flohen über den Pass zum Biwa-See nach Westen.
Der Weg nach Osaka lag nun für Tokugawa Ieyasu offen.
Verarbeitung in der Kunst
- Der Manga Samurai Deeper Kyo hat die Schlacht von Sekigahara als Grundlage.
- Mit dem Ende der Schlacht beginnt der Roman Musashi von Eiji Yoshikawa.
- Im PS2-Strategiespiel Kessen sowie im Spiel Samurai Warriors 2 kann man die Schlacht nachspielen, seit 2011 auch im PC-Spiel Total War: Shogun 2.
- James Clavell verarbeitete in seinem Roman Shogun Erlebnisse kurz vor der Schlacht von Sekigahara. In der gleichnamigen Fernsehserie ist die letzte Szene die entscheidende Schlacht für den von Toshirō Mifune gespielten Fürsten Toranaga, der die historische Figur des Begründers des Tokugawa-Shogunats, Tokugawa Ieyasu, zum Vorbild hat.
- Diverse Brettspiele behandeln die Schlacht, das bekannteste darunter vermutlich das 2011 beim US-amerikanischen Verlag GMT Games erschienene karten-gesteuerte Block-Wargame Sekigahara: The Unification of Japan.[1]
- Ronin. Das Buch der Vergeltung von David Kirk beinhaltet am Ende die Schlacht von Sekigahara.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sekigahara: The Unification of Japan. Abgerufen am 12. März 2018.
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