Schlacht bei Haselünne

Die Schlacht bei Haselünne fand im Dreißigjährigen Krieg zwischen einem schwedischen Regiment und kaiserlichen Truppen am 1. Januarjul./ 11. Januar 1636greg. statt. Das Schlachtfeld lag zwischen Bawinkel und Haselünne bei Meppen.

Ablauf

Dodo Freiherr zu Innhausen und Knyphausen (* 1583– † 1636), Herr von Meppen im Emsland, stand als Feldmarschall in schwedischen Diensten. Am 11. Januar 1636 zog er mit seinem Regiment und 1.500 Söldnern von Meppen in Richtung Osnabrück, um das Regiment mit dort stehenden schwedischen Verbänden zu vereinigen.

Der etwa 15 km östlich von Meppen liegende Ort Haselünne war von kaiserlichen Truppen unter Oberst Lautersheim besetzt, so dass Knyphausen wohl unter gehörigem Abstand von Meppen aus südwestlich von Haselünne in Richtung der Bauerschaft Bawinkel marschierte. Zwischen Haselünne und Bawinkel traf er auf das in voller Schlachtordnung aufgestellte 3000 Mann starke Heer des Obersten Lautersheim. Der Feldmarschall befahl seine Truppen, sich ebenfalls in Schlachtordnung zu formieren. Während der dafür nötigen Manöver traf ihn eine feindliche Kugel von hinten in den Kopf, so dass er sofort tot vom Pferd stürzte. Trotz des Todes ihres Anführers und trotz deutlicher zahlenmäßiger Unterlegenheit gelang es den schwedischen Truppen unter Führung von Oberst Wilhelm von Kratzenstein einen taktischen Sieg zu erringen.

Die Leiche des Dodo von Inn- und Knyphausen wurde nach Meppen gebracht und einbalsamiert. Erst am 4. März 1636 wurde sie auf einem Schiff die Ems hinab nach Emden überführt und am 3. Mai 1636 in der Jennelter Kirche beigesetzt, wo der kupferne Prunksarg noch heute zu besichtigen ist.

Ort der Schlacht

Der Begriff von der „Schlacht bei Haselünne“ ist örtlich irreführend. Tatsächlich dürfte sich das Kampfgeschehen nicht auf ein Schlachtfeld bei Haselünne, sondern nach Auflösung der Schlachtordnungen in Einzelgefechte und Verfolgung auf die sich zwischen Bawinkel und Haselünne erstreckende Landschaft beziehen (als angeblicher Gefechtsort wird auch die kleine Ortschaft Haverbeck genannt). Die einzige zeitgenössische schriftliche Quelle nennt als Ort der Schlacht „beij Bawinckel zwei Meile von Meppen“.

Literatur

  • Begleitheft zur Sonderausstellung „Die Schlacht bei Haselünne 1636“, herausgegeben vom Landkreis Emsland, Meppen 1998