Sabine von Württemberg

Landgräfin Sabine von Hessen-Kassel (Caspar van der Borcht)
Landgräfin Sabine von Hessen-Kassel
Caspar van der Borcht, 1577
Öl auf Leinwand
114 × 103 cm
Museumslandschaft Hessen Kassel
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Sabine von Württemberg (* 2. Juli 1549 in Mömpelgard; † 17. August 1581 in Rotenburg) war eine Prinzessin von Württemberg und durch Heirat die erste Landgräfin von Hessen-Kassel.

Leben

Sabine war eine Tochter des Herzogs Christoph von Württemberg (1515–1568) aus dessen Ehe mit Anna Maria (1526–1589), Tochter des Markgrafen Georg von Brandenburg-Ansbach.

Sie heiratete am 11. Februar 1566 in Marburg Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel, dessen Bruder bereits mit Sabines älterer Schwester Hedwig vermählt war und den sie bei Unterhandlungen Wilhelms mit ihrem Vater kennengelernt hatte. Die Hochzeit wurde sehr aufwändig gefeiert. Sabine und Wilhelms Ehe wurde als glücklich beschrieben. Wilhelm bestimmte Sabine in einem ersten Testament, im Falle seines vorzeitigen Ablebens, als Regentin des Landes für den ältesten Sohn Moritz, doch starb sie vor ihrem Mann 1581 und in einem neuen Testament erklärte Wilhelm seinen Sohn für volljährig.

Sabine wurde in der Fürstengruf in der Kasseler Martinskirche bestattet.

Sabine-Stiftung

Die Landgräfin kümmerte sich um die Wohlfahrt des Landes und stiftete die freie Hofapotheke in Kassel, die nicht nur zur Versorgung des Hofes, sondern der gesamten Bevölkerung Kassels diente. Insbesondere wurden Medikamente an mittellose Bürger kostenlos abgegeben. Die Stiftung war ursprünglich auf „ewige Zeiten“ angelegt. Im Jahr 1831 ging die Verpflichtung durch die Verfassung Kurhessens an den Staat über, dessen Landtag fortan die Kosten bewilligen musste. Dessen Rechtsnachfolger, der Freistaat Preußen, löste 1936 die Stadt Kassel mit einer Zahlung von 137.000 Reichsmark (was heute ungefähr 675.000 €[1] entspricht) aus, womit die Stiftung aufhörte zu existieren.[2]

Nachkommen

Aus ihrer Ehe hatte Sabine elf Kinder:

⚭ 1589 Graf Ludwig II. von Nassau-Saarbrücken (* 1565; † 1627)
⚭ 1597 Graf Ernst von Holstein-Schauenburg (* 1569; † 1622)
  • Agnes (* 1569; † 1569)
  • Sophie (* 1571; † 1616)
  • Moritz (* 1572; † 1632), Landgraf von Hessen-Kassel
⚭ 1. 1593 Gräfin Agnes zu Solms-Laubach (* 1578; † 1602)
⚭ 2. 1603 Gräfin Juliane von Nassau-Dillenburg (* 1587; † 1643)
  • Sabine (* 1573; † 1573)
  • Sidonie (* 1574; † 1575)
  • Christian (* 1575; † 1578)
  • Elisabeth (* 1577; † 1578)
  • Christine (* 1578; † 1658)
⚭ 1598 Herzog Johann Ernst II. von Sachsen-Eisenach (* 1566; † 1638)
  • Juliane (* 1581; † 1581)

Literatur

  • Franz Brendle: Sabina. In: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 113.
  • Gerhard Raff: Hie gut Wirtemberg allewege. Band 1: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig. 6. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-34-0, S. 563–566.
  • Pauline Puppel: Die Regentin. Vormundschaftliche Herrschaft in Hessen 1500–1700. Campus Verlag, Frankfurt 2004, ISBN 3-593-37480-3, S. 310 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Walther Ribbeck: Wilhelm IV. (Landgraf von Hessen-Kassel). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 32–39. (Nebeneintrag: hier ihr Ehemann)
  • Anke Hufschmidt: Adlige Frauen im Weserraum zwischen 1570 und 1700: Status, Rollen, Lebenspraxis (= Geschichtliche Arbeiten zur westfälischen Landesforschung. Wirtschafts- und sozialgeschichtliche Gruppe. Band 15). Münster, Aschendorff 2001, ISBN 3-402-06798-6, S. 202.

Weblinks

Commons: Sabine von Württemberg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Diese Zahlen wurden mit der Vorlage:Inflation ermittelt, sind auf volle Tausend € gerundet und beziehen sich auf Januar 2023.
  2. Wilhelm Niemeyer: Wohltäter der Stadt Kassel und ihre Stiftungen. Hrsg.: Magistrat der Stadt Kassel, Stadtarchiv. Kassel 1960, DNB 453584667, S. 36.

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Sabina von Württemberg, Landgräfin von Hessel-Kassel