Rumänisches Kulturinstitut Titu Maiorescu

Logo des Rumänischen Kulturinstituts Titu Maiorescu

Das Rumänische Kulturinstitut Titu Maiorescu (rumänisch: Institutul de Cultură Titu Maiorescu) ist eine kulturelle Einrichtung mit Sitz im Hans-Dietrich-Genscher-Haus, in der Reinhardtstraße 14, im Berliner Bezirk Mitte. Es ist eines von 17 rumänischen Kulturinstituten weltweit und dem Kulturinstitut in Bukarest untergeordnet. Seit 2006 ist das Kulturinstitut Mitglied des EUNIC-Netzwerkes.

Geschichte

Hans-Dietrich-Genscher-Haus, Sitz des Rumänischen Kulturinstituts seit 2015
Villa Walther, ehemaliger Sitz des Rumänischen Kulturinstituts

Das Kulturinstitut wurde 1999 aufgrund eines Abkommens über kulturelle Zusammenarbeit zwischen den Regierungen Rumäniens und der Bundesrepublik Deutschland als eine von 17 Außenstellen des Rumänischen Kulturinstituts in Bukarest in 16 Ländern gegründet.[1]

Namensgeber ist der rumänische Schriftsteller Titu Maiorescu, Begründer der modernen Literaturkritik in Rumänien und Leiter der literarischen Gesellschaft Junimea in Iași.

Seit der Gründung 1999 bis 2015 hatte das Kulturinstitut seinen Sitz in der denkmalgeschützten Villa Walther am Herthasee im Ortsteil Grunewald. Die Villa wurde im Jahr 1912 errichtet und gilt als Beispiel für die spätwilhelminische Repräsentationsarchitektur im Bereich des privaten Villenbaus. Im Jahr 1980 erhielt das Gebäude einen Ergänzungsbau und 1988 seine heutige Gestalt.

Das Gebäude hat einen Konferenzsaal mit 80 Plätzen, einen Ausstellungsraum von 90 Quadratmetern, eine Bibliothek und einen Unterrichtssaal. Im August 2015 zog das Kulturinstitut in das Hans-Dietrich-Genscher-Haus im Zentrum Berlins. Grund für den Umzug ist die Hoffnung auf eine publikumswirksamere Lage.[2]

Seit seiner Gründung hatte das Kulturinstitut folgende Leiterinnen:

  • Silvelia Ruxandra Demetrescu[3] (1999–2003)
  • Adriana Popescu (2004–2010)
  • Cristina Hoffmann[4] (seit 2011)

Tätigkeit

Das Institut organisiert zahlreiche Veranstaltungen. Diese finden sowohl in Berlin als auch bundesweit statt. Das Kulturinstitut bietet Stipendien für Künstler, für ausländische Journalisten, Forschungsstipendien und Kurse zur Vermittlung der rumänischen Sprache und Landeskunde an.

Das Kulturinstitut fördert die Verbreitung der rumänischen Kultur im Ausland und trägt zur Bewahrung der kulturellen Identität der außerhalb des Heimatlandes lebenden Rumänen bei. Weitere Aufgaben sind die Förderung der rumänischen Sprache in Deutschland, die Vermittlung eines positiven Rumänienbildes und die Förderung der deutsch-rumänischen Kulturbeziehungen.

Das Angebot umfasst:

Es wird durch Einnahmen, Subventionen vom Staatsbudget und über Sponsorengelder finanziert.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rumänisches Kulturinstitut "Titu Maiorescu" Berlin in der Villa Walther. Bei: berlin.de
  2. Rumänisches Kulturinstitut Berlin im Herzen Berlins angekommen. In: www.adz.ro. Abgerufen am 21. Juni 2016.
  3. unarte.org, Silvelia Ruxandra Demetrescu
  4. tvri.tvr.ro, Cristina Hoffmann, Weltbürgerin

Koordinaten: 52° 31′ 25″ N, 13° 23′ 7″ O

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Berlin Villa Walther 1.JPG
Autor/Urheber: Lienhard Schulz, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Villa Walther in der Nähe des Berliner Herthasees
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Berlin, Mitte, Reinhardtstraße, Thomas-Dehler-Haus.jpg
Autor/Urheber: Jörg Zägel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Hans-Dietrich-Genscher-Haus (bis 2017: Thomas-Dehler-Haus) in der Reinhardstraße 14/16 in Berlin-Mitte, Sitz der Bundesgeschäftsstelle der FDP. Das Gebäude wurde 1908-1912 für den Dominikanerorden als Neubau des St. Maria-Victoria-Krankenhauses mit angeschlossenem Altenheim errichtet. Eine Spende des vermögenden Ordensunterstützers Carl Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg erlaubte die Errichtung eines stattlichen Krankenhausbaus in den Formen der deutschen Renaissance anstelle der einfachen Krankenstation, die Dominikanerinnen hier seit den 1880er-Jahren zur Armenversorgung leiteten. Architekt war Casper Clemens Pickel. Zwei übergiebelte Risalite mit Erkern dominieren die langgestreckte Klinker- und Sandsteinfassade. Zwei Relieftafeln über dem Portal erinnern an die Seeschlacht bei Lepanto, in der eine Flotte christlicher Mächte 1571 die türkische Flotte besiegte und damit in der Darstellung der älteren Geschichtsschreibung "das Abendland rettete". Schutzpatronin des Sieges war die "Heilige Maria vom Siege" ("Maria Viktoria"), nach der das Krankenhaus benannt ist. Es wurde bis 1938 betrieben, danach wurde der Komplex von Gliederungen des "Reichsnährstandes" genutzt. Bei der Umfunktionalisierung wurde eine hofseitige Kapelle abgerissen. In der DDR-Zeit war das Gebäude Sitz des Deutschen Bauernverlages der Deutschen Bauernpartei (DBD) und des Deutschen Landwirtschaftsverlages. Seit der Sanierung 1998/1999 nutzt die FDP den Komplex als Parteizentrale. Er ist als Baudenkmal gelistet.