Rheinland-Pfalz-Rundfahrt

Start der 5. Etappe der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt 2006 in Koblenz

Die Internationale Rheinland-Pfalz-Rundfahrt war ein internationales, mehrtägiges Etappenrennen durch das Bundesland Rheinland-Pfalz. Es galt in den Jahren der Austragung 1966 bis 2007 als eines der größten Sportereignisse in Rheinland-Pfalz. Keine andere Stadt war so oft Etappenziel der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt wie Bad Marienberg (Westerwald).

Die Internationale Rheinland-Pfalz-Rundfahrt wurde 1968 in die Jahreswertung der A.I.O.C.C., des internationalen Radsportamateurverbandes der Union Cycliste International (UCI) aufgenommen. Die Rundfahrt gehörte später zur UCI Europe Tour und war Teil der neuen Deutschen Meisterschaft (TUI-Cup). In der Vergangenheit fand das Rennen im September während der Vuelta a España statt. Ab 2005 fand das in die Kategorie 2.1 eingestufte Rennen wegen der neueingeführten UCI ProTour bereits im Mai während des Giro d’Italia und unmittelbar vor der Katalonien-Rundfahrt statt.

Seit 1981 wurden eine Berg- und eine Sprintwertung eingeführt. Im Jahr 2007 wurde das erste Mal eine Wertung für den besten Jungprofi eingeführt (blaues Trikot).

Infolge der Dopingfälle im Radsport wurde die Rheinland-Pfalz-Rundfahrt im Jahr 2008 abgesagt. Der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch teilte mit, dass das Land ab 2008 keine Genehmigung für das Rennen ausstelle und keine Polizei abgestellt werde. „Das derzeitige Ausmaß der Dopingvorwürfe hat die Landesregierung dazu veranlasst, die Finanzierung der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt für das Jahr 2008 auszusetzen. Wir sehen uns gezwungen, dieses klare Signal zu setzen“, so Bruch.[1] Demzufolge ist auch eine Austragung der Rundfahrt nach 2008 unwahrscheinlich. Ein weiterer Rückschlag diesbezüglich ist die Auflösung des austragenden Vereins „Internationale Rheinland-Pfalz-Rad-Rundfahrt“, die am 5. Dezember 2007 vorgenommen wurde. Die offizielle Begründung für diesen Schritt sind resultierende Kosteneinsparungen.[2]

Rheinland-Pfalz-Rundfahrt 2005

Zur 40. Rundfahrt vom 11. bis 15. Mai 2005 waren 117 Fahrer aus 19 Nationen gestartet. Start und Ziel war Koblenz. Die insgesamt 821 km waren in fünf Etappen zurückzulegen. Im Jahr 2005 stand, im Gegensatz zum Vorjahr, ein Einzelzeitfahren auf dem Programm. Es wurde mit der vierten Etappe in Landau durchgeführt.

Die Tour wurde von Stefan Schumacher dominiert, bis er nach der 4. Etappe positiv auf das Stimulanzmittel Cathin getestet wurde. Letztendlich konnte er vom Vorwurf des Dopings freigesprochen werden, wurde aber wegen Verstoßes gegen das UCI-Antidoping-Reglement, Artikel 259 mit einer Zeitstrafe von einem Prozent (1:33 Minuten) bestraft. Er verlor dadurch den Gesamtsieg an Michael Rich und wurde Dritter im offiziellen Klassement.

In der Gesamtsprintwertung war André Greipel vom Team Wiesenhof vorne, und die Gesamtbergwertung gewann der Schweizer Roger Beuchat vom Team Barloworld.

Das einzige teilnehmende UCI ProTeam war das Team Gerolsteiner. Das andere deutsche ProTeam Team T-Mobile (TMO, Deutschland) war wegen seiner Teilnahme am Giro d’Italia nicht vertreten.

Weitere startende UCI Professional Continental Teams (ehemals GSII-Teams) waren AG2R Prévoyance (A2R, Frankreich), Team Barloworld - Valsir (TBL, Großbritannien), Chocolade Jacques - T Interim (JAC, Belgien), Ed' System - ZVVZ (ZVZ, Tschechien), Intel - Action (ATI, Polen), Landbouwkrediet - Colnago (LAN, Belgien), MrBookmaker.com-SportsTech (MRB, Belgien), Naturino - Sapore di Mare (NSM, Schweiz), Shimano-Memory Corp. (SHM, Niederlande) und das Team Wiesenhof (WIE, Deutschland).

Zusätzlich nahmen die UCI Continental Teams Team Akud Arnolds Sicherheit (WIN, Deutschland), Team ComNet - Senges (COM, Deutschland), Team Lamonta (TLM, Deutschland), sowie die deutsche Nationalmannschaft U23 (Deutschland) teil.

DatumStreckekmSprint-Berg-Etappensieger
11. MaiKoblenz – Bad Marienberg158,1Fabian Wegmann (GST)Roger Beuchat (TBL)Stefan Schumacher (SHM)
12. MaiTrierMainz197,2André Greipel (WIE)Piotr Chmielewski (ATI)Stefan Schumacher (SHM)
13. MaiMainz – Worms164,3André Greipel (WIE)Kazimierz Stafiej (ATI)Stefan Schumacher (SHM)
14. MaiSpeyerLandau85,7Pieter Mertens (JAC)Maxime Monfort (LAN)Pieter Mertens (JAC)
14. MaiEinzelzeitfahren Landau25,0Einzelwertung: Stefan Schumacher, Teamwertung: GST
15. MaiKaiserslautern – Koblenz191,0Jürgen Van De Walle (LAN)Roger Beuchat (TBL)Christoph von Kleinsorgen (TLM)

Rheinland-Pfalz-Rundfahrt 2006

Die 41. Rheinland-Pfalz-Rad-Rundfahrt vom 26. bis 30. April 2006 beginnt und endet in Kaiserslautern.

DatumStreckekmSprint-Berg-Etappensieger
26. AprilKaiserslauternWorms130,0René Schild (TRS)Rubén Oarbeascoa (KAI)André Greipel (TMO)
27. AprilWorms – Bad Neuenahr-Ahrweiler187,0Gustavo César Veloso (KAI)Rubén Oarbeascoa (KAI)René Haselbacher (GST)
28. AprilBad Neuenahr-Ahrweiler – Bad Marienberg143,6Pablo Urtasun Perez (KAI)Rubén Oarbeascoa (KAI)Heinrich Haussler (GST)
29. AprilBitburgKoblenz195,4Pablo Urtasun Perez (KAI)Rubén Oarbeascoa (KAI)André Greipel (TMO)
30. AprilKoblenz – Kaiserslautern148,4René Haselbacher (GST)Björn Glasner (TLM)Steven Caethoven (JAC)
Gesamtwertung804,4René Schild (TRS)Rubén Oarbeascoa (KAI)René Haselbacher (GST)

Sieger

JahrGesamtsiegerBergwertungSprintwertungNachwuchswertung
1966Deutschland Bundesrepublik Ortwin Czarnowski
1967Deutschland Bundesrepublik Martin Gombert
1968Deutschland Bundesrepublik Ortwin Czarnowski
1969NiederlandeNiederlande Fedor den Hertog
1970Deutschland Bundesrepublik Karl-Heinz Muddemann
1971Deutschland Bundesrepublik Dieter Koslar
1972Deutschland Bundesrepublik Karl-Heinz Küster
1973Deutschland Bundesrepublik Peter Weibel
1974NiederlandeNiederlande Aad van den Hoek
1975Norwegen Thorleif Andresen
1976Polen Mieczysław Nowicki
1977Polen Krzysztof Sujka
1978NiederlandeNiederlande Theo de Rooij
1979Norwegen Jostein Wilman
1980Danemark Thomas Möller
1981Tschechoslowakei Ladislav FerebauerDeutschland Bundesrepublik Reimund DietzenBelgien Eric Vanderaerden
1982OsterreichÖsterreich Helmut WechselbergerSowjetunion Andrej WedernikowSowjetunion Alexej Akhow
1983Deutschland Demokratische Republik 1949 Dan RadtkeTschechoslowakei Jiří ŠkodaDeutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig
1984Tschechoslowakei Milan JurčoTschechoslowakei Jiří ŠkodaDeutschland Bundesrepublik Andreas Kappes
1985Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf LudwigDeutschland Demokratische Republik 1949 Olaf LudwigDeutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig
1986Deutschland Demokratische Republik 1949 Thomas BarthPolen Lech PiaseckiDeutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig
1987Deutschland Demokratische Republik 1949 Mario KummerSowjetunion Arvid TammesaluDeutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig
1988Deutschland Bundesrepublik Christian HennTschechoslowakei Roman Kreuziger sen.Deutschland Bundesrepublik Remig Stumpf
1989Polen Joachim HalupczokDeutschland Demokratische Republik 1949 Uwe AmplerDeutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig
1990Deutschland Kai HundertmarckDeutschland Kai HundertmarckPolen Zbigniew Spruch
1991Deutschland Gerd AudehmDeutschland Erik ZabelDeutschland Frank Augustin
1992Deutschland Gerd AudehmDeutschland Gerd AudehmDeutschland Bert Dietz
1993Deutschland Bert DietzOsterreichÖsterreich Georg TotschnigDeutschland Bert Dietz
1994FrankreichFrankreich Cédric VasseurDeutschland Stephan GottschlingAustralienAustralien Robbie McEwen
1995Deutschland Jörn ReußSchweiz Roland SchättiLitauen 1989 Saulius Ruskys
1996Deutschland Olaf LudwigDeutschland Kai HundertmarckLettland Andris Naudužs
1997Lettland Dainis OzolsLettland Juris SilowsNiederlandeNiederlande Koos Moerenhout
1998Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lance Armstrong[3]FrankreichFrankreich Luc LeblancItalienItalien Mariano Piccoli
1999Belgien Marc WautersDanemark Nicki SørensenDeutschland Stefan Steinweg
2000Belgien Marc WautersDeutschland Bert DietzDeutschland Stefan Steinweg
2001NiederlandeNiederlande Erik DekkerSchweiz Roger BeuchatDeutschland Olaf Pollack
2002Deutschland Ronny ScholzSpanienSpanien Marcelino GarciaDeutschland Klaus Mutschler
2003ItalienItalien Daniele NardelloDeutschland Björn SchröderDeutschland David Kopp
2004Deutschland Björn GlasnerDeutschland Stefan SchumacherDeutschland Danilo Hondo
2005Deutschland Michael RichSchweiz Roger BeuchatDeutschland André Greipel
2006OsterreichÖsterreich René HaselbacherSpanienSpanien Rubén OarbeascoaDeutschland René Schild
2007Deutschland Gerald CiolekDeutschland Lars WackernagelDeutschland Gerald CiolekDeutschland Gerald Ciolek

Weblinks

Einzelnachweise

  1. rad-net.de: Doping-Folgen: Keine Rheinland-Pfalz-Rundfahrt 2008 abgerufen am 3. Juli 2008
  2. rad-net.de: Keine Zukunft in Rheinland-Pfalz: Verein der Rundfahrt löst sich auf abgerufen am 3. Juli 2008
  3. Zeit Online: Armstrong verliert alle sieben Tourtitel, abgerufen am 22. Oktober 2012

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