Reichsbahndirektion Halle

Hauptgebäude der ehemaligen Reichsbahndirektion Halle, heute Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt
Benachbartes Reichsbahnamtsgebäude Halle (Saale)
Reichsbahnamtsgebäude Leipzig
Lokschilder an einer Elok E04 der Rbd Halle

Die Reichsbahndirektion Halle war eine Eisenbahndirektion in Halle (Saale).

Geschichte

Die Königliche Eisenbahndirektion Halle wurde 1895 im Bereich der Preußischen Staatsbahnen errichtet.[1] Als 1920 die preußische Staatsbahn in der Deutschen Reichsbahn aufging, erhielt die Direktion in der Folge die Bezeichnung Reichsbahndirektion Halle (Saale). Der Zusatz „(Saale)“ fiel 1943 weg.[2] Die entsprechende Bezeichnung bestand auch zu DDR-Zeiten weiter. Die Direktionen der Deutschen Reichsbahn wurden mit Gründung der Deutsche Bahn AG 1994 aufgehoben und ihre Aufgaben den dortigen Geschäftsbereichen übertragen.

Zuständigkeitsbereich

Das Gebiet der Direktion erstreckte sich über die südlichen Teile der preußischen Provinzen Sachsen und Brandenburg und reichte im Osten bis in den westlichen Zipfel der Provinz Schlesien hinein. Daneben gehörte auch das sächsische Umland von Leipzig zum Direktionsbezirk.

Bedeutende Strecken innerhalb der Direktion waren:

die von Leipzig ausgehenden Strecken

  • bis Zeitz–(Gera)
  • bis Altenburg (Thür)–(Hof)
  • bis Wurzen–(Dresden)
  • bis Geithain−(Karl-Marx-Stadt)

die Querbahnen

  • Zeitz – Altenburg (Thür)
  • Pegau – Neukieritzsch – Borna (b. Leipzig) – Geithain – (Karl-Marx-Stadt)

Gebäude

Das Hauptgebäude der Eisenbahndirektion steht an der Ernst-Kamieth-Straße (zwischen Maybachstraße und Buddestraße) in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs und wurde 1901/1902 unter Leitung der Architekten und preußischen Baubeamten Paul Thoemer und Eduard Fürstenau errichtet.[3] Das Bauwerk umschließt mit vier Flügeln auf rechteckigem Grundriss insgesamt fünf Innenhöfe, davon einen zentralen großen und vier gleiche kleinere in den Ecken des Komplexes. Mit den Ecktürmen, dem Mittelrisalit und einem groß ausgelegten Treppenhaus ist es eines der größten historistischen Verwaltungsgebäude in Halle (Saale). Ein späterer Erweiterungsbau auf dem gegenüberliegenden Eckgrundstück für das Reichsbahnamt Halle war durch eine geschlossene Verbindungsbrücke über die Buddestraße mit dem Hauptgebäude verbunden.

Überlieferung

Die Überlieferung der Reichsbahndirektion Halle befindet sich in der Abteilung Dessau des Landesarchivs Sachsen-Anhalt.

Literatur

  • Wolfgang Klee: Preußische Eisenbahngeschichte. Kohlhammer, Stuttgart 1982. ISBN 3-17-007466-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klee, S. 179.
  2. Deutsche Reichsbahn (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 28. August 1943, Nr. 48. Bekanntmachung Nr. 713, S. 401.
  3. Holger Brülls, Thomas Dietzsch: Architekturführer Halle an der Saale. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-496-01202-1, S. 171.

Koordinaten: 51° 28′ 29,5″ N, 11° 59′ 11,4″ O

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Gebäude der früheren Reichsbahndirektion Halle, Ernst-Kamieth-Straße 2, 06112 Halle, rechts Übergang zum früheren Reichsbahnamt Halle; ab 1990 Nutzung durch DB AG und Hauptsitz des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt; erbaut 1901/02 nach Plänen des Regierungsbaumeisters Eduard Fürstenau (1862 Marburg – 1938 Berlin), erweitert 1929 bis 1938; ein baugleiches Gebäude soll es für die frühere Reichsbahndirektion Breslau in Stadt Breslau/ heutiges Wroclaw geben
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Gebäude früheres Reichsbahnamt Leipzig, unterstellt der Rbd Halle; jetzt Deutsche Bahn AG Regionalbereich Südost; Brandenburger Straße 3, 04103 Leipzig
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Gebäude des früheren Reichsbahnamtes Halle, Ernst-Kamieth-Straße 2A, 06112 Halle (Saale). Im Erdgeschoss befand sich auch die Reichsbahnsparkasse Halle (nachfolgend Sparda Bank), erbaut 1928/29 Wilhelm Freise
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