Raoul Wolfgang Schnell

(c) Werner Bethsold – CC-BY-SA-4.0
Der Regisseur Raoul Wolfgang Schnell bei einer Hörspielproduktion Ende der 80er Jahre in einer Aufnahme des Berliner Fotografen Werner Bethsold.

Raoul Wolfgang Schnell (* 22. Februar 1914 in Bleicherode; † 21. Juni 2003)[1][2] war ein deutscher Hörspielsprecher, -regisseur und -autor.

Leben

Schnell war ausgebildeter Schauspieler und Assistent von Max Ophüls, dessen Arbeitsweise ihn stark geprägt hat. Bekannt wurde er vor allem als Regisseur von 453 Hörspielproduktionen und Autor und Bearbeiter von 18 Hörspielen, wie Fjodor Dostojewskis Raskolnikoff (WDR 1960), Gustav Meyrinks Golem (WDR 1964), Jürgen Beckers Häuser (WDR 1969) und Günter Eichs Philidors Verteidigung (WDR 1973). Als Sprecher war er in 201 Hörspielen zu hören, wie beispielsweise 1956 unter der Regie von Franz Zimmermann in dem Mehrteiler So weit die Füße tragen von Josef Martin Bauer mit u. a. Wolfgang Wahl, Kurt Lieck, Walter Richter und Alf Marholm oder 1968 in dem letzten Paul-Temple-Mehrteiler, das der WDR unter der Regie von Otto Düben produzierte, nämlich Paul Temple und der Fall Alex mit Paul Klinger, Margot Leonard, Kurt Lieck und Ernst Hilbich.

Schnell inszenierte auch Fernsehfilme, so im Jahr 1961 Die Falle (Drehbuch: Hans Gottschalk und Robert Thomas) mit Pinkas Braun und Eva Pflug.

Raoul Wolfgang Schnell wurde mehrfach mit nationalen und internationalen Hörspielpreisen ausgezeichnet. Zweimal erhielt er den renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden: 1968 für Das Aquarium von Christa Reinig (SDR 1967) und 1978 für Vor dem Ersticken ein Schrei. Trilogie des bürgerlichen Wahnsinns 1 von Christoph Buggert (WDR/BR 1977).

Seinen Lebensabend verbrachte Schnell mit seiner Ehefrau Margot Leonard am Lago Maggiore in Italien,[3] auf dem dortigen Friedhof der Gemeinde Tronzano Lago Maggiore befindet sich auch ihr gemeinsames Grab.[2]

Fernsehfilme (Auswahl)

  • 1959 Der Herr Ornifle, Regie, Buch zusammen mit: Jean Anouilh, Franz Geiger
  • 1959: Und hätte die Liebe nicht, Regie, Buch zusammen mit Johannes Hendrich
  • 1960: Keiner ist wie der andere, Regie, Buch: Irene Dodel, James Elward, Horst van Diemen
  • 1961: Aimée, Regie, Buch: Heinz Coubier
  • 1961: Die Auster und die Perle, Regie, Buch: William Saroyan
  • 1961: Die Falle, Regie, Buch: Hans Gottschalk und Robert Thomas
  • 1962: Lockende Tiefe, Regie, Buch: Terence Rattigan, Alfred H. Unger
  • 1962: Der Rosenstock, Regie, Buch: H.N. Clauss, Robert Schnorr
  • 1962: Verräterische Spuren, Regie, Buch: Helmut Pigge, R.C. Sherriff
  • 1963: Leb wohl, mein Traum, Regie, Buch: Oliver Storz. Fay Kanin, Joseph Glücksmann
  • 1963: Sessel am Kamin, Regie, Buch: Janet Green, Maria Teichs
  • 1964: Michol und Bethsabee, Regie, Buch: Rochus Spiecker
  • 1969: La felicità ..., Buch und Regie

Hörspiele (Auswahl)

Als Autor

  • 1950: X-Strahlen, auch Regie (NWDR)
  • 1958: Persien-Story, Regie: Otto Kurth (WDR)
  • 1970: Schularbeiten, auch Regie (WDR)
  • 1971: Pulle und Pummi, Regie: Joachim Sonderhoff (WDR)
  • 1972: Weißt du, wieviel Sternlein stehen? auch Regie (WDR)
  • 1978 Im Zirkus auch Regie (WDR) Hörspiel des Monats November
  • 1980: Der Chef, auch Regie (WDR)
  • 1981: Das Damespiel, Regie: Friedhelm Ortmann (WDR)
  • 1982: Kitsch oder Erzwungenes Ende auch Regie (WDR)
  • 1983: Verschwinden eines Autors auch Regie (WDR)
  • 1984: Fräulein Hoffmanns Erzählungen auch Regie (WDR)
  • 1987: Die Muschel auch Regie (WDR)
  • 1990: Spaziergang in Rom auch Regie (WDR)

Als Regisseur

Als Sprecher

Literatur

  • Ingo Kottkamp: Stimmen im Neuen Hörspiel. Dissertation, die eingehend Schnells Realisation von Häuser diskutiert. Univ. Münster 2001. (PDF-Datei)

Einzelnachweise

  1. Raoul Wolfgang Schnell. Rüdiger Sack., abgerufen am 26. Juni 2020.
  2. a b Sul Verbano lombardo le olimpiadi dei turisti vanno ai tedeschi,verbanonews.it, abgerufen am 3. April 2023
  3. Nils Daniel Peiler: Ich blicke auf Perlen. In: Filmdienst. Nr. 20, 2012.


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Der Regisseur Raoul Wolfgang Schnell bei einer Hörspielproduktion Ende der 80er Jahre in einer Aufnahme des Berliner Fotografen Werner Bethsold.