Präsidentschaftswahl in Südkorea 2002

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16. Präsidentschaftswahl
19. Dezember 2002

Wählerstimmen24.784.963
Wahlbeteiligung
  
70,8%   9,9%
Roh Moo-hyun presidential portrait.jpg
Sae-cheonnyeon-minju-Partei
(Millennium Demokratische Partei)
Roh Moo-hyun
Stimmen12.014.277  
  
48,91 %
Lee Hoi-chang (2010) (cropped).jpg
Hannara-Partei
(Große Nationalpartei)
Lee Hoi-chang
Stimmen11.443.297  
  
46,49 %

Wahlergebnisse
Karte der Wahlergebnisse

Präsident Südkoreas
Vor der Wahl
Kim Dae-jung
Sae-jeongchi-gungmin-hoeui
(Nationalkongress für neue Politik)


Die 16. Präsidentschaftswahl in Südkorea fand am 19. Dezember 2002 statt. Laut dem offiziellen Endergebnis der südkoreanischen Wahlkommission gewann Roh Moo-hyun von der Sae-cheonnyeon-minju-Partei die Wahl mit 48,9 Prozent der Wählerstimmen.[1] Dadurch gewannen die linksgerichteten Kräften nach der Amtszeit von Präsident Kim Dae-jung die zweite Präsidentschaftswahl in Folge.

Die Entscheidung über das neue Staatsoberhaupt wurde durch eine Mehrheitswahl (ohne etwaige Stichwahl) in einem Durchgang gefällt. In Südkorea sind Präsidentschaften lediglich auf eine Amtszeit beschränkt.

Hintergrund

Vorgeschichte und Kandidatenauswahl

Mit Kim Dae-jung gewann bei der Präsidentschaftswahl in Südkorea 1997, erstmals der Kandidat der Opposition die Präsidentschaftswahlen. Dessen Partei Sae-jeongchi-gungmin-hoeui benannte sich während seiner Amtszeit in Sae-cheonnyeon-minju-Partei um.

In den parteiinternen Vorwahlen der Regierungs- und der Oppositionspartei setzten sich die klar Favoriten durch. Roh Moo-hyun, ein ehemaliger Abgeordneter in der Gukhoe gewann die Vorwahlen seiner Partei gegen sechs andere Kandidaten mit 72,2 % der Stimmen.

Lee Hoi-chang, der bereits 1997 an Kim Dae-jung scheiterte, führte seine zweite Präsidentschaftswahlkampagne. Er setzte sich in seiner Partei gegen drei andere Kandidatenmit 69 % der Stimmen durch.

Die Demokratische Arbeitspartei nominierte den Aktivisten Kwon Young-ghil, der bereits die Präsidentschaftswahl in Südkorea 1997 für die Partei bestritt.[2]

Auch der parteilose Chung Mong-joon wurde als möglicher Kandidat für das Präsidentenamt gehandelt, da er als Präsident der Korea Football Association für die Abhaltung der äußerst erfolgreich wahrgenommenen Fußball-Weltmeisterschaft 2002 verantwortlich war.[3] Ihm wurden in Umfragen gute Chancen eingeräumt.[4] Chung erklärte jedoch aufgrund der befürchteten Stimmenaufteilung im mitte-links Lager seine Unterstützung für Roh Moo-hyun.[5] Lediglich wenige Stunden vor der Schließung der Wahllokale widerrief Chung seine Unterstützung für Roh aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die angestrebte politische Haltung gegenüber Nordkorea.[6]

Ergebnisse

Roh, konnte wie Kim Dae-jung 1997 die großen Städte des Landes sowie die traditionell politisch liberalen Regionen in Jeolla-do gewinnen. Lee Hoi-chang rekrutierte seine Unterstützung hauptsächlich aus der traditionell konservativen Regionen Gyeongsang-do und Gangwon-do, wo er bereits fünf Jahre zuvor erfolgreich war.

CandidatePartyVotes% of votes
Roh Moo-hyunSae-cheonnyeon-minju-Partei12,014,27748,91 %
Lee Hoi-changHannara-Partei11,443,29746,59 %
Kwon Young-ghilDemokratische Arbeitspartei957,1483,90 %
Lee Han-dongVereinigung der Menschen einer Nation74,0270,3 %
Kim Gil-sooPartei der Verteidiger des Vaterlandes51,1040,2 %
Kim Yeong-GyuSozialistische Partei22,0630,1 %
Jang Se-dongParteiloserannulliert-
Ungültige Stimmen223,0470,6 %
(Wähleranzahl: 34,991,529 – Wahlbeteiligung: 70,8 %) Total24,784,963100%
SudogwonSeoul2,792,957(51.3%)2,447,376(44.96%)
Incheon611,766(49.83%)547,205(44.57%)
Gyeonggi-do2,430,193(50.65%)2,120,191(44.19%)
Gangwon316,722(41.51%)400,405(52.48%)
ChungcheongDaejeon369,046(55.09%)226,760(39.82%)
Chungcheongbuk365,623(50.42%)311,044(42.89%)
Chungcheongnam474,531(52.16%)375,110(41.23%)
Honam
Jeolla
Gwangju715,182(95.18%)26,869(3.58%)
Jeollabuk966,053(91.59%)65,334(6.19%)
Jeollanam1,070,506(93.39%)53,074(4.63%)
Yeongnam
Gyeongsang
Busan587,946(29.86%)1,314,274(66.75%)
Ulsan178,584(35.27%)267,737(52.88%)
Daegu240,745(18.68%)1,002,164(77.75%)
Gyeongsangbuk311,358(21.65%)1,056,446(73.47%)
Gyeongsangnam434,642(27.08%)1,083,564(67.52%)
Jeju148,423(56.05%)105,744(39.63%)

Einzelnachweise

  1. Howard W. French: Liberal Wins South Korea's Presidential Election. In: The New York Times. 19. Dezember 2002, ISSN 0362-4331 (Online [abgerufen am 27. November 2019]).
  2. "세상 바꾸려 대통령 후보 나섰다'20억 기탁금' 목숨 걸고 싸울터". 9. September 2002, abgerufen am 1. Dezember 2019 (koreanisch).
  3. SÜDKOREA: Fußballchef will an die Macht. In: Spiegel Online. Band 34, 19. August 2002 (Online [abgerufen am 1. Dezember 2019]).
  4. S Korean presidential race wide open. 19. November 2002 (Online [abgerufen am 1. Dezember 2019]).
  5. Don Kirk: A Top South Korean Candidate Drops Out. In: The New York Times. 25. November 2002, ISSN 0362-4331 (Online [abgerufen am 1. Dezember 2019]).
  6. Byung-Kook Kim: The U.S.—South Korean Alliance: Anti-American Challenges. In: Journal of East Asian Studies. Band 3, Nr. 2, 2003, ISSN 1598-2408, S. 225–258, JSTOR:23417679.

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Lee Hoi-chang, South Korean politician.
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(c) 대한민국 국가기록원, KOGL Type 1
Official Portrait of Roh Moo-hyun, the 16th President of the Republic of Korea